Volle Kraft voraus: Das Pro-Rennen der Herren war schnell und intensiv.
Zwei schwedische Sieger: Ida Dahl und Emil Persson.
Die hübsche Deutsche und die „Schiachn“: Franziska Müller und die Krampusse.

Die internationale Vinschger Langlauf-Bühne

„La Venosta“ im Langtauferer Tal lockt Profis an, sorgt für Wertschöpfung - und begeistert alle.

Publiziert in 23 / 2022 - Erschienen am 20. Dezember 2022

LANGTAUFERS - „Es war erneut eine Mega-Veranstaltung. Wir hatten Glück mit dem Wetter. So gab es wieder großartige Aufnahmen, die international ausgestrahlt wurden. Das Medienecho war einmal mehr riesig“, freute sich Gerald Burger am vergangenen Wochenende nach der 3. Ausgabe von „La Venosta“. Das Skilanglauf-Rennen im Langtauferer Tal, das 2019 erstmals stattgefunden hatte, wusste auch 2022 zu begeistern. „Gestartet sind wir als Nobodys, mittlerweile kennt man uns in der ganzen Langlauf-Welt“, so Burger. Das Profirennen der Visma Ski Classics, einer Rennserie die als eine Art Weltcup für Langdistanz-Läufer gilt, erreichte auch diesmal internationale Aufmerksamkeit, insbesondere in den skandinavischen Ländern. „Dort verfolgt man diese Rennserie mit größtem Interesse, die internationalen Live-Berichte und vieles mehr sorgen für einen großen Werbeeffekt“, betont Burger. Aber auch für eine direkte Wertschöpfung sei gesorgt. „Die Veranstaltung generiert in der Vorweihnachtszeit zig Nächtigungen. Zu den 120 Profis kommen ja nochmal mindestens 150 Teammitglieder. Viele kamen auch einige Tage früher, viele bleiben noch einige Tage länger“, so der OK-Chef. Ob in Schleis oder Schluderns, quasi im ganzen oberen Vinschgau hielten sich die Skilangläufer aus allen Herren Ländern auf. 

Eine skandinavische Angelegenheit 

Zum Sportlichen: Es verwunderte freilich nicht, dass die Skilangläufer aus den skandinavischen Ländern die Rennen prägten. Bei den Herren kamen die Top-15 allesamt aus Schweden oder Norwegen. Der Sieg ging an Emil Persson. Der Schwede, der bereits die erste Visma-Etappe heuer für sich entscheiden konnte und mit dem gelben Trikot des Gesamtführenden nach Südtirol gekommen war, entschied das Rennen über 36 Kilometer im klassischen Stil für sich. 4 Runden, mit Start in Melag und Ziel auf der Melager Alm, galt es für die Profis zu bewältigen. Spannend war es bis zum Schluss. Mit einer Zeit von 1:34.59 Stunden blieb der Schwede schlussendlich rund vier Minuten vor dem Norweger Andreas Nygaard. „Das Rennen war sehr hart, das Tempo wirklich hoch. Ich hatte ein gutes Gefühl, die Form stimmte. Ich wusste, dass ich hier eine gute Rolle spielen kann, dass es aber so gut läuft, hätte ich nicht unbedingt erwartet“, erklärte Persson nach dem Rennen. Als bester „Azzurro“ landete Francesco Ferrari auf Rang 27. Der Brunecker Langlauf-Profi Dietmar Nöckler landete in 1:40 Stunden auf dem 36. Platz.

„Es war extrem kalt“ 

Ein spannendes Rennen gab es auch bei den Damen. Und auch hier behielt die schwedische Favoritin und bisherige Visma-Spitzenreiterin Ida Dahl die Oberhand. Dahl hatte sie genauso wie ihr Landsmann Persson das erste Visma-Rennen gewonnen und war mit dem Gelben Trikot der Gesamtführenden ins Langtauferer Tal gekommen. Im Zielsprint setzte sie sich hauchdünn vor ihrer Landsfrau Jenny Larsson durch.  „Es war extrem kalt, am Ende hatte ich daher schon zu kämpfen. Zuletzt habe ich im Endspurt nochmal alles gegeben“, so die siegreiche Dahl. 

Zwei Vinschger durften nicht fehlen 

„La Venosta“ ist zwar seit jeher in erster Linie auf die Profis ausgerichtet, aber auch die Langlauf-Amateure kamen wiederum auf ihre Kosten. Fast 40 Teilnehmer zählten das „Venosta Open Challenger“ über 34 Kilometer und das „Venosta Open“ über 26 Kilometer diesmal. Genauso wie im Profirennen wurde hier im klassischen Stil gelaufen. Auch zwei Vinschger ließen sich diese Rennen nicht entgehen. Die Burgeiserin Michaela Patscheider überzeugte im „Challenger“ mit einer Zeit von 2:02 Stunden und holte den zweiten Platz, rund 18 Minuten hinter der souveränen Siegerin, Franziska Müller aus Deutschland. Der zweite Vinschger, der Malser Rudolf Hölbling, landete im „Challenger“ der Herren mit einer Zeit von 2:35 Stunden auf dem 15. Platz. Der Sieg ging an den „Azzurro“ Christian Lorenzi (1:44). Auf der kürzeren Open-Distanz über 26 Kilometer siegten Emanuele Bosin und Alessia De Zolt Ponte, hier waren keine Südtiroler mit dabei. 

So geht es weiter im Langtauferer Tal 

Nach dem großen Erfolg der 3. Ausgabe von „La Venosta“ ließ Burger vorausblicken: „Ob es im nächsten Jahr eine 4. La Venosta geben wird, das steht noch nicht definitiv fest. Fix ist aber, dass auch in Zukunft internationale Skilanglaufrennen im Langtauferer Tal stattfinden werden. Wir haben uns innerhalb weniger Jahre zu einer weitum bekannten Langlauf-Destination entwickelt, auch was den Profibereich betrifft“.

Michael Andres
Michael Andres

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