„Für uns ist wichtig, dass gebaut wird. Wer die Arbeiten ausführt, ist zweitrangig,“ sagt Bürgermeister Johann Wallnöfer, seines Zeichens auch Präsident der Fernheizwerk Schlanders GmbH.

„Zuschlag eindeutig an Firma Zimmerhofer“

Publiziert in 5 / 2007 - Erschienen am 14. Februar 2007
Schlanders – „Wir wollen jetzt keine weitere Zeit mehr verlieren und mit dem Bau des Heizhauses für das Fernheizwerk ehestens beginnen.“ Dies sagte am Freitag der Schlanderser Bürgermeister Johann Wallnöfer, seines Zeichens auch Präsident der Fernheizwerk ­Schlanders GmbH. Wie berichtet, war es im Zusammenhang mit der Vergabe der Arbeiten bzw. der Erteilung des Zuschlags für den Bau des Heizhauses zu gerichtlichen Auseinandersetzungen zwischen den Bieterfirmen gekommen. Der Versuch einer außergerichtlichen Einigung im November des Vorjahres war gescheitert. Es konnte mit den Firmen ­lediglich vereinbart werden, dass das Verwaltungsgericht Bozen sämtliche Rekurse zusammenlegt und gebündelt behandelt. Das ist dann auch geschehen. Auf die Urteilsbegründung hieß es einige Zeit zuwarten. Am 8. Februar traf sie endlich im Rathaus ein. „Nach Auskunft unseres Rechtsanwaltes geht aus der Urteilsbegründung eindeutig hervor, dass die Firma Zimmerhofer den Zuschlag bekommt,“ sagte Johann Wallnöfer dem „Vinschger“. Ursprünglicher Zuschlag widerrufen Am Montag, 12. Februar, hat die Wettbewerbskommission den ursprünglich an die Bietergemeinschaft um die Firma Paulmichl Matthias & Co. OHG erteilten Zuschlag aufgrund der Urteilsbegründung widerrufen. Am Abend desselben Tages hat die Fernheizwerk GmbH beschlossen, die Firma Zimmerhofer mit dem Bau des Heizhauses zu beauftragen.. Sollte es jetzt zu weiteren Einwänden bzw. Schadensersatzforderungen seitens von Firmen kommen, die sich ebenfalls um den Bauauftrag beworben hatten, „so kann der Bau des Heizhauses dadurch nicht aufgehalten werden. Für uns ist wichtig, dass gebaut wird, und zwar so rasch wie nur möglich. Wer die Arbeiten ausführt, ist zweitrangig,“ so Johann Wallnöfer. Zur Vorgeschichte: Die Bietergemeinschaft um die Firma Paulmichl Matthias & Co. OHG aus Mals hatte angeboten, das Heizhaus für 3.169.782 Euro zu bauen. Das Angebot der Firma Zimmerhofer AG aus Sand in Taufers belief sich auf 3.460.813 Euro, jenes der Bietergemeinschaft um die Baufirma Pircher Christian (Kortsch) auf 3.600.000 Euro. Im Juni 2006 hatte die Wettbewerbskommission die Bietergemeinschaft Paulmichl Matthias & Co. OHG mit Vorbehalt zugelassen. Mit Vorbehalt deshalb, weil nicht nachgewiesen wurde, dass 190.000 Euro als Sicherheitskosten vorgesehen sind. Diesen Vorbehalt löste die Wettbewerbskommission später auf und der Zuschlag wurde der Bietergemeinschaft Paulmichl Matthias & Co. OHG zugesprochen (Gesamtpreis 3.359.782 Euro). Die Firma Zimmerhofer brachte gegen diesen Zuschlag Rekurs ein. Der Staatsrat in Rom gab ihr Recht und verfügte die einstweilige Aussetzung. Die Bietergemeinschaft Pircher Christian brachte später ebenfalls einen Rekurs ein, und zwar im Zusammenhang mit dem Angebot der Firma Zimmerhofer AG. Es wurde beanstandet, dass deren Angebot Fehlkalkulationen bezüglich der Außengestaltung enthalte. Ob überhaupt und welche Schritte die Bietergemeinschaften Paulmichl Matthias & Co. OHG sowie Pircher Christian angesichts des jetzigen Urteils unternehmen werden, ist noch unklar. Fast vor dem Abschluss befindet sich indessen der Bau der Gasleitung, die von der SEL AG errichtet wird. Das Fernheizwerk in Schlanders soll bekanntlich mit Gas und mit Hackschnitzel befeuert werden. Weitere Arbeiten bzw. Lieferungen für das Heizwerk wurden bereits im Spätherbst 2006 ausgeschrieben.
Josef Laner
Josef Laner

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