Tag und Nacht für den Nächsten da
Publiziert in 12 / 2007 - Erschienen am 4. April 2007
„Das Jahr 2006 war für die Freiwilligen Feuerwehren des Bezirkes Untervinschgau ein ruhiges, ganz normales Jahr“, sagte Bezirkspräsident Franz Tappeiner auf dem 52. Bezirksfeuerwehrtag, der am Samstag im Vereinshaus Sigmunt Angerer in Tarsch stattgefunden hat. Dass „ruhig“ aber nur das Fehlen von außergewöhnlichen Ereignissen bedeutet, wurde klar, als Franz Tappeiner den Jahresbericht vorlegte. So rückten die 18 Wehren im Bezirk im Vorjahr zu 338 Einsätzen aus. 45 Mal zu Brandeinsätzen und 281 Mal zu technischen Einsätzen, wobei 96 davon Verkehrsunfälle waren. Die Zahl der Fehlalarme belief sich auf 12. Bei den 338 Einsätzen leisteten die Wehrleute 5.473 freiwillige Arbeitsstunden. Rechnet man die Brandschutz- und Ordnungsdienste dazu sowie auch die Stunden für Ausbildungen und Übungen ergibt sich eine Gesamtstundenzahl von nicht weniger als 35.453. An der Landesfeuerwehrschule in Vilpian haben im Vorjahr 237 Wehrleute unterschiedliche Lehrgänge belegt. Bei einigen Wehren gibt es in punkto Ausbildung laut dem Bezirkspräsidenten noch Nachholbedarf. In den 18 Feuerwehren des Bezirkes Untervinschgau arbeiten derzeit 798 Wehrleute aktiv mit, 10 davon sind Frauen. Vor 3 Jahren lag die Zahl der Aktiven noch bei 752. Worauf Franz Tappeiner und besonders auch der Bezirksfeuerwehrinspektor Johann Telser mehrfach eingingen, war die große, gelungene Zivilschutzübung sämtlicher Rettungskräfte („Großschadensereignis im Abschnitt 1 und 2“), die im Mai 2006 stattgefunden hat. Mit Genugtuung festgestellt hat Johann Telser auch, dass die Atemschutzgeräte immer mehr eingesetzt werden. Die Bekleidung und Ausrüstung der Atemschutzträger dürften nicht vernachlässigt werden.
Einen umfangreichen Bericht legte auch der Bezirksjugendreferent Harald Prenner vor. Es gibt derzeit 6 Jugendgruppen im Bezirk, die von 15 Jugendbetreuern betreut werden. Der Mitgliederstand belief sich zum Jahresende auf 75. Zusätzlich zur Sicherung des Feuerwehrnachwuchses wird in den Jugendgruppen laut Harald Prenner auch Erziehungsarbeit geleistet. Weiters wird den Buben und Mädchen unter anderem eine sinnvolle Freizeitgestaltung angeboten.
Das Gastreferat zum Thema „Naturgefahren: Wie kann sich Südtirol davor schützen?“ hielt Rudofl Pollinger, Abteilungsdirektor für Wasserschutzbauten. Ein größeres Augenmerk müsse laut Pollinger künftig auf die Einschätzung des Restrisikos, das immer besteht, gelegt werden sowie auf mehr Information der Bürger bezüglich des Restrisikos. Breiten Raum in Pollingers Ausführungen nahm die Erstellung der Gefahrenzonenpläne in den Gemeinden ein. In diesen Plänen wird es verschiedene Gefahrenzonen geben: rot, blau und gelb. Die Leute sollen animiert werden, ihr Schicksal zum Teil selbst in die Hand zu nehmen und bereits beim Bauen Vorsorgemaßnahmen zu berücksichtigen. In punkto Zivilschutzplan seien die Information und die Kommunikation zwischen allen Beteiligten zu verbessern.
Worte des Dankes und der Anerkennung für den selbstlosen Einsatz der Wehrleute fanden Landesfeuerwehrpräsident Rudi Hofer, Senator Manfred Pinzger, der Latscher Bürgermeister Karl Weiss, Amtsdirektor Andreas Feichter (Forstinspektorat Schlanders), Berufsfeuerwehr-Kommandant Ernst Preyer, Amtsdirektor Geometer Werner Stecher (Straßendienst Vinschgau), der Präsident des Feuerwehrbezirkes Meran, Wolfram Gapp, der Sektionsleiter des Weißen Kreuzes Schlanders, Edi Gurschler, sowie Florian Grüner im Namen des Bergrettungsdienstes. Zu den Höhepunkten des Bezirksfeuerwehrtages gehörten die Ehrungen. Das Verdienstkreuz in Gold für 40-jährigen, freiwilligen Dienst bekamen Johann Niederfriniger aus Tanas, Herbert Mair, Erwin Steiner und Anton Tumler aus Göflan, Erhard Tapfer und Wolfgang Schuster aus Vetzan, Erich Auer aus Goldrain sowie Walter Innerhofer, Karl Innerhofer und Franz Tappeiner aus Galsaun. Für 15-jährige Mitarbeit im Bezirk wurde Mainrad Schwalt aus Kortsch geehrt und für 20-jährige Kommandantschaft Kurt Tappeiner aus Göflan.
Musikalisch umrahmt hat den Bezirksfeuerwehrtag die Latscher Tanzlmusi.
Josef Laner