Günther Mann (Bildmitte) spricht über die neu errichtete Anlage im Heizraum des Trushofes mit Friedrich Brenner (links) und Georg Höller.

Trinkwasser von Uran und Arsen reinigen

Publiziert in 5 / 2006 - Erschienen am 8. März 2006
Gomagoi – Sie ist die erste derartige Anlage italienweit, und sie wurde am Trushof in Gomagoi kürzlich installiert und in Betrieb genommen. Dies berichtet Günther Mann, der Geschäftsführer der GUTec mbH mit Sitz in Obrigheim nahe Heidelberg in Deutschland. Er hat diese Methode in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Karlsruhe, Professor Höll, entwickelt und genießt das Schutzrecht darauf. Bereits im Jahr 2003 wurde ein Pilotprojekt in Außersulden gestartet mit einer Anlage zum Reinigen von überhöhtem Arsengehalt. Beim Trushof wurden Uran und Arsen nachgemessen. Erst vor fünf Jahren wurde der überhöhte Arsengehalt festgestellt, erklärt Hausherr Friedrich Brenner. Er ist Landwirt und führt eine Pension am Hof gemeinsam mit seiner Familie. Er hätte seine Quelle an der Stilfser Wasserleitung anschließen können, dies war aus technischen Problemen nicht machbar. „Das Wasser hätte zu wenig Druck gehabt, auch das Bachbett läge dazwischen. Es hätte noch eine Pumpe gebraucht, das wäre zu aufwendig geworden“, erklärt Brenner. Bereits vor Jahren hatte er sich für eine Anlagen der GUTec interessiert. Aber damals sei ihm die Geschichte zu teuer gewesen. Seit wenigen Wochen ist die Anlage nun am Trushof in Betrieb. Im Sommer 2005 wurden etwa 270 Mikrogramm pro Liter Arsen gemessen; der europäische Grenzwert liegt seit Juni 2002 bei 10 Mikrogramm. Was Uran anbelangt, gibt es nur Richtwerte, erklärt Vera Bräuchle, Laborleiterin der Firma GUTec, die liegen etwa bei 9 Mikrogramm pro Liter. Am Trushof wurden bereist 30 Mikrogramm gemessen. Arsen und Uran zählen beide zu den Schwermetallen. Überhöhte Werte im Trinkwasser können bekanntlich gesundheitsschädlich sein. Bei der Anlage am Trushof handelt es sich um ein zweistufiges System mit zwei baugleichen Filterbehältern. Die Anlagen werden ganz individuell nach den Gegebenheiten errichtet, demnach gibt es kleinere und größere davon, betont Mann. Beide Behälter sind mit selektivem Ion-Austauschmaterial gefüllt. Um Uran zu filtern wird Kunstharz eingesetzt, um Arsen zu filtern Eisenhydroxid. Im ersten Behälter wird das Wasser vom Uran gereinigt, im zweiten vom Arsen. Vier Kubikmeter Wasser pro Tag werden damit maximal gereinigt. Die Anlage braucht kaum Wartung. Die Garantie wird vereinbart. „Wir brauchen keinen Strom zum Betreiben der Anlage, wenn Wasserdruck vorhanden ist, ansonsten braucht es eine Pumpe“, erklärt Mann. Im Normalfall reicht der Wasserdruck aus. Die ersten Auswertungen der Wasseranalysen sind seit dem 24. Februar bekannt. Der Urangehalt ist nun auf kleiner 1 Mikrogramm pro Liter gesunken und Arsen kleiner 5 Mikrogramm pro Liter. Die Anlage hat insgesamt 15.000 Euro gekostet. Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt der GUTecmbH mit einer weiteren Firma aus Deutschland, der Krüger WABAG, die Anlagen baut. Manfred Sicher und Jul Sinn, beide Geschäftsführer der Omniatec in Meran, sind Partner der Firma GUTec in Südtirol. Die Installationsarbeiten am Trushof hat die Kuntner GmbH aus Prad durchgeführt. Bei der Besichtigung der Anlage war auch Georg Höller aus Terlan dabei, der Obmann der Trinkwasserinteressentschaft „Sieben Höfe Oberkreut/Terlan“. Daniela di Pilla Stocker
Daniela di Pilla
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