Die Organisatoren: LAC-Präsident Tobias Lechthaler, Fabian Waldner, Christian Gerstl, Monika Müller, Hannes Gamper und Mirko Lepir (v.l.) ernteten viel Lob für das LAC-Fest.
Gründungspräsident Sepp Rinner (links) und Heiner Pohl, 3. Präsident des LAC.
Tobias Lechthaler und Erwin Schuster (rechts) ehrten den Zehnkämpfer und Multi-Rekordhalter Franz Kiem, der aus Goldrain stammt und heute im Wipptal lebt.
Erwin Schuster und Tobias Lechthaler mit dem langjährigen technischen Leiter des LAC, Michael Traut.
Burkhard Pohl, Jg. 1935, mit seiner Frau Elfi, hat im Dress des SV Latsch den Mehrkampf in der Region bekannt gemacht, dahinter im Bild von links Sportreferent Manuel Platzgummer, Bürgermeister Mauro Dalla Barba; im Hintergrund (3.v.r.) Albert Blaas und im Vordergrund rechts Hansi Schweitzer, die den Mehrkampf zu einem Aushängeschild des LAC gemacht haben.
Aus Mittelitalien ausgereist war Reinhard Gunsch, im Bild mit Verena Tragust. Beide stammen aus Schluderns und beide waren einmal klingende Namen im Langstreckenbereich.

Ein Verein hat sich gefunden

50 Jahre nach seiner Gründung in Eyrs suchte der LAC Vinschgau sein Selbstverständnis in Latsch.

Publiziert in 9 / 2023 - Erschienen am 9. Mai 2023

Latsch - Etwa 130 Frauen und Männer waren der Einladung des Vereinsvorstandes in das CulturForum Latsch gefolgt. Ehemalige und zukünftige Leichtathleten trafen sich zum Jubiläum „50 Jahre Leichtathletikclub Vinschgau“. Das Treffen wurde bereits zum Auftakt bei Brötchen und Erfrischung ein großes „Hallo, du auch da?!“ Man lag sich in den Armen, klopfte sich auf die Schultern und musste erfahren, dass die Zeit nicht spurlos an einem vorübergegangen ist. Zwischen den 88 Jahren des einstigen Stabhochspringers und Mehrkämpfers Burkhard Pohl aus Kastelbell und den 14 Jahren von Jakob Niederfriniger aus Mals klaffte eine Zeitspanne von 74 Jahren. Es war ein emotionaler Moment, als Gründungspräsident Sepp Rinner, Jahrgang 1937, von einem seiner Nachfolger, vom 30 Jahre jüngeren Heiner Pohl geehrt wurde. Pohl hatte sich die Moderation mit Präsiden Tobias Lechthaler (Kortsch), Monika Müller (Schlanders/Mals) und Hannes Gamper (Latsch) geteilt. Sie alle gehörten zufällig zum Bereich Mehrkampf, der in Abständen von 10 bis 12 Jahren dem LAC Vinschgau, dem ersten übergemeindlichen Verein Südtirols, regionale und nationale Beachtung brachte. 

Vinschgauer Erfolgsgeschichten

1958 tauchten erstmals Vinschgauer Mehrkämpfer bei einer Italienmeisterschaft im Zehnkampf auf. Sektionsleieter Luis Gerstl hatte Pohl Burkhard, Sepp Rinner und Hermann Oberhofer übers Stilfserjoch in die Arena von Mailand gefahren. Nicht zufällig saßen sich bei der Jubiläumsfeier mit LAC-Gründer Sepp Rinner aus Latsch und dem Unternehmer Burkhard Pohl aus Kastelbell 2 der 3 damaligen Zehnkämpfern von Mailand gegenüber. Der Mehrkampf wurde eine Erfolgsgeschichte des LAC Vinschgau, zu deren Vätern Hansi Schweitzer aus Naturns, Albert Blaas aus Latsch gehörten. Sie waren die Vorgänger für die nächsten Mehrkampfgenerationen mit  Michael Stevanin, Thomas Blaas, Franz Kiem, Hannes Gamper, Michael Pfeifer, Armin Schöpf bis Tobias Lechthaler, um jene zu nennen, die zur Jubiläumsfeier gekommen waren. Etwas diskreter und bescheidener entwickelte sich auch bei den Frauen eine Mehrkampftradition. Vertreten im Saal waren Helene Kaserer (Tschars), Heike Pohl (Kastelbell) und Sonja Platzer (Morter). Ebenfalls Erfolgsgeschichte schrieben die Mittel-und Langstreckenläufer. Ignaz Veith (Mals), Gebhard Erhart (Laatsch), Josef Gunsch (Schluderns), und Sepp Platter (Laas), waren die Macher, die die Weichen legten für eine bis heute anhaltende Laufbewegung im Oberen Vinschgau. Das damals erfolgreiche Sprinterinnenquartett aus Laas war durch Doris Theiner (Prad), Inge Siller (Eyrs) und Rebekka Wallnöfer (Laas) vertreten. Die Erfolge von Reinhard Gunsch (Schluderns), bei den Frauen von Verena Tragust (auch sie aus Schluderns) und der aus Deutschland stammenden Rosita Pirhofer (Latsch) reichten weit aus dem Vinschgau hinaus. Im mittleren Teil des Tales hatten Paul Lechthaler (Kortsch) und Michael Traut (Goldrain) das Bild der erfolgreichen Läufer geprägt. 

LAC übergeht Kirchtürme 

Es können hier nicht die Namen all jener genannt werden, die sich mit viel Hallo und „Gibt’s di a nou?“ nach Jahrzehnten wiedersahen. Es gab viele Komplimente von Funktionären und ehemaligen Athleten für die Feier im CulturForum, unter anderem von Alfred Lingg, dem Organisator von 18 Internationalen Meetings in Mals, vom Latscher Bürgermeister Mauro Dalla Barba, von Edmund Lanziner für den Leichtathletik-Fachverband FIDAL und von Raika-Obmann Georg Wielander. Es war Bürgermeister Dalla Barba, der von einer großen Gemeinschaft sprach und den Begriff Familie für die Stimmung im Saal verwendete. Er staunte auch, dass der LAC Vinschgau schon vor 50 Jahren imstande war, die Kirchtürme zu umgehen, und er bewunderte den Einsatz von Michael Traut für das Grenzen überschreitende „Projekt der Inklusion“ in Zusammenarbeit mit Bezirksgemeinschaft und „Terra Raetica“. 
Alle Gäste waren der Meinung: Der Ausschuss unter Tobias Lechthaler hatte ganze Arbeit geleistet. Der LAC Vinschgau ist kein theoretisches Gebilde. Das letzte Wort hatte Landesrat Arnold Schuler, der den Mut des LAC-Gründers Sepp Rinner betonte und die Grußworte von Landeshauptmann und Landessportreferent Arno Kompatscher überbrachte. 

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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