Konstanz war nicht ihre Konstante
Publiziert in 14 / 2010 - Erschienen am 14. April 2010
Schlanders – Der ASV Schlanders Volley U18 unterlag den Damen von Neruda Volksbank Branzoll 3:1. Im ersten Satz schien alles offen; beide Gruppen schaukelten sich an den eigenen Unsicherheiten zum knappen Ende von 22:25 hin. Im 2. Satz führten die Mädchen von Rudi Gruber teilweise mit sechs Punkten Vorsprung und mussten das Spiel mit Aufschlägen ins Netz, ungedeckte Blöcke und Abstimmungsproblemen mit 19 zu 25 verloren geben. Der 3. Satz wurde dann zu einem kleinen Krimi. Bei 25:25 zeigten die Schlanderserinnen aber Nervenstärke und Abgeklärtheit. Obwohl die gegnerischen Betreuer immer wieder mit Auszeiten den Spielfluss der Vinschgerinnen zu unterbrechen suchten, behielten diese die Initiative und lagen immer den einen Punkt in Front. Der Satzgewinn mit 29:27 sagt alles aus über die Spannung in dieser Phase der Begegnung und die Zuschauer auf der Tribüne fassten Hoffnung. Dass aus der Hochstimmung dann spielerisch kaum Kapital geschlagen werden konnte, wird Trainer Gruber wohl noch zu analysieren haben. Der „Untergang“ im 4. Satz mit 15: 25 fiel deutlicher aus, als man nach dem 3. Satz erwarten durfte. Schlanders kam kaum mehr ins Spiel. Zu viele Aufschläge endeten außerhalb des gegnerischen Feldes; gegen die Angriffszüge der Branzollerinnen, die exakt nach dem selben Schema abliefen, fanden die Gastgeberinnen kein Gegenmittel. Trainer Rudi Gruber hatte eine einfache Erklärung für die Routine der Etschtalerinnen: „Im Raum Bozen, im Gegensatz zum Vinschgau, gibt es jede Menge Gelegenheit, zwischen den Meisterschaftspartien noch Freundschaftsspiele auszutragen und Erfahrungen zu sammeln.“
Günther Schöpf