Wärme und Strom mit Sojaöl

Publiziert in 20 / 2010 - Erschienen am 27. Mai 2010

Trafoi – Als Lebensmitteltransport wurden kürzlich 27,6 Tonnen Sojaöl zum neuen Hotel „Tannenheim“ nach Trafoi gebracht. Mit dem Öl, gewonnen aus Sojabohnen in Italien, wird ein neues, in dieser Form bisher weitum einzigartiges Blockheizkraftwerk betrieben. „Mit dieser Anlage können wir nicht nur das ganze Haus mit seinen ca. 50 Gästebetten heizen und mit Warmwasser versorgen, sondern zudem noch Strom erzeugen, den wir an das Enel verkaufen“, freut sich Hotel-Chef Hugo Ortler. Im früheren Hotel „Tannenheim“ habe er pro Jahr ca. 30.000 Euro für das Heizöl hinblättern müssen, „jetzt haben wir uns vom herkömmlichen Heizöl gänzlich verabschiedet und unter dem Strich schaut dank des Stromverkaufs sogar ein Gewinn heraus.“ Schüsselfertig eingebaut hat die Anlage das Bauunternehmen Klas aus Mals. Laut Firmenchef Markus Moriggl produziert das Blockheizkraftwerk 260 kWh Strom und 220 kWh Wärmeenergie. Dass so eine Anlage mit EU-zertifiziertem Sojaöl betrieben wird, „ist bisher in ganz Südtirol­ einmalig.“ Die Herstellung des Sojaöls sei ­übrigens bis hin zum Feld, auf dem die Sojabohnen wachsen, lückenlos rückverfolgbar. Hugo Ortler ist überzeugt, dass die neuartige Anlage auch als positives Signal aus dem Natio­nal­park zu werten sei. Außerdem werde indirekt auch ein positives Zeichen für Trafoi und das kleine Skigebiet in Trafoi gesetzt. Detail am Rande: Hugo Ortler ist frisch gebackenes Mitglied des Gemeinderates von Stilfs. Zusammen mit Manuela ­Angerer (Madatsch), die den Sprung in den Gemeinde­rat ebenfalls schaffte, stellt Trafoi jetzt zwei Vertreter im Gemeinde­rat.