6. Ötzi Alpin Marathon – extrem ist schön
Publiziert in 15 / 2009 - Erschienen am 22. April 2009
Naturns/Kurzras – Die Erfolgsgeschichte Ötzi Alpin Marathon geht weiter. Die „Blüten-Gletscher-Connection“ zwischen Naturns und Schnals hat sich auch unter Präsident Peter Rainer bewährt. Auch 2009 hat das „Produkt Ötzi Alpin Marathon“- wie die Touristiker sagen würden – eingeschlagen. Dazu genügt der Blick auf die Nationen-Statistik. Bisher waren Teilnehmer aus fünf Nationen das Höchste; beim 6. Marathon waren es drei Mal so viel. Beim Extremmarathon 2009 wurden zudem sämtliche Einzel- und Staffelergebnisse in den Schatten gestellt. Selbst Laura Mazzucco aus Cuneo hatte als 4. ihren eigenen Rekord des Jahres 2008 unterboten. Die Siegerin, Barbara Gruber aus dem Salzburgischen, hat die Bestmarke heuer um sagenhafte 23 Minuten geradezu pulverisiert. Etwas Ähnliches schaffte der Klagenfurter Heinz Verbnjak bei den „Herren der Schöpfung“. Er war um fünf Minuten früher auf dem Gletscher als der Vorjahressieger. Drei Lombarden sorgten für den ersten italienischen Staffelsieg, ebenfalls mit einem Rekordergebnis. Zwei Mal schwarz-rot-golden gefärbt waren die Sieger der Frauenstaffeln. Drei Damen aus dem Berchtesgadener Land sorgten für die neue Bestzeit. Die Gründe für die Leistungsexplosion lagen einmal in den günstigen „Betriebstemperaturen“im Etschtal wie im Schnalstal und in der Streckenführung. Zwar stimmten die Distanzen, aber der publikumswirksame Aufstieg durch Unser Frau zur Staudammkrone und der „Straßenlauf“ ab Gerstgrass bis Kurzras waren zwar anstrengend, aber eben schneller.
Auch die „Nation Vinschgau“ war mit mehr Teilnehmern als in den Ausgaben zuvor vertreten. 45 Männer und drei Frauen aus dem Tal haben sich die Mühen gedrittelt und sind als Montainbiker, Läufer und Skitourengeher aufgetreten. 14 Männer und eine Frau waren als Einzelteilnehmer am Start. Sie konnten das Erlebnis von „der Blüte bis zum Gletscher“ über Stunden für sich ganz persönlich genießen, als selbst gewählten Höhepunkt der Selbstüberwindung. Erst im 6. Anlauf hatte es erstmals eine Vinschger Frau gewagt, das gigantische Unternehmen auf sich zu nehmen. Angelika Schwienbacher aus Martell hat den Bann gebrochen und ist nach Krämpfen auf der Laufstrecke als 16. ins Ziel gekommen. Bei den Männern war der Laaser Toni Steiner auf Rang 6 drittbester Südtiroler und stärkster Vinschger. Seine beste Disziplin war der Lauf über 10,8 Kilometern. Hinter Steiner folgten als 15. Klaus Wellenzohn aus Schlanders, als 17. Stefan Mitterhofer aus Naturns und als 20. Daniel Jung aus Latsch (siehe Ergebnistabelle). Bei den Staffeln gab es auf weiblicher Seite eine kleine Sensation für den Vinschgau. Die Allianz einer Tscharserin, einer Laaserin und einer Wahl-Suldnerin brachte einen „Stockerl-Platz“, wie die im Mutterland Österreich sagen würden. Als Staffel „Tirol Versicherung“ war Marina Ilmer beste Mountainbikerin, Petra Pircher 5. im Laufen und Michaela Schönbeck 9. auf den Skiern. Die schnellste Vinschger Staffel der Männer auf Platz 11. bildeten Oswald Weissenhorn, der das erste Mal im Team am Start war, Thomas Niederegger und der Senter (GR) Maria Riatsch. 15. und Sieger in der Klasse M40 war das Team „Schutzhütte Schöne Aussicht“ mit Johannes Grasegger (Allgäu), Günther Angerer (St. Valentin) und Walter Platzgummer (Naturns).
Günther Schöpf