Weideverbesserung auf Naturnser Alm
Publiziert in 32 / 2010 - Erschienen am 15. September 2010
Naturns - Die Viehwirtschaft ist in den letzten Jahren vielerorts rückläufig. Nicht so rund um die Naturnser Alm. Hier möchte die Alpinteressentschaft Naturns weiterhin auf diesen traditionellen Zweig der Berglandwirtschaft setzen. Ein mit dem Forstamt erarbeitetes Entwicklungskonzept wurde von der Baukommission gutgeheißen.
Der Naturnser Bau- und Umweltreferent Zeno Christanell und der Landessachverständige Roland Dellagiacoma sowie die Mitglieder der Naturnser Baukommission Christa Klotz, Hans Pöll und Franz Fliri haben sich bei einem Lokalaugenschein am Naturnser Nörderberg über das eingereichte Projekt zur Weideverbesserung informiert. Gemeinsam mit den Vertretern der Alpinteressentschaft, der Forststation Naturns, dem Forstinspektorat Meran sowie dem Alpenverein wurde eine Begehung vorgenommen. Dabei präsentierten die Interessentschaft und das Forstamt Naturns ein Gesamtkonzept für die Naturnser Alm, das in den nächsten fünf bis zehn Jahren in mehreren Baulosen umgesetzt werden soll. Heute werden etwa 80 Stück Vieh, vor allem Rinder, auf die Alm getrieben. Doch die Nachfrage ist erstens größer und zweitens sollte die Weidezeit verlängert werden. Aus diesem Grund wird eine Wiederherstellung alter Weideflächen vorgeschlagen. Zudem sollen fünf neue Tränken errichtet werden.
„Wir wollen wieder eine Viehwirtschaft wie früher betreiben, auch damit die gewachsene und für uns typische Kulturlandschaft auf den Almen erhalten bleibt“, erklärten die Vertreter der Alpinteressentschaft. Diese Position nimmt auch die Forststation Naturns ein, welche sich intensiv mit dem Projekt beschäftigte und dieses begleitet hat. „Diese Entwicklung ist positiv zu sehen. Zentral ist, dass bei der Umsetzung mit großer Sensibilität vorgegangen wird und durch gezielten Einsatz von Mulchgeräten die spärlich vorhandene Humusschicht geschont wird und die Geländemorphologie erhalten bleibt“, meinte der Landessachverständige in der Naturnser Baukommission Roland Dellagiacoma. Auch Gemeindereferent Zeno Christanell begrüßte die Initiative. „Es geht hier sicher nicht um eine intensive Ausbeute der Natur, sondern um ein schlüssiges Gesamtkonzept, von dem alle profitieren können.“ Die Gemeindebaukommission genehmigte das Projekt einstimmig und legte fest, dass man die Durchführung mit weiteren Lokalaugenscheinen begleiten möchte.