Birgit Eben (stehend) mit ihren Kollegen bei Bodenuntersuchungen.

Zwei Diplomarbeiten im Vinschgau fertigestellt

Publiziert in 44 / 2010 - Erschienen am 9. Dezember 2010
Kastelbell-Tschars/Laas – Die Böden der Kastelbeller Obstbauanlagen und die geoökologischen Verhältnisse in den Laaser Leiten bilden den Schwerpunkt zweier Diplomarbeiten, die in den letzten 15 Monaten im Vinschgau von der Universität Augsburg durchgeführt wurden. Beide Arbeiten liefern interessante Erkenntnisse über den Naturraum, aber auch die Kulturlandschaft im Vinschgau. Birgit Eben hat sich im Rahmen ihrer Arbeit („Bodenkundliche Untersuchungen an obstbaulich genutzten Standorten der Gemeinde Kastelbell/Tschars“) mit der Vielfalt und den physi­kalischen Eigenschaften der Böden beschäftigt. Mehrwöchige und sehr umfangreiche Untersuchungen in den Obstbauanlagen rund um Tschars sowie weiterführende Bodenanalysen im Labor der Uni Augsburg haben gezeigt, dass auf engstem Raum sehr große Unterschiede in den Bodeneigenschaften bestehen. Dies ist vor allem für die Bewässerung im Obstbau wichtig, weil mit den Bodeneigenschaften auch der Wasserhaushalt im Boden sehr kleinräumig ­variieren kann. Durch eine an die Böden angepasste Bewässerung könne vielerorts auch Wasser eingespart werden – so die Erkenntnis von Birgit Eben. Lorenz Schröder hat sich mit der Landschaftsgeschichte der Laaser Leiten auseinandergesetzt. „Geoökologische Untersuchungen in den Laaser Leiten unter besonderer Berücksichtigung der Bodenentwicklung“ lautet der Titel seiner Arbeit. Durch aufwendige Bohrungen und Kartierungen im steilen Gelände sowie eine beachtenswerte Auswertung von historischem Literatur- und Kartenmaterial ist Lorenz Schröder eine äußerst interessante Landschaftsstudie gelungen. Er hebt in seiner Arbeit vor allem die Einflussnahme des Menschen auf die einstige Naturlandschaft der Leitenhänge hervor und zeigt in einem historischen Abriss die Verwandlung des Naturraumes hin zu einem Kulturraum auf. Den Schwerpunkt seiner Arbeit bildet ein landschaftsökologischer Vergleich zwischen den Offenbereichen und jenen Flächen des Sonnenhanges, welche ab den 1950er Jahren durch verschiedene Aufforstungsprogramme in ihrer Vegetation massiv verändert wurden. Beide Arbeiten wurden von Dr. Sven Grashey-Jansen (Institut für Geographie der Universität Augsburg) betreut und begleitet. Große Unterstützung fanden die beiden Diplomanden dankenswerterweise beim Bodenverbesserungskonsortium Galsaun (Thomas Plack), dem Forstinspektorat Schlanders (Dr. Andreas Feichter; er ist 24. Mai 2010 am Ortler tödlich verunglückt; Anm.d.R.) dem Land- und Forstwirtschaft­lichen Versuchszentrum Laimburg (Dr. Martin Thalheimer), dem Landesarchiv in Bozen, der „Vinschger“-Redaktion sowie bei zahlreichen Vinschgauer Land- und Forstwirten.

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