Landesliga, 15 Spieltage: Himmelhoch jauchzend in Naturns, zu Tode betrübt in Laas
Publiziert in 26 / 2010 - Erschienen am 7. Juli 2010
Naturns/Laas – Herbstmeister Naturns wäre zum Auftakt beinahe in die Rückrunde gestolpert. Die Verfolger lachten sich nach dem Remis gegen Lana ins Fäustchen und kamen bis auf zwei Punkte an die Burggräfler aus dem Vinschgau heran. Gegen Stegen, wieder unentschieden, ging die Ladehemmung weiter. Dass Naturns aber auch vom Glück verfolgt sein kann, bewies der Sieg gegen Tramin nach Eigentor und mit geschenktem Elfmeter. Ausgerechnet gegen Laas rannten die Naturnser wie gegen eine eingebildete „Marmorwand“ an und mussten mit dem Unentschieden sogar zufrieden sein. Dass die Landesliga spannend blieb, war dem SC Plose zu verdanken, der den Naturnsern ihre erste Niederlage in der Rückrunde beibrachte. Aufgeschreckt besannen sich die Männer um Torjäger Christian Platzer ihrer alten Tugenden und landeten einen „Bombensieg“ mit 5:0 gegen den FC Bozen. Weil Naturns gegen offensivstarke Vahrner ins Gras beißen musste, wurde nichts mit dem vorzeitigen ins Trockene Bringen. Mäßig auch der Auftritt gegen Latzfons-Verdings. Die vier Punkte zum nächsten Verfolger blieben aber stabil, auch nach dem ärgerlichen Ausgleich gegen den Aufsteiger Schenna. Erst die Minimal-Siege gegen Natz und gegen Milland ließen Naturns endgültig jubeln und den Sack zumachen. Dem einzigen Vinscher Fußballstern wünscht Der Vinschger ein Weiterglühen am Oberliga-Himmel. Nicht lange währte der Ausflug in die Landesliga für den ASC Laas. Die beiden ersten Spiele in der Rückrunde gingen daneben, knapp verloren ist auch verloren. Die drei Punkte, die sich Laas nach früher Führung in bester „Maurer-Manier“ gegen Neumarkt holte, ließen aufatmen. Als auch noch die als „Schießbude der Liga“ (Dolomiten) verspotteten Laaser dem wahrscheinlichen Meister Naturns ein Unentschieden abtrotzten, schien eine Trendwende in Sicht. Doch es half alles nicht, auch die heroische Aufholjagd gegen Milland rettete die Marmorkicker nicht vor dem Abrutschen auf den Abstiegsplatz. Nach der Niederlage gegen Neugries ging auch noch der mögliche Anschluss nach oben verloren. Zum gedemütigten Sparringpartner wurde Laas nach sechs Gegentoren durch St. Martin. Man sprach von der „weitaus schwächsten Abwehr der Liga“ und man muss ergänzen, dass der Mannschaft das „pfeifende Schicksal“ nichts ersparte. Bereits am 10. Mai war klar: das kurze Leben des ASC Laas in der Landesliga ging zu Ende.
Günther Schöpf