Der FC Südtirol hat Maß genommen im Vinschgau
Publiziert in 30 / 2008 - Erschienen am 3. September 2008
Latsch – Das 1. Trainingscamp des FC Südtirol im Vinschgau fand in Latsch statt und wurde unterschiedlich aufgenommen. Bereits bei der Vorstellung des Programmes nahmen VSS-Referent und Fußballschiedsrichter Josef Platter und die anwesenden Sektionsleiter und Funktionäre aus Latsch, Morter und Goldrain diskreten Abstand zum Geschehen. Dem Teilnehmerfeld war zu entnehmen, dass von den 38 Buben der Jahrgänge 1994 und jünger neun aus Tarsch und fünf aus Latsch stammten und der Rest sich aus Rabland, Plaus, Naturns und Kastelbell rekrutierte. Darauf angesprochen konnte Heinrich Pirhofer, der einzige aus der Gemeinde Latsch stammende Betreuer, keine Gründe für die „Reserviertheit“ nennen. Er begründete sein eigenes Engagement mit den konkreten Möglichkeiten, sich persönlich fortbilden zu können. „Fußballschulen aus Deutschland oder der Toskana werden eine Super-Arbeit machen, aber für mich sind sie nicht so greifbar“, versuchte er seine Position zu erklären. „Unsere Realität ist der FC Südtirol. Ich stehe hier und weiß, dass ich einen Mann wie Arnold Schwellensattl immer um Rat fragen kann und dass sich unsere Jungs einfach eine Perspektive vorstellen können. Außerdem kann ich alles, was ich lerne, an den Verein weitergeben“
Das Trainingscamp in Latsch war vom international erfahrenen Arnold Schwellensattl aus Algund geleitet worden. Ihm zur Seit gestanden waren neben Heinrich Pirhofer auch Harald Kiem, Bruder des FC-Südtirol-Verteidigers Hannes Kiem, der Latscher Tormann der abgelaufenen Saison, Luis Radoccia, und Jugendtrainer Loris Federzoni. Jeder Trainingstag stand unter einem bestimmten Technik-Thema und jeder Tag wurde ergänzt durch eine Rahmenveranstaltung. Der Montag begann mit Schwimmen; am Dienstag stand Hannes Kiem Rede und Antwort; am Mittwoch wurden die jungen Fußballer zu Kanu-Fahrern in Meran; am Donnerstag zeigten Feuerwehr und Weißes Kreuz, dass auch bei ihnen „Action“ angesagt ist; am Freitag versuchten sich die Jungkicker am Torwandschießen und am letzten Trainingstag stand das Abschlussturnier im Mittelpunkt. Rahmenveranstaltungen mit Eintritten, Verpflegung, Mützen, Tricots, Hosen, Stutzen zum Trainieren und zum Ausgehen und einem Rucksack kosteten die Eltern 180 Euro.
Günther Schöpf