Verabschiedet sich: OK-Chef Peter Rainer.

Der Ötzi Alpin Marathon auf dem Scheideweg?

Interview mit Peter Rainer, ehemaliger Chef des Organisationskomitees des Ötzi Alpin Marathons, über 20 erfolgreiche Jahre und darüber, wie es mit diesem außerordentlichen Event nun weitergehen könnte. 

Publiziert in 2 / 2023 - Erschienen am 31. Januar 2023

Schnals - Der Ötzi Alpin Marathon hat sich in den vergangenen 20 Jahren zu einem der größten Extremsportveranstaltungen des Landes entwickelt und ist weit über die Grenzen hinaus bekannt. Unter den zahlreichen Teilnehmer*innen befinden sich Sportler*innen aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Tschechien, Slowakei und vielen weiteren Nationen. Das Besondere an diesem Triathlon der Superlative ist, dass den Athlet*innen bei einer Strecke von 42,2 Kilometern und 3.447 Höhenmetern nicht nur konditionelle Fitness abverlangt wird, sondern auch eine außerordentliche Vielseitigkeit. Denn es geht mit Mountainbike, Laufschuhen und Tourenski von den blühenden Obstgärten in Naturns (554 Höhenmeter) hinauf auf den Schnalstaler Gletscher (3212 m). Vor über 20 Jahren hatten Ewald Brunner, damaliger Direktor beim Tourismusverein Naturns und Peter Rainer, damaliger Büroleiter beim Tourismusverein Schnalstal, die Idee ein großes, übergemeindliches Extremsportereignis auf die Beine zu stellen, um Ötzi’s Lebensraum mit Fundstelle und somit auch unsere Ferienregion noch bekannter zu machen. Als weitere Partner konnten die Schnalstaler Gletscherbahnen, Geschäftsführer war damals Helmut Sartori, und der Ski Club Schnals mit dem damaligen Präsidenten Adalbert Weithaler gewonnen werden, der auch die Trägerschaft dieser Veranstaltung übernahm. Nach einem Jahr Planung konnte 2004 der 1. Ötzi Alpin Marathon gestartet werden.Trotz der Erfolgsgeschichte ist zurzeit ungewiss, in welcher Form der Ötzi Alpin Marathon in Zukunft organisiert und stattfinden wird. Grund dafür sind personelle Austritte aus dem Organisationskomitee und der damit einhergehende Ausstieg des Trägervereins. Darüber wie es trotzdem weitergehen könnte, haben wir mit dem bisherigen Chef des Organisationskomitees, Peter Rainer gesprochen. 

der Vinschger: Was ist der Grund für Ihren Rückzug vom Organisationskomitee des Ötzi Alpin Marathons nach 20 Jahren?

Peter Rainer: Ich habe meine Rolle im Organisationskomitee bzw. später als Chef des Organisationskomitees immer als Mitarbeiter des Tourismusvereins getätigt und als solcher habe ich meine Aufgaben mit viel Freude und großem Engagement bis zuletzt erfüllt. Seit dem Frühjahr 2022 bin ich nun in Pension und somit möchte ich diese Rolle anderen überlassen. 

Gibt es weitere Veränderungen bezüglich der Organisation des Ötzi Alpin Marathons?

Auch Ewald Brunner, mein „Weggefährte“ seit Anfangszeiten, der sich in all den Jahren mit viel Engagement und großer Begeisterung für den Ötzi Alpin Marathon eingesetzt hat, ist in Pension und steht dem Organisationskomitee nicht mehr zur Verfügung. Vom Organisationskomitee zurückgezogen hat sich auch Berta Gufler Brunner, die 15 Jahre lang dieses Projekt betreut hat. Sie war das ganze Jahr über mit dem Ötzi Alpin Marathon beschäftigt und hatte diese Aufgabe gewissenhaft und zuverlässig erfüllt. Das restliche Organisationskomitee hingegen wäre nach meinen Kenntnissen bereit, dieses Event weiterhin zu veranstalten. Allerdings braucht es auch einen neuen Trägerverein des Ötzi Alpin Marathons, da auch der Amateursportverein Schnals (ASV Schnals) diese Funktion nicht mehr übernimmt. 

Warum ist der ASV Schnals nicht mehr Träger des Ötzi Alpin Marathon?

Seit 2017 war der ASV Schnals offiziell Ausrichter des Ötzi Alpin Marathons. Dadurch hatte der ASV Schnals mit seinem Präsidenten Peter Grüner die gesamte zivil- und strafrechtliche Verantwortung rund um diese großartige Extremsportveranstaltung übernommen. Voraussetzung hierfür war, dass wir drei – Ewald Brunner, Berta Gufler Brunner und ich – weiterhin im Organisationskomitee des Ötzi Alpin Marathons für die Organisation und Abwicklung des Events zur Verfügung stehen. Denn der ASV Schnals war überzeugt, dass unter unserer Führung das Maximale getan wird, damit den Teilnehmer*innen und Helfer*innen die bestmögliche Sicherheit geboten wird. Nach unserem Rückzug aus dem Organisationskomitee hat der ASV Schnals beschlossen, nicht mehr die Verantwortung für diese Veranstaltung zu übernehmen.

Wie könnte es nun weitergehen?

Ich bin der Meinung, dass das Hauptinteresse für eine Weiterführung dieser einmaligen Imageveranstaltung in erster Linie bei den beiden Tourismusgenossenschaften Naturns und Schnalstal und bei der Alpin Arena Schnals liegen muss. Der zukünftige Chef des Organisationskomitees sollte bestenfalls aus „deren Reihen“ kommen. Somit könnte auch die sichere Durchführung und die finanzielle Absicherung dieses Events gewährleistet werden. Grundsätzlich wurde von den genannten Institutionen auch schon Interesse signalisiert, den Ötzi Alpin Marathon 2024 weiterzuführen. 

Also findet der Ötzi Alpin Marathon 2023 nicht statt?

Aufgrund der Umbauarbeiten der Gletscherbahn, die Mitte April beginnen, kann der Ötzi Alpin Marathon in diesem Jahr nicht ausgetragen werden. Somit wäre auch ein zeitlicher Spielraum für eine Neuorganisation gegeben. 

Dominik Pazeller
Vinschger Sonderausgabe

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