Ehrung der Gründungsmitglieder mit Astrid Pichler, Vorstandsmitglied Norbert Kaserer, Hermann Christanell, Josef Telfser, Josef Christanell, Dietmar Hofer und Herbert Hofer (v.l.). Der Generali Vinschgau Cup in der Mitte.

Aus der Naturnser Fußballgeschichte

Publiziert in 15 / 2022 - Erschienen am 30. August 2022

Naturns - Es war nur ein Halbfinalspiel, aber es wurde durch das Los zum ersten Höhepunkt des „Generali Vinschgau Cups 2022“ (siehe eigenen Bericht). Der SSV Naturns musste gegen den ASV Partschins antreten. Für Präsident Dietmar Hofer und Sportreferentin Astrid Pichler waren die 15 Minuten Pause in diesem Spitzenspiel der passende Moment, an den eigentlichen Hintergrund des Vinschgau-Cups zu erinnern. Vor 70 Jahren haben sich junge Naturnser getraut, unter Schweiß und Schmerz einem Lederball nachzulaufen. Ähnliches soll sich in Naturns zwar schon früher zugetragen haben, aber diesmal – man schrieb den 17. Juli 1952 – war es den Jugendlichen ernst. Sie hatten einen Kader gebildet, es gab einen Mannschaftssprecher und es lag ein Ansuchen an die Naturnser „Moos-Interessentschaft“ vor, den „faschistischen Platz beim Zollwieser“ benützen zu dürfen. Für die Nachwelt war dies die Geburtsstunde des Südtiroler Sportvereins Naturns. Sepp Kristanell sen. war der Kopf der Gruppe. Ihm zur Seite stand der damalige Kooperator Alois Zelger. Von den 13 Jugendlichen leben heute noch Hermann Christanell, Herbert Hofer, Josef Christanell, Werner Nischler, Karl Pederiva, Karl Schgör und Hermann Astfäller. Der Einladung Folge geleistet haben die beiden Christanell und Herbert Hofer. Sportreferentin Pichler hat die Gründungsspieler nach ihren bevorzugten „Feldpositionen“ befragt. Hofer, Jahrgang 1933 sei ein rechtsfüßiger Innenverteidiger gewesen. Josef Christanell, Jahrgang 1937, war als Stürmer, aber auch als Libero im Einsatz; er war fast beidfüßig. Hermann Christanell, Jahrgang 1941, hatte das Schreiben von 1952 an die Interessentschaft als 11-Jähriger unterschrieben. Als 20-Jähriger ist er in den Ruf gekommen, schnellster Naturnser Torschütze zu sein. In 10 Sekunden soll der rechte Verteidiger in Laas ein Tor geschossen haben. Sozusagen der Überraschungsgast der Ehrung war der „perfekt beidfüßige“ Sepp Telfser, Kuppelruaner Sepp aus Kastelbell. Er war 17 und zusammen mit dem gleichaltrigen Robert Tappeiner von der Töll schon so etwas wie ein „Fußball-Legionär“. 1953 habe Telfser die Naturnser in Meran mit zwei Toren zum Sieg und zum Pokal „Negri“ geschossen.

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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