Start der Männer am einstigen Nobelhotel Paradiso del Cevedale
Keine japanische Begrüßungszeremonie, sondern die Gratulation der Sieger im Männerbewerb durch Egon Eberhöfer.
Flower-Zeremonie mit Markus Ortler, Roberto Antonioli, Matteo Erdallyn, Xavier Gachet und ISMF-Vizepräsident Pierre Dupont (v.l.)
Die schwungvolle ISMF-Sprecherin Christine Cavagnet riss auch Lukas Verdross aus Schlanders zu Höchstleistungen mit.
Axelle Gachet-Mollaret als Siegerin der Frauen in der letzten Abfahrt vor dem Ziel.
Giulia Murada war die beste Italienerin der Marmotta Trophy 2023.
Start zum Sprint der Frauen: Noch sind die Schweizerinnen vorne.
Der Sprung zu Silber des zweitplatzierten Franzosen Robin Galindo in der Mix-Staffel.
Fast exotisch: der einzige Südtiroler Alex Oberbacher aus Gröden.
Bürgermeister Georg Altstätter, Landtagsabgeordneter Sepp Noggler und Landeshauptmann Arno Kompatscher (v.l.)

Martell auf Weltcup-Niveau

Die 1. Marmotta-Trophy war 2008 eine Italienmeisterschaft. 2023 wurde daraus zum 6. Mal eine Welt-Cup-Etappe. 

Publiziert in 4 / 2023 - Erschienen am 28. Februar 2023

Hintermartell - Am Ende waren es für 130 Athleten aus 20 Nationen die bestmöglichen Bedingungen die die Organisatoren schaffen konnten. 200 Frauen und Männer um OK-Chef Georg Altstätter und Renndirektor Egon Eberhöfer hatten Wunder gewirkt. Durch den Schneemangel und die nächtlichen Minusgrade bekamen die Abfahrten aus 1.500 Höhenmetern für die Männer und rund 1.350 für die Frauen eine derartige Schlüsselrolle, dass sie für eine erfolgreiche Platzierung ausschlaggebend wurden. 5 Tage lang hatten durchschnittlich 25 bis 30 Personen an der Strecke gearbeitet. An die 100 Helfer längs der Piste am Wettkampftag und weitere 100 im Zielbereich, am Verpflegungsstand und in den Büros. Obwohl es keine Beiträge vom Verband ISMF gibt, schaffen es die Marteller mit Idealismus, Freude am Organisieren und selbstverständlich mit der Absicht, für das Wohl und die Bekanntheit des Gebietes zu werben, erzählte Renndirektor Egon Eberhöfer. Wie erwartet entbrannte bei den Männern ein „Länderkampf“ Frankreich gegen Italien mit einem deutlichen, italienischen Ende. Matteo Erdallyn aus dem piemontesischen Susa-Tal kam nicht einmal 5 Sekunden vor Roberto Antonioli aus der Valfurva ins Ziel. Der Franzose Xavier Gachet verhinderte einen italienischen Dreifachsieg. Der einzige Südtiroler war Alex Oberbacher aus Gröden auf Platz 13 mit 5,5 Minuten Rückstand auf den Sieger. Den Spieß umgedreht haben dann die französischen Frauen. Gegen Axelle Gachet-Mollaret aus Annecy in Hoch-Savoyen und Emily Harop aus der 900-Seelen-Gemeinde La Cote-d‘Aime war mit Giulia Murada aus dem Veltlin die beste Italienerin machtlos. Die erste Athletin aus einem Nicht-Mittelmeerland war die Österreicherin Johanna Hiemer auf Platz 6. 

Was in Martell begann…

Was den Naturbahnrodlern nicht gelang, hat die seit 2008 bestehende und vom Internationalen Olympischen Komitee 2016 anerkannte „International Ski Mountaineering Federation“, kurz ISMF, in kürzester Zeit geschafft: Sie wurde olympisch und wird schon 2026 bei den Spielen in Cortina mit den Bewerben Mix-Staffel und Sprintwettkampf vertreten sein. Zweifelsohne kann sich Martell damit brüsten, in Sachen Sprint Pionierarbeit geleistet zu haben. Was in Martell begann, wird in Cortina 2026 fortgesetzt. Seit Jahren haben Egon Eberhöfer & Konsorten im Biathlon-Zentrum gewissermaßen ein natürliches Stadion gefunden, um spektakuläre Wettkämpfe zu organisieren. Zum Unterschied vom Distanzrennen und zur Freude der Ausrichter kamen in beiden Kurz-Wettkämpfen mehrere Nationen zum Zug. In der Mix-Staffel setzten sich die Spanier mit Ana Alonso Rodrigeuz und Cardona Coll gegenüber einem französischen und einem Schweizer Paar durch. Überhaupt war in den Staffel- und Sprintbewerben ein unüberhörbarer Schweizer Akzent festzustellen, kam doch der Sieger Arno Lietha aus dem bündnerischen Prättigau. Auch die Plätze 3 und 6 fielen an die Helvetier. Bei den Frauen kam es wieder zu einer französischen Dominante mit Siegerin Emily Harop und Landsfrauen auf den Plätzen 2 und 3. Durch die an Spannung kaum mehr zu übertreffenden Qualifikationsphasen waren Sprint und Staffel ein Leckerbissen für die Zuschauer. Sowohl Sportreferent und Landeshauptmann Arno Kompatscher, als auch der Landtagsabgeordnete Sepp Noggler, CONI-Südtirol Präsident Alex Tabarelli und FISI-Südtirol-Präsident Markus Ortler ließen sich den spannenden Abschluss der Weltcup-Tage in Martell nicht entgehen. 

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.