Diese Fahrt nach Rom …
...war eine Frage von Zentimetern und Zehntelsekunden.
Latsch/Naturns/Meran/Bozen/Trient/Rom - Der Mittelschule Naturns ist etwas Unglaubliches passiert. Es gelang ihr, sportlich Rom zum 2. Mal zu erobern. Im Schuljahr 2023/24 hatten es die Mädchen geschafft, alle Qualifikationen erfolgreich zu durchlaufen und an den wieder eingeführten „Giochi della Gioventú“, den Jugendspielen, teilzunehmen. Diesmal waren es die Buben, die sich mit dem Durchmarsch durch 5 Testwettkämpfe 5 Mal selbst übertroffen haben. Begonnen hatte eigentlich alles schon am 1. April in Latsch. Im Dreikampf der 1. Klassen quer durch alle Vinschger Schulsprengel erreichte die Mittelschule Naturns einen Spitzenplatz als Schule. Dreikampf-Siegerin Carolina Walder zeigte zum 1. Mal ihre Qualitäten. Sie zündete sozusagen die Fackel der Begeisterung. 2 Tage später fand die interne Schulausscheidung am Sportplatz von Naturns statt. 35 Schülerinnen und Schüler fühlten sich stark genug, ihre Schule am 14. April bei den Bezirksmeisterschaften in Meran zu vertreten. Mit 20 Medaillen, 3 Siegen allein durch Carolina Waldner kehrte die Naturnser Expedition in den Vinschgau zurück.
Aus Landesmeistern wurden Regionalmeister
Die nächste Herausforderung hatte man am 8. Mai zu bestehen. Bei der Landesmeisterschaft in Bozen gegen die besten Schulsportgruppen Südtirols kamen die Naturnser zu 4 Landesmeister-Titel und vielen Top-Platzierungen. Carolina Waldner, Jg. 2013, war mit 4,57m im Weitsprung und 1,40m im Hochsprung eine Art Motivation. „Scheinbar sind wir tatsächlich stark“, meinten jetzt die Buben, als ihr Mannschaftssieg bekannt wurde. 2024 hatten es die Naturnser Mädchen vorgemacht, beste Mannschaft des Landes zu sein. Ob die Burschen nochmals die Leistungen der Landesmeisterschaft abrufen können, fragten sich die Lehrer am 13. Mai. Sie konnten. Und sie steigerten sich ein weiteres Mal, diesmal gegen die Sieger der Trentiner Meisterschaft aus Riva del Garda. Die Jungs der MS Naturns krönten sich nach dem Landesmeistertitel auch mit dem Titel eines Regionalmeisters.
Die Gemeinde stand dahinter
Gegen die Siegermannschaft aus Riva del Garda ließen Esmond Marku (80m Sprint), Laurin Raffeiner (80m Hürden), Samuel Santer (1000m Lauf), Jonathan Raffeiner (Weitsprung), Erik Angerer (Hochsprung), Mogens Marku (Kugelstoßen) und Daniel Santer (Vortexwurf) nichts anbrennen. 5 der 7 Disziplinen und die 4x100m Staffel sicherten sich die Naturnser im direkten Duell. Mit Xaver Christanell und Elias Pircher waren zwei weitere talentierte Sportler als verlässliche Helfer und „Joker“ dazu gekommen. Nun war die „Jungs-Mannschaft“ der MS Naturns hochverdient auch Regionalmeister und durfte vom 26. bis 28. Mai 2025 nach Rom fahren, um sich dort im Olympiastadion bei den „Giochi della Gioventù“ gegen Sportler aus ganz Italien zu beweisen.
Sie hatten vielen zu danken
So schrieb David Perkmann im weltweiten Netz: „Ein großer Dank geht an Frau Direktor Martina Tschenett und an ihre Stellvertreterin Irmgard Hanni, welche stets jegliche Aktionen rund um den Schulsport unterstützten und mittrugen. Danke an den Südtiroler Sportverein SSV Naturns um ‚presidente‘ Dietmar Hofer für die unkomplizierte und kostenlose Bereitstellung der Sportbusse und an alle Sektionen im SSV Naturns, in diesem Fall allen voran den Fußballspielern für die tolle Jugendarbeit, die geleistet wird. Danke an die Raiffeisenkasse Untervinschgau, welche seit vielen Jahren verlässlicher Partner der MS Naturns bei allen Schulsportveranstaltungen ist. Ein Vergelt’s Gott den Eltern und meiner Sportlehrerkollegin Kaserer Helene.“
Leichtathleten wurden Volleyballer
Per Schnellzug ging es dann am 26. Mai für 7 Buben in die Weltstadt Rom. Das Umfeld war beeindruckend, man war im Sheraton Golf Hotel untergebracht und wurde „sternenmäßig“ verköstigt. Die nächste Überraschung betraf das Programm. Ein „total über den Haufen geworfenes“ Leichtathletik-Programm und sämtliche Zusatzübungen wurden von den „Naturnser und Schnalser Burschen“ zwar mit Bravour gemeistert, aber der Leichtathletik-Wettkampf wurde so zweitrangig. Dafür blieb den Jungs in den unendlich langen Pausen viel Zeit, um untereinander oder mit den Mädchen aus Bruneck Volleyball zu spielen oder einfach nur um ein Stück Speck der Metzgerei Christanell und Merano Speck zu genießen. In einem Internet-Beitrag stellte David Perkmann humorvoll fest: „Als Leichtathleten fuhren wir nach Rom, als Volleyballer nach Hause.“ Dankbare Schüler meinten: „Fir mi volle cool, weil man sou eppes nit ollm erleben kon. Es wor a cool, dass mir hobm kennt long woch bleibm“; „S’ Hotel wor volle schian und s’Essn wor guat. Am besten hobm miar die Pausn gfolln weil mir sem Volleyboll gspielt hobm.“ Ein noch immer beeindruckter Turnlehrer: „Buabm, i tat jederzeit wieder mit enk noch Rom fohrn, egal ob für di Leichtathletik oder zan Volleyballspielen.“
