Langlauf-Welt blickte nach Langtaufers
„La Venosta“ als Internationaler Höhepunkt mit Wertschöpfung „für den ganzen Vinschgau“.
LANGTAUFERS - „Das ist für den Wintertourismus im ganzen Vinschgau von sehr großer Bedeutung“, bringt es Gerald Burger, der Chef des Organisationsteams von „La Venosta“, nach intensiven Arbeitstagen im Gespräch mit dem der Vinschger auf den Punkt. Zwei Tage lang blickte die internationale Skilanglauf-Welt ins idyllische Langtauferer Tal. Zwei Tage lang machte hier die Ski Classics, eine internationale Rennserie, die auch als inoffizieller Weltcup für Distanz-Spezialisten gilt, Halt. Athletinnen und Athleten aus aller Herren Länder waren in den Vinschgau gekommen. In erster Linie vor allem jene aus den skandinavischen Ländern, insbesondere aus dem Mutterland des Langlauf-Sports Norwegen. Sie alle wollten bei der vierten Ausgabe von „La Venosta“ Akzente setzen. Das Rennen, welches 2019 ins Leben gerufen worden war, fand heuer übrigens nicht mehr als Volkslauf statt, sondern ausschließlich als Wettkampf für die an der Ski Classics teilnehmenden Profi-Teams. Für die Amateure sei der Termin noch zu früh, begründete Burger.
Patscheider in den Top 20
Somit waren alle Augen auf die internationale Langlauf-Elite gerichtet. Die Rennen wurden schlussendlich zu skandinavischen Festspielen. Beim Rennen über 37 Kilometer im klassischen Stil am Samstag, 16. Dezember, welches als Massenstart ausgetragen wurde, führte Andreas Nygaard einen norwegischen Dreifacherfolg an. Der „Elch“ siegte in 1:34.07 Stunden vor seinen Landsleuten Kasper Stadaas (+2.54 Minuten) und Johan Hoel (+8.35). Auch bei den Damen behielt mit Emilie Fleten eine Norwegerin die Oberhand. Sie verwies die Schwedinnen Ida Dahl und Sofie Elebro auf die Plätze zwei und drei. Lokalmatadorin Michaela Patscheider aus Burgeis, die für das Trentiner Team Robinson antrat, landete als beste und einzige Starterin aus Italien 13.22 Minuten hinter der siegreichen Norwegerin auf dem guten 16. Platz. Am Sonntag, beim klassischen Einzelstart über 10 Kilometer, behielt Dahl die Oberhand und siegte vor Fleten. Patscheider landete am Sonntag auf dem 19. Platz. Bei den Herren siegte der Norweger Herman Paus. Während sich am Samstag der Start in Melag befand, erfolgte der Startschuss am Sonntag im Weiler Kapron. Das Ziel war jeweils auf der Melager Alm.
Optimale Bedingungen
„Im Tal herrschten optimale Bedingungen, wir bekamen zahlreiche positive Rückmeldungen. Und auch das Wetter spielte mit“, freut sich Burger. Er weist auf die große Wertschöpfung welche „La Venosta“ mit sich bringe hin – sowohl direkt als auch indirekt. „Zahlreiche Nächtigungen konnten generiert werden und der Werbeeffekt ist natürlich enorm“, so der OK-Chef. Das Medieninteresse an den Ski Classics ist international generell groß, insbesondere im skandinavischen Raum. Auf zahlreichen Sendern werden die Rennen live übertragen. „Wir konnten dem Publikum weltweit zeigen, dass hier im Vinschgau in der Vorsaison optimale Bedingungen herrschen“, unterstreicht Burger. Auch in Südtirol weiß man dies freilich zu schätzen. Neben zahlreichen heimischen Ehrengästen wie etwa dem Grauner Bürgermeister Franz Alfred Prieth, war unter anderem Harald Pech-laner von der Eurac mit einigen Studenten zu Gast. Sie zeigten sich beeindruckt von der Veranstaltung und dem Langtauferer Tal, welches für nachhaltigen und sanften Langlauf-Tourismus prädestiniert sei. Auch im kommenden Jahr wird „La Venosta“ voraussichtlich wieder stattfinden.