„Wer Sicherheit erlebt, ist auch bereit, Sicherheit zu leisten“

Publiziert in 9 / 2006 - Erschienen am 4. Mai 2006

Tschengls – Auf ein „normales Tätigkeitsjahr 2005“ blickte am 22. April der Präsident des Feuerwehrbezirkes Untervinschgau, Franz Tappeiner, auf dem 51. Bezirksfeuerwehrtag im Kultursaal von Tschengls zurück. Die 792 aktiven Wehrleute der 18 Wehren rückten im Vorjahr 276 Mal aus: 53 Brandeinsätze, 214 technische Einsätze und 9 Fehlalarme. Die Zahl der Einsatz- und Übungsstunden sowie der Stunden für Ausbildungen sowie Brandschutz- und Ordnungsdienste belief sich auf 35.717. Weiters besuchten 249 Wehrleute die Landesfeuerwehrschule in Vilpian. „Bei einigen Wehren besteht aber noch großer Ausbildungsbedarf,“ sagte Tappeiner. Der Bezirksjugendreferent Harald Prenner konnte berichten, dass der Mitgliederstand bis zum Jahresende auf 80 (6 Mädchen und 74 Buben) angewachsen ist. Der Hauptgrund dafür ist die Gründung der neuen Jugendgruppe in Goldrain. Auch der Bezirksinspektor Johann Telser wartete mit einem ausführlichen Tätigkeitsbericht auf. Den Bereich Atemschutz sollten die Wehren laut Telser noch ernster nehmen. Zu den Höhepunkten des Feuerwehrjahres 2005 zählten die Einsätze bei der Hochwasserkatastrophe in Pfunds sowie in Kappl im Paznauntal, der Landes-Jugend-Feuerwehrleistungsbewerb in Laas und die erfolgreiche Teilnahme an der Feuerwehr-Olympiade in Varazdin in Kroatien. Die Jugendgruppe von Kastelbell hat in Varazdin Gold geholt, die Bewerbsgruppe der Latscher Feuerwehr Silber. Gastreferent beim Feuerwehrtag war der Landtagsabgeordnete Herbert Denicolò, der zum Thema „Die jüngere und ältere Generation im Vereinsleben – eine Herausforderung?!“ sprach. „Ein 16- oder 17-Jähriger hat klarerweise eine andere Weltsicht als wir Erwachsene,“ sagte Denicolò. Jugendliche wollen wissen, wo die Grenzen sind. Konflikte zwischen den Generationen seien natürlich und notwendig. „Wenn zwischen den Generationen nichts mehr passiert, ist die Welt tot.“ Nur wer Sicherheit erlebt, ist bereit, für andere Sicherheit zu leisten. Nur wer Anerkennung erfährt, ist bereit, Anerkennung weiterzugeben. Nur wer sich geborgen und gebraucht fühlt, ist breit, Liebe weiterzugeben und zu helfen. Gerade die Feuerwehr ist laut Denicolò eine Organisation, in der jungen Menschen Werte wie Verantwortung und Hilfe am Nächsten glaubhaft vermittelt werden können. Es gebe keinen jungen Menschen, der nicht bereit wäre zu helfen. Ehrungen An Vertreter der Jugendgruppe Kastelbell und der Berwerbsgruppe Latsch wurden für die in Kroatien errungenen Medaillen Urkunden überreicht. Das Verdienstkreuz in Gold sowie Urkunden und Blumen für 40 Jahre Feuerwehrdienst standen für Josef Schwembacher aus Martell und Sebastian Rechenmacher aus Morter, der nicht anwesend war, bereit. Geehrt wurden weiters der Bezirksfeuerwehrarzt Hugo Daniel aus Schlanders (15 Jahre im Bezirksausschuss), Günther Hört (10 Jahre Kommandant der Schlanderser Wehr) sowie auch langjährige Funktionäre im Bezirksverband: Josef Kupperion für 17 Jahre, Meinrad Schwalt für 15 Jahre (nicht anwesend), Josef Wielander für 8 Jahre und Günther Telser für 5 Jahre (nicht anwesend). Ehrenurkunden lagen auch für den ehemaligen Landesjugendreferenten Rainer Eberhard bereit sowie für den ehemaligen Landesfeuerwehrpräsidenten Christoph von Sternbach. Gruß- und Dankesworte an die Feuerwehren überbrachten unter anderem der Laaser Bürgermeister Andreas Tappeiner, der Landesfeuerwehrpräsident Rudi Hofer, Landesrat Richard Theiner, Senator Manfred Pinzger, Amtsdirektor Andreas Feichter (Forstinspektorat Schlanders) sowie der BRD-Bezirksvertreter Siegfried Tappeiner. Gastgeber des heurigen Feuerwehrtages war die Freiwillige Feuerwehr Tchengls mit dem Kommandanten Georg Riedl an der Spitze. Eine Bläsergruppe der Musikkapelle Tschengls sorgte für die musikalische Auflockerung.