Die spannende Hausfrauenvariante des Hockeyspiels
Publiziert in 2 / 2008 - Erschienen am 23. Januar 2008
Latsch – Ohne den Hausfrauen nahe zu treten, aber die Versuche, mit normalem Schuhwerk auf schlüpfrigem Eis mit einem zusammengeklebten Besen einen Vollball in das Hockeytor zu bringen, drängen einem die ironische Bezeichnung auf. Tatsächlich trauten sich überraschend viele junge Hausfrauen aufs Eis, um mit einem traditionell hausfraulichen Instrument gegen traditionell überlegen spielende Männer um Punkte zu laufen, zu schießen und zu stürzen. Die konditionellen und spieltechnischen Vorteile gegenüber den Herren der Schöpfung konnten von den besseren Hälften nur zum Teil durch weibliche Standfestigkeit und Besen-Erfahrung ausgeglichen werden. 38 Frau- und Mannschaften, aber auch gemischte Gruppen beteiligten sich am 4. Broomball-Turnier des AHC Vinschgau Eisfix. Dabei ging es um Geschenkskörbe und die „Eisfix-Trophäe“, die nach Vorrunden-, Viertel-, Halb- und Finalspielen vergeben wurden. Mit Hockey-Schützern und nicht immer passgenauen Varianten von Steinschlag-, Motorrad-, Radl-, Ski- und Hockeyhelmen ausgerüstet kämpften fünf Feldspieler und ein „Goali“ um Gleichgewicht und Ballbesitz. Mineralienmangel und Durstgefühl konnten mit Vitamin- und Stärkungsgetränken in der nebenher laufenden „Eisfix-Party“ ausgeglichen werden. Das Endspiel zwischen den „Boca Juniors“ aus Latsch und den „Glorreichen Sieben“ aus Kastelbell-Tschars verlief torlos trotz Feld- und Chancenüberlegenheit der Latscher. Es wurde um fünf Minuten verlängert und endete trotzdem im Penalty-Schießen. Im regulären Durchgang neutralisierten sich die beiden fehlerfreien Torleute, Kurt Raffeiner und Sandro Gaio. Ein raffinierter Heber des Tscharser Martin Lesina Debiasi, im sportlichen Hauptberuf Fußballer, wurde zum „Golden Goal“ und ließ die Trophäenträume der „Boca Juniors“ platzen.
Günther Schöpf