Biathleten in Diagonalschritt und Doppelstockschub
Publiziert in 5 / 2008 - Erschienen am 13. Februar 2008
Martell – Sie hatten ihn fast schon vergessen, den Raum greifenden Diagonalschritt, den Rhythmus mit Stockeinsatz, Abstoß, Gleiten, Auspendeln, den Doppelstockschub ohne und mit Armeinsatz, genannt „klassische Skilanglauftechnik“. Sozusagen in letzter Minute hatten die Verantwortlichen die Handbremse gezogen und in mindestens einem der vier Veranstaltungen des Biathlon-Pokals die klassische Technik wieder eingeführt. Die „alte“ Technik birgt allerdings für den Betreuerstab mindestens zwei Risiken, die Skier können zu spitz oder zu stumpf sein, das heißt, sie halten nicht im Aufstieg oder gleiten nicht in der Abfahrt. An die 60 Teilnehmer aus acht Vereinen rangen am letzten Sonntag in drei Altersklassen um Einzelsiege und Medaillen. Gut ein Drittel der Nachwuchsathleten dieses 4. Laufes im Biathlon-Cup hatte der ASV Martell Raiffeisen gestellt. Damit stand für das Betreuerduo Verena Spechtenhauser und Seppl Weiss ein anstrengender Sonntagvormittag bevor.
Bei Kaiserwetter und perfekten Pistenverhältnissen hatten die zukünftigen „Zweikämpfer“ drei, vier oder fünf Kilometer zurückzulegen und dabei liegend eine 10 Meter entfernte Scheibe mit dem Luftgewehr zu treffen. Im Gegensatz zu den Älteren, die ihre Waffe heranholen mussten, hatten sie das Gewehr neben sich liegen. Die Zöglinge hatten einmal liegend und einmal stehend zu schießen. Am besten mit der ungewohnten und eher unbeliebten „alten Technik“ zurechtkamen die Antholzer, die vier der sechs möglichen Siege einheimsten. Für Martell war nur Andrea Ladurner siegreich, die eine schwache Schießleistung mit überragendem Laufvermögen ausglich. Dabei verwies sie die einzige Medaillengewinnerin des ASC Weisskugel Raiffeisen, Theresia Plörer, auf den zweiten Platz. Silbermedaillen holten für den ausrichtenden Verein Lisa Ratschiller (zwei Fehlschüsse), Larissa Theiner (zwei Fehlschüsse) und Andreas Rinner (fünf Fehlschüsse).
Auf dritte Podestplätze kamen die fehlerlose Lea Stricker, Fabian Kobald mit einem Fehlschuss und Paul Traut, der mit drei Fehlern und 90 Sekunden Zeitstrafe den Sieg vergab.
Mit Philipp Trafoier und Andrik Stricker beschlossen zwei weitere, „fehlerlose“ Marteller ihren Wettkampf.
Günther Schöpf