TEXEL: „Wir sind flexibel“
Publiziert in 34 / 2011 - Erschienen am 28. September 2011
Naturns – Die Obstgenossenschaft TEXEL mit Sitz in Naturns will im nächsten Jahr inmitten des bestehenden Gebäudes ein 27 Meter hohes Hochregallager bauen. Bezüglich des ästhetischen Erscheinungsbildes sind einige Bedenken laut geworden. Die TEXEL-Führung und Bürgermeister Andreas Heidegger beruhigen: „Für die Außengestaltung werden dem Gemeinderat mehrere Vorschläge unterbreitet. Befürchtungen, wonach der Verkehr zunehmen könnte, sind nicht begründet.“
„Das Hochregallager stellt keine Erweiterung dar, sondern ist eine wirtschaftlich sinnvolle Investition, um die internen Arbeitsabläufe zu verbessern,“ stimmten TEXEL-Obmann Rudi Höller und Geschäftsführer Christoph Tappeiner in einem Gespräch mit dem „Vinschger“ überein. Im vollautomatischen, 48 x 42 Meter großen Lager sollen bis zu 17.000 Großkisten an bereits sortierten Äpfeln zwischengelagert werden. „Dank dieses Lagers ersparen wir uns unter anderem den Bau zusätzlicher Kühlzellen,“ so der Obmann. Eine Zunahme des Verkehrs schließen Höller und Tappeiner aus, „denn die Apfelmenge bleibt immer dieselbe. Es wird daher keine einzige zusätzliche Lkw-Fahrt geben.“ Die TEXEL verarbeitet jährlich ca. 7.000 Waggon Tafelware. Die Zahl der Arbeitsplätze - derzeit sind es ca. 40 Festangestellte und ca. 70 Saisonarbeiter - könnte laut Tappeiner in Zukunft sogar noch steigen. Ein Hochregallager dieser Art gibt es im Einzugsgebiet der VI.P derzeit nur bei der MIVOR in Latsch. Der Stein des Anstoßes, vor allem im Viertel Neu-Tschirland, ist in erster Linie das äußere Erscheinungsbild: Wird das Lager bemalt? Wie wird die Dachfläche gestaltet? Wir wird sich das Lager auf die umliegende „Dachlandschaft“ auswirken? Was die ästhetische Gestaltung betrifft, gibt sich die TEXEL flexibel: „Zurzeit werden von 4 Architekten ebenso viele Vorschläge erarbeitet, die dann dem Gemeinderat zur Begutachtung vorgelegt werden. Wir sind bereit, uns nach den Vorgaben des Gemeinderates zu richten, vorausgesetzt natürlich, dass sich die Kosten in einem tragbaren Rahmen bewegen.“
Mit den 4 Vorschlägen wird sich der Gemeinderat laut Bürgermeister Andreas Heidegger am 4. Oktober befassen. Heidegger freut sich, dass beim Vorhaben von Beginn an auf Zusammenarbeit gesetzt wurde: „Eine Konfrontation, die niemandem nützt, blieb aus.“ Was die ästhetische Außengestaltung betrifft, sei man auf einem guten Weg: „Wir setzen auf eine transparente und einvernehmliche Lösung.“ Dass der Verkehr aufgrund des Hochlagers nicht zunehmen werde, habe der TEXEL-Vorstand der Gemeinde mehrfach glaubwürdig versichert. Das heißt laut Heidegger aber nicht, „dass wir uns als Gemeinde nicht bemühen werden, die Verkehrssituation im Bereich von Neu-Tschirland zu verbessern.“ Als erster Schritt werde daran gedacht, die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer im Bereich der Bahnhofsbrücke zu verbessern. Als völlig unrealistisch werten der Bürgermeister und auch die TEXEL-Führung eine Aussiedlung der Obstgenossenschaft.
Um die „Neu-Tschirlander“, aber auch alle anderen interessierten Bürger über den Bau des Hochregallagers und weitere Anliegen des Viertels im Detail zu informieren, findet am 11. Oktober um 19.30 Uhr im Bahnhofscafe „Gleis 2“ eine Bürgerversammlung statt.
Josef Laner