Verschneit und verlassen: das Biathlon-Zentrum und die Schießanlage auf Grogg
Verschneit und verlassen: das Biathlon-Zentrum und die Schießanlage auf Grogg
Forni Avoltri: Felix Ratschiller, Carabiniere aus Martell mit Silber im 2. Sprint-bewerb, Sieger Marco Barale, Polizei, und Bronze für Thomas Daziano, Piemont.
Philipp Tumler erreichte Platz 5 im 1. und Rang 18 im 2. Sprint

Biathlon nach Osten ausgelagert

Biathlon in Martell fiel zuerst dem Virus, dann dem Schneefall zum Opfer.

Publiziert in 43-44 / 2020 - Erschienen am 15. Dezember 2020

Martell - Vorgesehen waren zwei Rennwochenenden der Internationalen Biathlon Union (IBU) anfangs Dezember. Sie fielen dem Virus zum Opfer. Am 12. und 13. Dezember sollten zwei Sprintrennen des Italien-Pokals stattfinden. Diesmal hatte die Wetterlage etwas dagegen. Die Loipe auf der Groggalm erstickte buchstäblich unter einer Schneeschicht. Das Biathlon-Zentrum war nicht mehr erreichbar. Da die Teilnehmer der „Coppa Italia“ schon am Donnerstag angereist wären, hätte die Zeit nicht mehr gereicht, Schießstand, Loipen und Parkplätze für das Wochenende auf Vordermann zu bringen. Außerdem hatte die Lawinengefahr bedrohlich zugenommen.  Schwere Geräte, Fräse und Pflug, hatten Mühe, sich durch die Schneemassen Richtung Grogg vorzuarbeiten. Es blieb nur mehr die Absage, der Verzicht auch auf diese Veranstaltung. Die Entscheidung war am Dienstag, 8. Dezember, zum Fest Mariä Empfängnis, gefallen. Forni Avoltri, auf 888 Höhenmetern in der Provinz Udine gelegen, erklärte sich bereit, die Wettkämpfe auszurichten, obwohl man auch dort gegen die Schneemassen anzukämpfen hatte. Für die Betreuung der „Biathlon-Expedition“ des ASV Martell Raiffeisen zuständig waren Michael Eberhöfer, Sportoberschule Mals, und Patrick Tumler, ASV Martell. Der Auftakt am Samstag in der „Carnia Arena“ war durchwachsen. Der Latscher Jan Kuppelwieser erreichte in beiden Sprints Rang 4. Im 1. Wettkampf war er einer der zwei Senioren mit Null Fehlern. Nur 15 Sekunden trennten ihn vom Bronze-Platz. Peter Tumler, für die Heeressportgruppe startberechtigt, leistete sich vier Strafrunden im 1. Lauf und verbesserte sich von Platz 13 am Samstag auf 8 am Sonntag. Den starken Eindruck auf Platz 5 vom Vortag konnte sein Bruder Philipp in der Kategorie U19 nicht bestätigen. Fünf Strafrunden waren für den Jüngsten der Tumler-Brüder zu viel. Felix Ratschiller, Sportgruppe Carabinieri, hatte beim 2. Lauf die vier Fehlschüsse vom Vortag weggesteckt und am Samstag sogar Gold vor Augen, bevor er einmal stehend vorbeischoss. Lars Burger aus Prad blieb fehlerlos am Sonntag und platzierte sich von Rang 11 am Vortag auf Platz 4 am Sonntag – 25 Sekunden vom Podest-Platz entfernt. Die 14-jährige Eva Hutter aus Laas wurde 18. von 35 zumeist um zwei Jahre älteren Konkurrentinnen und verfehlte nur im liegend Schießen zwei Mal die Scheibe. Nicht ganz dieselbe Trefferquote gelang ihr im 2. Sprint mit 3 Fehlern und Rang 22.

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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