Georg Laimer (rechts) hatte Landeshauptmann Luis Durnwalder vom Wert der Schenkung überzeugen können.

„Wir werden ganz Südtirol integrieren“

Publiziert in 29 / 2008 - Erschienen am 27. August 2008
Rabland – Heinz Unterholzer hat den Satz nicht als Vertreter irgendeiner sozialen und multikulturell ausgerichteten Organisation gesprochen, sondern als versierter Modelleisenbahnbauer und technischer Berater der „Freunde der Modelleisenbahn“ mit Sitz in Rabland. Der erste Vereins-Vorsitzende Georg Laimer hatte „den wichtigsten Mann im Saal“ gebeten, die Hauptattraktion der im Bau befindlichen Ausstellung „Eisenbahnwelt“ im Stadel des „Hanswirt“ in Rabland vorzustellen. Auf den 100 Quadratmetern des Erdgeschosses sind derzeit 10 Mitarbeiter einer deutschen Firma am Werk, um Südtirols Eisenbahnlandschaft „en miniature“ mit Bahnhöfen und Bahnlinien zwischen Brenner und Salurn, Winnebach und Mals, mit Tunnels, historischen Bauten, Straßen und Bahnübergängen im Maßstab 1:87 nachzubauen. Sie bilden die Umgebung für die digital gesteuerten Eisenbahnmodelle in Spur HO aus allen Teilen der Welt. Südtirol, der Vinschgau, die Gemeinde Partschins und letztlich das Straßendorf Rabland sind fast über Nacht zu einer einzigartigen Attraktion gekommen. Südtirol-Freund und Arzt Gunther Steitz aus Deutschland hatte dem „Hanswirt“-Sohn Matthias Laimer angetragen, seine Privatsammlung dauerhaft in Südtirol zu zeigen. Steitz selbst brachte den Stadel des historischen Gasthofs als möglichen „Schauplatz“ der europaweit größten Privatsammlung ins Gespräch. Seniorchef Georg Laimer war sich der Tragweite des Angebotes bewusst und hatte auch Landeshauptmann Luis Durnwalder von dieser einmaligen Chance überzeugen können. Der sprach bei der Vorstellung des Projektes von „einer der schnellsten Aktionen der Landesregierung“, die in Höhe von 1,8 Millionen Euro als „Anschubförderung“ recht ansehnlich ausfiel. Bedingungen waren allerdings, dass sich eine private Initiative bildete, dass Mäzen Steitz die Leihgabe in eine Schenkung umwandelte und dass die Liegenschaft, also der Stadel, für mindestens 25 Jahre der Öffentlichkeit zugänglich wird. „Auf keinen Fall wollten wir ein weiteres Landesmuseum gründen“, erklärte der Landeshauptmann. Georg Laimer gründete schon 2006 den Verein „Freunde der Modelleisenbahn, holte sich mit Alex Susanna einen Spezialisten in Sachen Museumsmanagement ins Boot und umgab sich mit Karl Peer als Wirtschafts- und Alexander Laimer als Rechtsberater. Die Verbindungen zur Gemeinde überließ er Karl Moser. Um die Gesamtkosten der „Eisenbahnwelt“ in Höhe von 2,4 Mio Euro abzudecken, will der Verein zum Landesbeitrag 200.000 Euro Eigenkapital und 400.000 Euro durch Sponsoren aufbringen. Bereits jetzt haben die Gemeinden Partschins, Naturns und Marling zugesichert, eigene Sehenswürdigkeiten im ­Diorama zu finanzieren. Ähnliche Formen der Zusammenarbeit erwartet man sich von renommierten Betrieben, die ihre Produktionsstätten ebenfalls in der Südtirol-Anlage darstellen könnten. Die Eröffnung der Rablander Eisenbahnwelt ist für Juni 2009 vorgesehen. „An die 35.000 Besucher pro Jahr sollten halt kommen“, meinte Georg Laimer, „um die Kosten zu decken.“
Günther Schöpf
Günther Schöpf
Vinschger Sonderausgabe

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