Vorbildhaftes Alten- und Pflegeheim
Publiziert in 4 / 2008 - Erschienen am 6. Februar 2008
Naturns – Das neue Alten- und Pflegeheim „St. Zeno“ in Naturns hat das erste, volle Betriebsjahr hinter sich. Die Präsidentin des „Konsortiumbetriebs Naturns-Schnals-Plaus“, Marianne Bauer, und Heimdirektor Stephan Rinner konnten dem Gemeinderat am 28. Jänner einen durchaus positiven Bericht präsentieren. „Wir haben eine schöne, moderne und zeitgemäße Struktur“, freute sich Bauer.
Oberstes Ziel sei das Wohlbefinden der Heimbewohner. Mit 51 Bewohnern sei das Haus derzeit voll ausgelastet. Bei 24 Bewohnern handle es sich um schwere Pflegefälle. Selbstständige gibt es zurzeit nur drei. Rasant im Steigen begriffen seien die Demenz-Erkrankungen. Der Mitarbeiterstab beläuft sich auf über 50 Personen, die in Voll- und teilweise auch in Teilzeit arbeiten. Besonders stolz ist der Konsortiumbetrieb auf die 19 freiwilligen Helfer. Während die Tagesbetreuung wenig Zuspruch findet, ist die Kurzzeitbetreuung sehr beliebt, besonders im Sommer. „Unser großes Qualitätsmerkmal sind die Einzelzimmer. Die Bewohner wissen es sehr zu schätzen, dass sie sich in ihre eigenen vier Wände zurückziehen können“, so die Präsidentin.
Die Küche funktioniere sehr gut. Zusätzlich zu den Heimbewohnern werden auch das Weiße Kreuz, die Kindertagesstätte und die Sprengelbediensteten bekocht. Großen Wert legt die Heimführung auch auf enge, möglichst dauerhafte Kontakte zu den Schulen und Kindergärten, zu Vereinen und zur ganzen Dorfgemeinschaft. Auch das hausinterne Freizeit- und Veranstaltungsangebot kann sich sehen lassen.
Bis zum Mai soll außerdem ein Leitbild vorliegen. Die größte Vision dabei ist es, die angrenzende „Trenkerwiese“ zur Gänze oder mindestens teilweise für eine künftige Erweiterung, speziell im Bereich des „betreuten Wohnens“, nutzen zu können. Die Referentin Edith Schweitzer (sie hat den Bau des neuen Heims als frühere Präsidentin betreut und begleitet) und auch der Bürgermeister sagten, dass diesbezüglich eine Grundsatzentscheidung angestrebt wird.
Stephan Rinner wartete mit Zahlen auf und stellte fest, „dass es uns gelungen ist, den Tagessatz trotz der hohen Ausgaben einigermaßen zu halten.“ Der Bericht von Bauer und Rinner stieß bei allen Räten auf breite Zustimmung.
Was geschieht mit dem alten Altersheim?
Das frühere Altersheim möchte die Gemeinde Naturns dem Wohnbauinstitut für die Unterbringung von Sozialmietwohnungen abtreten. Ein erstes Angebot der Gemeinde hat das Institut aber laut dem Referenten Valentin Stocker dankend abgelehnt. Das Institut ziehe einen Neubau, der gleich teuer ist, vor. „Wir werden jetzt aber noch einmal ein Gespräch mit dem Präsidenten des Wohnbauinstituts, Albert Pürgstaller, suchen“, so Stocker, denn es gebe bereits Firmen, die auf das Gebäude „scharf“ sind.
Josef Laner