Manuel Sandbichler (links): ein Aktivposten bei Schlanders
Kapitän Martin Patscheider: Leiter und Lenker beim FC Oberland
Julian Gstrein (rechts): zuverlässiger Verteidiger des ASV Kastelbell-Tschars
Jonas Steinkeller: wirkungsvoller Stürmer des ASV Goldrain
Hannes Ladurner, Eyrs (links), gegen Marcel Bullio und Fabian Schwalt (rechts)

Das Runde muss wieder in das Eckige

Die Fußballsaison 2018/19 begann mit einer Vinschger Mannschaft in der 1., acht Mannschaften in der 2. und vier Mannschaften in der 3. Amateurliga.

Publiziert in 30 / 2018 - Erschienen am 11. September 2018

Vinschgau - Der ASC Schlanders zieht weiterhin einsame Kreise in der 1. Amateurliga, weit von Abstiegsplätzen entfernt, aber bei entsprechendem Glück auch fähig, ganz vorne mitzumischen. Fachleute haben im abgelaufenen Jahr Schlanders unter jene Mannschaften eingereiht, „die sich nach hinten orientieren müssen“. Die Mannschaft hat aber mit einem 7. Tabellenplatz positiv überrascht. Heuer stehen dem oberligaerfahrenen Trainer Bernd Muther und Co-Trainer Francesco Incontri vielversprechende Kräfte aus dem Juniorenbereich zur Verfügung. Dazu gekommen sind David Lechthaler, Mittelfeld, Tormann Paul Mair (beide Kortsch) und aus Naturns der junge Stürmer Martin Blaas. Schlussmann Manuel Raffeiner hat nach Partschins gewechselt. Aus beruflichen Gründen bei Laugen Tisens wird Tobias Kristler spielen. Ihr Karriereende haben Dominik Telser und Benjamin Kristler bekannt gegeben. Auf der Wunschliste steht wieder ein einstelliger Tabellenplatz.

Den AFC Oberland  hatte 2017 niemand auf der Rechnung. Diesmal schreibt man aus der „Sportredaktion der Dolomiten“, dass am ehesten der AFC Oberland den hochgerüsteten Kastelbell-Tscharsern gefährlich werden könnte. Der 2. Rang in der letzten Saison und der Überraschungssieg gegen den Gruppensieger FC Tirol in der letzten Meisterschaftsbegegnung hat mehr als staunen lassen. Dass die Gegner auf der Hut sein werden und den AFC ganz anders einschätzen, weiß man auch in Oberländer Führungskreisen. Das Geheimnis des letztjährigen Erfolges liegt aber in der Strategie, einen großen Kader das ganze Jahr mitzuziehen. Ganz demokratisch habe man sich dafür entschieden und wollte keine andere Meisterschaft beschicken, wurde berichtet. So kann Trainer Karl Paulmichl mit 26 Spielern die Verletzten kompensieren. Der FC Oberland tritt mit derselben Mannschaft zu den Heimspielen im Herbst „auf Reschen“ und im Frühjahr in Burgeis an wie 2017/18. Ein revitalisierter Tormann Markus Strobl und 2 Jugendliche sind die einzige Erweiterung.

Der ASV Schluderns hat die Saison auf Platz 3 beendet und sieht sich für 2018/19 gezwungen, seine Verteidigung neu zu sortieren. Trainer Rainer Dengg muss auf Christian Perkmann, Hannes Tscholl, Kurt Lingg und Stefan Koch verzichten. Sie alle wollen eine Pause einlegen. Verstärkt hat man sich aus der eigenen Jugend und aus der Reserve-Mannschaft. Einen sichtbar internationalen Akzent wird Lamin Sané aus Mals setzen. Die Jugend einzubauen sei das vordergründige Ziel des ASV Schluderns, hieß es aus Funktionärskreisen.

Beim ASV Plaus sind umfassende Rotationen keine Neuigkeit, aber immer eine Herausforderung für Trainer Paolo Cassin, daraus eine schlagkräftige Truppe zu bilden. Im letzten Jahr ist es ihm mit dem 4. Tabellenplatz bestens gelungen. Im Tor des ASV werden Nicolas Kasslatter (von Gargazon) und Andreas Wielander (von Partschins) agieren. Von der Junioren-Spielgemeinschaft Untervinschgau wurden Paul Klotz, Patrick Zen und Jonas Psaier übernommen, vom SSV Naturns Werner Gerstgrasser, Daniel Wielander und Fabian Nischler, vom ASV Partschins Patrick Pföstl. Abgegeben hat der Verein die Torleute Daniel Holzknecht nach Gargazon, Riccardo Guccione nach Schenna. Christoph Schwienbacher will eine Pause einlegen. Es wäre schön, vorne mitmischen zu können, heißt es von der Vereinsspitze. Das Wichtigste sei aber der Zusammenhalt in der Mannschaft, wodurch sich alles Weitere ergäbe. 

In Kastelbell-Tschars hat man Erwartungen geweckt, sogar recht hohe, wie die Aufrüstung verdeutlicht. Als Spielertrainer wird Hansi Mair aus Lana einen Kader von 24 Mann zusammen mit Co-Trainer Thomas Magitteri und einem Tormann-Trainer übernehmen. „Qualitativ und quantitativ sind wir in der Lage, vorne mitzumischen, aber zum Gruppensieg braucht es immer auch das Quäntchen Glück“, hielt Präsident Gerhard Eberhöfer den Ball flach. Allein die Neuzugänge sind ein starkes Signal: Michael Tscholl kommt vom Landesligisten Partschins, Hannes Stecher und Hannes Angerer aus Latsch, Sportstudent Alexander Pohl  spielte zuletzt mit Naturns in der Oberliga. Neben dem jungen Torhüter Thomas Janser aus Latsch steht Ulrich Rungg von Landesligameister Lana als Torwart zur Verfügung. Ebenfalls aus Lana kommt  Daniel Corea. Mit Noah Unterweger und Alex Gurschler sind junge Eigengewächse unterwegs. Der Skifahrer Patrick Prantl hat den Fußball wieder entdeckt. Lukas Schwienbacher stößt aus Goldrain dazu. Man rechnet auch mit der Rückkehr des derzeit verletzten Domenico Narda. Kastelbell verlassen haben: Francesco Mairhofer als Co- und Spieler-Trainer nach Naturns, Hannes Kuen nach Moter und Stefan Putti nach Neumarkt. Sektionsleiter wird Toni Telfser, dem sein Vorgänger Remo Mengon zur Seite steht. Ewald Kiem ist Mitglied im Fußball-Ausschuss und wird als Spieler kürzer treten. 

Den ASV Prad wird der frühere Junioren-Trainer Roland Stark in „eine unklare und spannende Meisterschaft“ führen, wie sich ein Funktionär ausdrückte. Im Tor gab es einen „Rücktausch“: Der Eyrser Daniel Trenkwalder wird in Eyrs und der Prader Michael Rainalter wieder in Prad das Tor hüten. Den Kader ergänzen werden aus der Freizeit- und Reservemannschaft Marco Hoffer (Tormann), Rafael Alber, Patrick Unterweger, Patrick Terranova, Alexander Pichler und Patrick Maschler. Dazu stoßen werden noch 3 Junioren. Pausen einlegen werden oder müssen aus unterschiedlichen Gründen Peter Wunderer, Johannes Marseiler, Simon Wallnöfer und Aaron Bernhart. 

Ob sich der ASV Mals daran gewöhnt hat, weiterhin hart an der Abstiegskante zu manövrieren, weiß man nicht. Mehr in die Mitte zu rücken und eine solide Meisterschaft zu spielen wäre wünschenswert, deutete Sektionsleiter Roland Mur an. Inzwischen scheint sich eine neue Zusammenarbeit mit Laatsch-Taufers anzubahnen. Gregor Fliri und Dietmar Blaas werden dem Malser Coach Markus Tröger zur Verfügung stehen. Dafür wechseln mit Patrick Lechthaler noch 4 „Amatori“ ins Münstertal. Aus dem Jugendbereich sollen Bruce Salcurti, Jan Schöpf, Fabian Thöni und Peter Prieth eingebaut werden. Sein Karriereende bekannt gegeben hat Josef Theiner. Peter Thanei, Lukas Patscheider und Jan Bernhart lassen die Fußballschuhe aus beruflichen und Studiengründen ruhen. 

Der ASV Goldrain ist der eigentliche Aufsteiger im Vinschgau und hat sich unter ihrem bewährten Trainer Willi Platzgummer in einer Liga, die nach Vinschgaumeisterschaft mit auswärtiger Beteiligung aussieht, wenigstens den Klassenerhalt vorgenommen. Verzichten muss Platzgummer allerdings auf Kevin Tarneller (nach Naturns), Lukas Schwienbacher (nach Kastelbell) und Janik Prister (zu Junioren Latsch). Aus Sinich dazu gekommen ist Sabato De Simone (Mittelfeld), aus Naturns der vielseitig verwendbare Lukas Mesmer. Reaktiviert wurde Manuel Gruber. Aus der eigenen Jugend wird Rajve er Sing auflaufen. Von den Junioren in Latsch sind Fabian und Julian Pirhofer dabei. 

Der ASC Laas hat einen Freiplatz in der 2. Liga ergattert und wagt sich mit einer „brutal jungen Mannschaft“ – wie Trainer Marian Perfler meinte – an die Meisterschaft. Aus Göflan steht Thomas Schöpf zwischen den Torstangen. Patrick Stark aus Kortsch und 5 bis 6 Junioren sind weitere Neuzugänge. Nicht zur Verfügung steht der verletzte Thomas Horrer. Tormann Ralf Muther hat ebenso wie „Urgestein“ Armin Fleischmann und Josef Stieger ihr Karriere-Ende angekündigt. „Es wird eine Kopfsache, aber eine schöne. Die Jungs dürfen vor vielen Zuschauern viele Derbys spielen“, so Perfler. 

Im ASV Eyrs kann man sich bestimmte Hoffnungen machen, meinen Insider, weil sich gleich 4 Mannschaften in die 2. Liga verabschiedet haben und weil man den Eyrsern „Leistungskonstanz“ zutraut. Heinrich Pirhofer, der neue Trainer, kann vor allem auf seinen „Rückkehrer“ Daniel Trenkwalder im Tor bauen. Dazu will man aus dem Nachwuchs schöpfen. Natürlich möchte man vorne mitmischen, meinte ein Funktionär, aber Trainer und Mannschaft sollen ohne Druck arbeiten können. Wichtig sei, dass sich die Leute weiterentwickeln.

Der ASV Kortsch hat im Mittelfeld überwintert und wird die heurige Saison mit dem ehemaligen Jugendtrainer Michael Scherer angehen. Ihm zur Seite steht Patrick Covi. Verstärkung gesucht hat sich der ASV mit dem gebürtigen Sarden Giovanni Maria Galaresu, mit dem Liberianer Michael Mosses, mit den Laasern Patrik Horrer und René Mair, mit dem Kastelbeller Daniel Brugger und dem revitalisierten Elias Stricker. An Schlanders abgegeben wurden Paul Mair, Tormann, und David Lechthaler. Verzichten muss Kortsch auch auf Marcel Bullio (Karriereende) und René Siller (Studium). 

Der ASV Morter kam 2017/18 nicht über einen enttäuschenden 8. Rang nicht hinaus. Nun will man im Plima-Stadion wieder nach vorn schauen. Begonnen wurde daher mit einer umfassenden „Frischzellenzufuhr“. Spielertrainer Devid Trenkwalder und Co-Trainer Christian Stricker können nun die Junioren René Stecher, Manuel Tanner, Markus Paulmichl (alle Morter), Simon Hanni und Josef Platzgummer (Latsch) einsetzen. Hannes Kuen ist aus Kastelbell dazu gestoßen; Simon Mantinger hat die Fußballschuhe wieder hervorgeholt und Jonas Moser ist wieder fit. Sein Karriere-Ende als Spieler hat ASV-Präsident Steve Trenkwalder bekannt gegeben. 

Die Spielgemeinschaft Laatsch-Taufers spielt seit 2 Jahren die Rolle einer Vinschgauer Talentschmiede – wenn man’s ironisch sieht. Tatsache ist, dass wichtige Stützen abwandern und dass man sogar schon einen Verzicht auf die Teilnahme an der Meisterschaft ins Auge gefasst hat. Doch die Fußball-Begeisterung hält an und Trainer Ferdinand Paulmichl kann auf Michael Pinggera, die Jugendlichen Oliver Reinstadler und Jakob Wallnöfer und vom ASV Mals auf Jonas Nicente, Christian Paulmichl, Klaus Hafner, Martin Joos und Patrick Lechthaler bauen. Inzwischen steht ein Kader von 20 Mann zur Verfügung. Den Verein verlassen haben Simon Paulmichl (nach Latsch), Dietmar Blaas und Gregor Fliri (nach Mals). Roman Joos und Martin Oswald haben die Fußballschuhe an den berühmten Nagel gehängt. 

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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