Karl Schuster (Bildmitte) bei einem VSS-Turnier.
Karl Schuster

Karl Schuster - das Ende einer Ära

Karl Schuster, ein Urgestein im Vinschger Fußball tritt als VSS-Funktionär zurück. Im Interview spricht er Klartext. 

Publiziert in 19 / 2018 - Erschienen am 23. Mai 2018

Schlanders - In der zweiten Hälfte der 1970ger Jahre übernahm Karl Schuster als Nachfolger von Anton Bauer die Funktion als VSS Bezirksleiter. Schuster ist somit seit über vierzig Jahren für den VSS Jugendfußball im Vinschgau verantwortlich. Damals bestand diese Aufgabe in der Organisation der Pokalspiele um die Trophäe der Bezirksgemeinschaft Vinschgau. Im Laufe der Zeit kamen die Ausrichtung der Raiffeisen–Jugendfußballmeisterschaften, die U-8 Turniere, die Pokalendspiele mit Prämierung der Pokalsieger und der Sieger der einzelnen Meisterschaftsklassen hinzu. In den letzten Monaten ließ Karl Schuster mehrmals seinen Rücktritt als VSS-Bezirksleiter anklingen. In einem Gespräch, mit dem der Vinschger, schildert er die Beweggründe seines Rücktrittes. 

der Vinschger: Herr Schuster, Sie haben mehrmals Ihren Rücktritt als VSS Bezirksleiter am Ende der Saison 2017/18 angekündigt. Ist dieser Rücktritt nun endgültig, wenn ja, aus welchen Gründen?

Karl Schuster: Nach 40 Jahren fehlt mir einfach die Kraft zum Weitermachen. Dieses Amt ist ja mit vielen Aufgaben und Laufereien verbunden. So finden je Saison Woche für Woche an die 35 Spiele mit 63 Mannschaften und rund 800 Jugendspielern statt (von den U-8 bis zu den U-13 Mannschaften). Ein weiterer Grund ist die Pensionierung meiner guten Mitarbeiterin Frau Margit Gurschler, mit der ich in all den Jahren gut zusammen gearbeitet und ihr viel zu verdanken habe. Sie steht mir noch bis zum Ende der Saison 2017-2018 zur Seite. Die ganze Arbeit in den 40 Jahren für die Fußballjugend erfolgte meinerseits und ebenso von Margit Gurschler ehrenamtlich und ohne jegliche Aufwandsentschädigung.  

Sind die Vereine über den Rücktritt in Kenntnis? Gibt es bereits einen Nachfolger? 

Die Vereine wurden bei den letzten Versammlungen auf Bezirksebene, u. a. bei der Kalendersitzung in Laas über meinen Rücktritt am Ende dieser Saison informiert. Wir haben mit einigen Personen Gespräche geführt und einen Interessierten für das Amt als VSS Bezirksleiter gefunden. Auch für die ausscheidenden Mitglieder der Bezirksleitung wurde inzwischen Ersatz gefunden. 

Welches Fazit ziehen Sie am Ende einer langen Zeit als Bezirksleiter? Worauf sind Sie besonders stolz? 

Es freut mich, dass alle Mitglieder der VSS-Bezirksleitung sowie die Vereine mir nach wie vor loyal zur Seite stehen. Auch von vielen Eltern erfahre ich immer wieder Anerkennung und Respekt für meine Tätigkeit. Die immer noch steigende oder stabile Anzahl an Mannschaften bei den Fußball-Jugendmeisterschaften beweisen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. 

In letzter Zeit hat es im Amateurbereich immer wieder Zwischenfälle gegenüber den Schiedsrichtern gegeben, gibt es dies Problem auch im VSS-Jugendfußball? 

Die Schiedsrichterleistungen im VSS geben kaum Anlass zu größere Kritik, größere Zwischenfälle gegen unsere Schiedsrichter gab es selten. Ich bin jeden Spieltag auf den Fußballplätzen und sehe kaum gelbe oder rote Karten. Das sagt eigentlich alles.

Bis zu den U-11 Mannschaften gibt es eigentlich kaum Probleme genügend Spieler zu finden,  darüber hinaus aber schon, worauf ist das zurückzuführen?

Diese Probleme sind vor allem auf die rückläufigen Geburtenzahlen und auf das große Angebot an neuen Freizeittrends zurückzuführen. Als Lösung bieten sich hier Spielgemeinschaften an.

Sie waren ja selbst Mitglied im autonomen Fußballkomitee. Wäre ein einziger organisatorischer Verband mit einheitlichen Richtlinien für den gesamten Jugendfußball nicht vorteilhafter? 

Ich habe immer die Meinung vertreten, dass bis zur U-13 der VSS die Meisterschaften durchführen sollte. Vor Ort kann man das leichter organisieren oder auf Probleme reagieren. Alle weiteren Meisterschaften sollten vom Autonomen Fußballkomitee abgewickelt werden.

 Wo besteht Ihrer Meinung nach bei den VSS-Meisterschaften noch Aufholbedarf?

Aufholbedarf besteht u. a. bei der Trainerausbildung. Wir haben Schulungen mit renommierten Fußballlehrern organisiert. Ich hätte mir diesbezüglich mehr Teilnehmer aus unserem Bezirk erwartet.  

Oskar Telfser
Oskar Telfser

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