Die Mountainbike-Schwestern und der Reschensee
Was die deutschen Radprofis Leonie und Luisa Daubermann mit der Ferienregion gemeinsam haben.
RESCHEN - „Wir bereiten uns seit vielen Jahren regelmäßig hier auf Wettkämpfe vor und haben die vielfältigen Trainingsmöglichkeiten, in Verbindung mit der Höhenlage, schätzen gelernt“, betonen Leonie und Luisa Daubermann gegenüber dem der Vinschger. Die beiden Mountainbike-Schwestern fühlen sich am Reschenpass pudelwohl. Und sie wissen: Die Trainingsbedingungen hier sind optimal. Zuletzt waren sie Anfang Jänner hier. In Graun besitzen sie eine Zweitwohnung. Somit kein Wunder, dass auch Urlaubstage am Reschenpass anstehen. Zeit zum Relaxen, wobei sportliche Betätigungen wie Skitouren und Laufen nicht fehlen dürfen. Schließlich gilt es auch in den sich lang anfühlenden Wintermonaten fit zu bleiben, schon bald beginnt nämlich wieder die Vorbereitung auf die neue Mountainbike-Saison. Die 23-jährige Leonie Daubermann und ihre um drei Jahre jüngere Schwester Luisa frönen beide dem Cross-Country-Sport. Seit Jahren sind die beiden fester Bestandteil der deutschen Nationalmannschaft, insgesamt bringen sie es auf elf deutsche Meistertitel. Leonie holte zuletzt 2022 und 2021 den Elite-Titel, Luisa holte von 2018 bis 2021 Gold bei den Juniorinnen. Beide starten heute regelmäßig im Weltcup, Luisa Daubermann noch im U23-Weltcup, wo sie zuletzt im Juli vergangenen Jahres im US-amerikanischen Snowshoe Silber erobern konnte. 2020 holte Luisa WM-Silber im österreichischen Leogang bei den Juniorinnen. Leonie, die mittlerweile im Elite-Weltcup angekommen ist und 2021 im U23-Gesamtweltcup auf dem überragenden 3. Platz landete, holte in der letzten Saison im April übrigens Rang 2 beim wichtigsten Südtiroler Mountainbike-Rennen, dem „Marlene Sunshine Race“ in Nals. Nur die Nordtirolerin Mona Mitterwallner war schneller. Daubermann verwies Südtirols MTB-Aushängeschild Eva Lechner damals in Nals auf den 3. Rang.
Das Ziel: Olympia mit der Schwester
Erfolge feierten die beiden Schwestern trotz ihres jungen Alters somit schon einige. Das soll es aber noch lange nicht gewesen sein. Sportliche Ziele haben sie viele. Und große. „Die Teilnahme an den Olympischen Spielen ist das größte Ziel. Am liebsten gemeinsam mit meiner Schwester“, bringt es Leonie Daubermann auf den Punkt. Zur Erinnerung: Die nächsten Sommerspiele finden 2024 in Paris statt. Ob es dann schon so weit ist? Ihre jüngere Schwester will sich jedenfalls erstmal „in der Weltspitze etablieren und an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen“. Luisa Daubermann bewies übrigens auch beim Berglauf von Latsch nach St. Martin im Kofel, dass sie eine Vollblutsportlerin ist: Die junge Deutsche, die Ende Oktober, wenn traditionell der Berglauf stattfindet, in Südtirol weilte, bewältigte die Strecke in 58.54 Minuten und kürte sich damit zur Damensiegerin.
Sie wissen: Der Vinschgau ist ein Bike-Eldorado
Aber zurück aufs Rad. Schließlich haben sie vor allem auf dem Bike den Vinschgau kennen und lieben gelernt. „Es gibt zahlreiche wunderschöne Mountainbike-Touren hier. Auch mit dem Rennrad gibt es super Möglichkeiten, am liebsten fahren wir eine Runde übers Stilfser Joch“, erklären die Daubermann-Schwestern. An Ruhetagen nutzen sie gerne auch die Bike-Parks bzw. die 3 Länder Enduro Trails in der Umgebung, um ihre technischen Fähigkeiten zu verbessern. Der Mountainbike-Sport ist seit jeher ihre Leidenschaft. „Er eignet sich super, um sich draußen zu bewegen und neue Orte zu entdecken. Man kommt dabei schneller voran, als beispielsweise beim Joggen. Außerdem ist es jedes Mal eine große Belohnung, nach einem anstrengenden Berg eine Trail-Abfahrt genießen zu können. Ich mag jedoch auch besonders die harten Intervall-Einheiten, bei denen ich meinen Körper an seine Grenzen bringe“, so Leonie über ihre Vorlieben. Auch ihre Schwester hebt den Spaß am Radfahren hervor – und vergisst dabei nicht den Reschensee zu erwähnen: „Eine gemeinsame Radtour eignet sich super, um gemeinsam Zeit zu verbringen und neue Freundschaften zu knüpfen. Deshalb würde ich mich einfach mal zu einer Gruppentour verabreden“, gibt sie als Tipp. „Dafür sollte eine Route gewählt werden, die für alle gut machbar ist und bestenfalls ein schönes Panorama, wie hier am Reschensee, bietet. Zwischendurch eine kleine Pause für einen Cappuccino und schon hat man einen super Tag auf dem Bike gehabt, der sicherlich wiederholt werden will“. Und wie sehen zwei deutsche Bike-Asse den Vinschgau und die Vinschger? „Wir finden es toll, dass die Vinschger so ein sport- und naturbegeistertes Volk sind. Wir freuen uns immer sehr, wenn wir neue ausgeschilderte Mountainbike Touren vorfinden“, erklären sie.
Gerald Burger: So sinnvoll ist dieses Sponsoring
Jemand, der auch den touristischen Stellenwert des Bikens längst erkannt hat, ist Gerald Burger, der Geschäftsführer der Ferienregion Reschenpass. Er war am Sponsoring der Daubermann-Schwestern maßgeblich beteiligt. Seit rund zwei Jahren unterstützt die Ferienregion mittlerweile die beiden Deutschen. „Ein wichtiges und nützliches Engagement. Die beiden Schwestern machen uns weitum bekannt – und sie sind zudem echte Reschen-Freundinnen“, betont Burger. Das Biken sei neben dem Wandern das wichtigste touristische Produkt in der Ferienregion Reschenpass. „Im Enduro Bereich sind wir mit den 3-Länder-Enduro-Trails sehr bekannt in Europa“, unterstreicht Burger. Im Mountainbike-Sport organisiere man zudem weiterhin Veranstaltungen wie die Bike-Transalp oder auch Events in Sachen E-Bike und Marathons. Aber auch im Rennradsport habe man noch ein großes Potential, daher werden Camps für Rennradfahrer organisiert, zudem war der Reschenpass zuletzt Etappenort der Tour Transalp. „Die beiden Schwestern, die im Cross-Country-Weltcup aktiv sind, sprechen eine weite Zielgruppe an Bike-Interessierten an, vom Marathonbiker über den Endurofahrer bis hin zu jenen, die lieber mit dem E-Bike locker in die Pedale treten. Der Weltcup interessiert zudem viele Menschen, unabhängig ob ambitionierte Biker oder Freizeitradler“, so Burger. Der Name der Ferienregion Reschenpass werde somit in die weite Welt hinausgetragen. „Als amtierende Deutsche Meisterin trägt Leonie sogar den Reschenpass-Schriftzug auf dem Meister-Trikot“, freut sich Burger. Die Ferienregion Reschenpass setzt voll auf das Thema Rad, daher haben wir uns entschieden die beiden Mädels zu unterstützen. Und es macht sich bezahlt“. Die Marke Reschenpass ist als Kopfsponsor bei Luisa sowie als Trikotsponsor bei Leonie vertreten, zusätzlich fahren sie mit ihrem Bus – mit großzügigem „Bike- und Wanderparadies Reschensee“-Schriftzug - von Rennen zu Rennen und präsentieren die Region. „Es würde mich nicht wundern, wenn der ein oder andere MTB-Profi daher seinen nächsten Urlaub bei uns verbringt“, lacht Burger.
Mitfiebern mit den „Wahl-Vinschgerinnen“
Durch das Sponsoring sei man vor allem im deutschen Raum noch präsenter, „Deutschland ist unser Hauptmarkt und daher erwarten wir uns mehr Sichtbarkeit und somit mehr Gäste aus Deutschland“. So oder so: Mittlerweile fiebert man am Reschensee leidenschaftlich mit den beiden „Wahl-Vinschgerinnen“ mit. Und das nicht nur aus Eigennutz. „Mit den beiden haben wir sozusagen zwei Rescherinnen auf höchstem Niveau im Weltcup vertreten. Und vielleicht sogar bald bei Olympia. Darauf können wir stolz sein“, betont Gerald Burger abschließend.
