Autor Josef J. Bernhart und Radfahrerin Eva Lechner.

Ein Sport-Star, Vinschger Impulse und viele Emotionen

Der Vinschger Autor Josef Bernhart veröffentlichte ein Buch über Südtirols Rad-Aushängeschild. Was es damit auf sich hat. Ein Gespräch.   

Publiziert in 2 / 2023 - Erschienen am 31. Januar 2023

Morter - Spricht man mit Josef Bernhart, dann merkt man schnell: Radsport ist seine Passion. Es ist sowohl Teil als auch Abwechslung zu seinem Forscherberuf, den Bernhart an der EURAC in Bozen ausübt. Der Morterer, der an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck zum Qualitätsmanagement öffentlicher Verwaltungen promoviert hat, war in den 1980er Jahren Gründungsmitglied des Radsportvereins, Vinschgau, kurz RSV. Seit damals ist er dem Radsport verbunden, in seiner Freizeit – aber auch beruflich. So kam es auch, dass er 2014, als der Giro d’Italia ins Martelltal führte, in einem INTERREG-Projekt die „Giro Challenge Martelltal“-App mitentwickelte, mit einer Richtzeit von Goldrain nach Hintermartell, damit sich ambitionierte Hobbyfahrer messen konnten. Für das Projekt konnte unter anderem Eva Lechner gewonnen werden, Südtirols Mountainbike-Aushängeschild aus Eppan.  Den Werdegang von Eva Lechner selbst verfolgt Josef Bernhart seit 2010. Mit vielen Bildern untermalt – unter anderem von MTB-Fotograf Armin Küstenbrück aus Deutschland –kann man nun ihre Karriere, ihre Erfolge, ihre Enttäuschungen und vieles mehr in einem kompakten Buch nachlesen. der Vinschger hat mit dem Vinschger Autor gesprochen. 

der Vinschger: Herr Bernhart, wie kam es zu diesem Buch über Südtirols Rad-Aushängeschild? 

Josef Bernhart: Es ist nicht mein erstes Buch, denn ich schreibe beruflich, gemeinsam mit meinem Team, schon seit langem Fachbücher über Public Management. Das gehört zu meiner Arbeit dazu, denn das Wissen aus der angewandten Forschung an der Eurac muss ja laufend verbreitet und somit publiziert werden. Das Buch über Radprofi Eva Lechner ist natürlich ein besonderes Buch. Ich habe ihre Karriere nicht nur ausführlich beschrieben, sondern auch die Chance genutzt, viele packende Bilder hineinzubringen, um alles anschaulich und damit noch emotionaler werden zu lassen.

Wie lange haben Sie an diesem Werk gearbeitet? 

Das war ein Werk in Etappen und über Jahre. Meine laufenden Aufzeichnungen für einschlägige Online-Medien habe ich genutzt, um am Ende ein gesamtes Buch zu schreiben. Das war immer schon mein Hobby. Schon als Jugendlicher habe ich Radsportartikel gesammelt und Profi-Fotografen um Bilder angefragt, damals noch in handschriftlichen Briefen. Diese Leidenschaft und Kontakte kamen mir auch hier zugute.

Was waren die Schwierigkeiten und Herausforderungen? 

Herausfordernd ist immer der Start und das Finden von Menschen, die eine Idee von Beginn an unterstützen. Hier war Toni Fischnaller vom Athesia-Verlag ein Motivator erster Stunde. Sein Kollege Stephan Leitner hat das Projekt dann professionell begleitet. Um so ein Produkt zu realisieren, braucht es auch finanzielle Unterstützung. Ich habe auf jedwedes Honorar verzichtet und das Landesressort für Kultur hat einen finanziellen Beitrag zum Druck gegeben. Damit konnten wir loslegen.

Sie sprechen wenn es um das Buch geht, auch von „Mountainbike-Weltklasse mit Vinschger Impulsen“. Was hat es damit auf sich? 

Das ist ein gutes Stichwort. Ich nenne allen voran Edmund „Edi“ Telser aus Prad. Er hat Eva Lechner entdeckt und war ihr Trainer und Teammanager in der Elite. Edmund ist ja inzwischen erfolgreicher Nationalcoach in der Schweiz. Sein Bruder Adrian hat das MTB-Team von Eva einige Jahre als Mechaniker betreut. Zu nennen ist aber auch Gerald Burger, der Eva Lechner bei seinen Events im Vinschgau, Beispiel Ortler Bike Marathon, immer wieder als Testimonial eingebunden und damit unterstützt hat. Aber auch Sie Herr Andres gehören als Vinschger dazu, zumal sie die Karriere von Eva Lechner als Sportjournalist der „Dolomiten“ laufend und aus nächster Nähe verfolgen. 

Danke für die Blumen. Welchen Stellenwert hat der Radsport im Vinschgau generell? 

Vinschgau ist eine perfekte Radsportdestination für Einheimische und Gäste. Für alle Zielgruppen ist etwas dabei, von der Extremsportlerin bis hin zum Hobbyradler. Beste Radwege, wunderbare Landschaften, hervorragende Restaurants und Gastbetriebe. Das legendäre Stilfserjoch, die Möglichkeit zur Radmitnahme in der Vinschgerbahn und und und…

Planen Sie weitere Bücher?  

Beruflich in jedem Fall. Zum Beispiel aktuell zum Thema „Frauen in der Gemeindepolitik“, wo die Anforderungen durchaus mit Radrennen vergleichbar sind und es vor allem für Frauen ziemlich mühsam werden kann.Danke für das Gespräch. Und wir sind gespannt auf Ihr nächstes Werk, welches das enorm wichtige Thema der Frauen in der Politik behandelt, sicherlich mit vielen interessanten Daten und Fakten. 

Michael Andres
Michael Andres
Vinschger Sonderausgabe

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