Das Landscape-Stadium oberhalb von Morter.

Das Vinschger „Landschafts-Stadion“

Publiziert in 35 / 2013 - Erschienen am 9. Oktober 2013
Ein neues multifunktionales Stadion bei Morter? Was wie Fiktion klingt, wurde in einem Architekturprojekt an der Uni Innsbruck entworfen. LATSCH/INNSBRUCK - Ein neues Vinschger Fußballstadion oberhalb von Morter, selbstverständlich nur theoretischer Natur, wurde vom Architekturstudenten Florian Holzknecht im Rahmen seiner Diplomarbeit entworfen. Der Latscher, der selbst leidenschaftlich gerne Fußball spielt, und unter anderem - wie sollte es auch anders sein - für Morter das Tor hütete, zeigt in diesem Projekt was mit Ideen und ohne finanzielle Hürden möglich wäre. „Ausgangspunkt war die Idee von einer Gründung eines neuen Vereins, der die besten Fußballspieler des gesamten Tales Vinschgau zu sich locken soll. Für den neuen Amateurverein FC Vinschgau sollte ein Stadion geplant werden“, erklärt Holzknecht. Um diesen in der späteren Zukunft zu einem Profiklub zu entwickeln, beinhalte der Stadien-Entwurf auch eine Fußballschule samt Trainingszentrum. Da solche Ziele jedoch Zeit brauchen, solle die geplante Anlage mit der Entwicklung des Vereins mitwachsen, das Stadionprojekt müsse als eine „growing structure“ (wachsende Struktur) gesehen werden. „Südtirol wird Jahr für Jahr mehr zum Austragungsort für kulturelle Großveranstaltungen, vor allem für Konzerte. Diese werden bisher je nach Besucherzahlen oder je nach Art der Veranstaltungen an verschiedenen Orten abgehalten. Das neue Stadion könnte als Identifikationspunkt für die Südtiroler werden, als Aushängeschild für Events aller Art. Das neue Stadion würde den Vinschgau, und damit auch ganz Südtirol, wesentlich aufwerten und könnte zu einem Wahrzeichen werden“, begründet der Diplomand sein von Professor Dr. Volker Miklautz betreutes Projekt. Das „Landscape Stadium“ (zu Deutsch Landschafts-Stadion) gehört zum Bereich der Landschaftsarchitektur, es solle sich daher an die landschaftlichen Gegebenheiten anpassen und erstrecke sich auf etwa 15 Hektar Grund. „Es soll eine nachhaltige Entwicklung entstehen, damit sich die Anlage mit der Zeit durch verschiedene Events wie Konzerte, Fußballspiele, Tourismus, Ausbildungszentrum und der Vermietung an professionelle Vereine von selbst finanzieren kann“, erklärt Holzknecht. In der methodischen Vorgehensweise wurde der Entwurf an die örtlichen Gegebenheiten wie Topographie und bestehende Infrastrukturen, angepasst. „Es bildet sich eine Selbstorganisation der Landschaft, die zum Träger von Infrastruktur, Erschließung, Stadionstruktur und Programm wird“, so der Diplomand, der für seine Arbeit die Bestnote erhielt. MICHAEL ANDRES
Michael Andres
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