Unterwegs im Gumperlewald
Publiziert in 17 / 2010 - Erschienen am 5. Mai 2010
„Der Indianer“ nennen die Prader Lorenz Kuntner. Er nennt sich selbst „der mit dem Windhauch spricht“. Tatsächlich ist er ein Unikum mit Vorliebe für Waldfunde der besonderen Art: Knochen, Schädel, Geweihe, Felle. Gleich ob Gruselort, magischer Energiepunkt oder Freilichtmuseum, das letzte Haus in Schmelz hat es in sich. Man lasse diesen schattigen Ort mit seinen bunten Findlingen und Marterpfählen auf sich wirken, gleich zu welchem Schluss man kommen mag. Ebenso schattig, aber weniger mystisch geht es im Gumperlewald her. Seit dem Vorjahr gibt es einen didaktischen Lehrpfad oberhalb von Agums, der nicht nur Kindern überraschende Einblicke in die Tierwelt unserer Wälder vermittelt. So blickt man in die „Wohnstube“ eines Spechtes und auf Knopfdruck zwitschert die Nachtigall. Dieser Wandertipp ist eine bunte Mischung, etwas für den Kopf, die Füße und die Seele.
„Dr Frauwool“
Knapp fünf Kilometer misst er von der ehemaligen Fassungsstelle am Suldenbach bis nach Lichtenberg. Zum Teil ist der Verlauf des Frauwaales in Fels gehauen worden, was man heute noch am vom AVS Prad gut instand gesetzten Waalweg entlang wandernd sehen kann. 1461 erstmals erwähnt, beruht sein Name vermutlich auf die Benennung Freywaal, weil er frei von Rechten und Pflichten war. Ab 1975 wurde er durch Rohre ersetzt und 1981 als Wasser führende Rinne endgültig aufgelassen.
Wegverlauf: Unsere Wanderung führt von Agums am Bergfuß entlang der Feldraine nach Lichtenberg (weg Nr. 1, 45 Min.), über den Weg Nr. 14 hoch nach Pinet, einer Höfegruppe (990 m, 15 Min.) und über dem Weg Nr. 9 und Teilen des neu angelegten Lehrpfades meist eben bis zum sichtbaren Rest des Frauwaales. Weiter zum Taleingang des Sulden- und Trafoitals (50 Min.) und über Holzstege am trockenen Waalverlauf bis zur Fassung in Schmelz (20 Min.). Über eine Brücke gelangt man auf die rechte Seite des Suldenbaches, diesem entlang bis zu den Tennisplätzen, geht es über eine weitere Brücke retour zum Ausgangspunkt (20 Min.).
Ausgangspunkt: Parkplatz bei der Pfarrkirche in Prad (912 m), Alternativen: der neue Parkplatz beim Friedhof Prad oder der Parkplatz für das Aquaprad.
Anfahrt: durch Prad und gleich nach dem Dorfplatz rechts zur Kirche.
Höhenunterschied: 250 Hm
Gesamtgehzeit: 2,5 Std.
Charakteristik: wenig anstrengende Wanderung an der Nordseite des Vinschgaus, z. T. im Wald bzw. am Waalweg entlang; Abkürzungen sind möglich; für Kinder ist die Begehung des Lehrpfades sehr interessant (Gehzeit ca. 1,5 Std.)
Einkehrmöglichkeiten: Betriebe in Prad.
Kartenmaterial: Kompass Vinschgau 1:50.000,
www.trekking.suedtirol.info
Weitere Informationen: Besucherzentrum Aquaprad, Tourismusbüro Prad oder unter www.gumpele.it