Siegreicher Auftakt gegen Bozen
Der ASC Schlanders besiegt in 3 Sätzen die Volleyballerinnen aus Bozen.
Schlanders - Wer macht Sport am Montagabend? Und noch dazu mit lauter Musik und einem Durcheinander von Ball schlagenden, prellenden und fangenden Mädchen und Frauen. Schlanders war auch diesmal anders – Montag hin oder her. Es waren junge Frauen, die sich scheinbar an Volleybällen abreagierten. In Wirklichkeit begann die Südtiroler Volleymeisterschaft der 1. Division. Niemand störte es, von Mannschaftsmeisterschaft zu reden, obwohl sich zwei Frauschaften gegenüber standen. Nachdem sich das Aufwärmchaos gelegt hatte, marschierte die in Gelb gekleideten Schlanderser Truppe samt Verbandsschiedsrichter zur Begrüßung der Zuschauer auf. Nach dem rituellen Abklatschen der Gegnerinnen in Schwarz-Rot-Weiß aus der Landeshauptstadt bildeten Spielerinnen und die Trainer Virgilio Vallerini und Sabine Schwalt einen Kreis und demonstrierten Verschworenheit und Zusammenhalt. Der Schlachtruf klang wie „Tschakka“. Es soll sich nicht um das italienische „Giacca“ handeln, sondern um einen Kampfruf, der sich in Schlanders im Laufe der Jahre eingebürgert hatte. Inzwischen war die 1. Schiedsrichterin auf den Hochstand geklettert, der 2. Schiedsrichter hatte die Kontrollposition am Boden ihr gegenüber eingenommen. Der Lärmpegel hatte sich nicht abgeschwächt, sondern sich zur Schlanderser Variante von Klatschen mit Gegenklatschen und Trommelunterstützung gewandelt. Der erste Punkt ging auf das Konto der Heimfrauschaft; die Gegnerinnen hatten mit dem Aufschlag den Ball nicht übers Netz gebracht. Auf der Schlanderser Seite setzte Claudia Stark einen Aufschlag dermaßen kräftig, dass die baggernde Gegnerin in Krise kam. Relativ schnell hatten die Spielerinnen des ASC Schlanders ein respektables Punkte-Polster zwischen sich und die Boznerinnen gelegt. Co-Trainerin Sabine Schwalt rechtfertigte dies mit den vielen jungen und unerfahrenen Spielerinnen auf der Gegenseite. Sie selbst registrierte mit ihrem Laptop jeden Fehler und jede Schwäche der eigenen Spielerinnen. „Ich habe eine Ausbildung machen müssen, um mit diesem Computerprogramm umzugehen und es verwenden zu dürfen“, erklärte sie. Inzwischen tippte die Punkteschreiberin am Computer den 25. Punkt für Schlanders und ihr Helfer legte das letzte Blatt der papierenen Anzeige um. Der 1. Satz ging mit 25:15 an Schlanders. Dasselbe Leistungsgefälle auch im 2. Die Boznerinnen hatten Mühe, den zum Teil auch körperlich überragenden Schlanderserinnen bei Aufschlägen, beim Blocken und beim Finten Widerstand zu leisten. Auch der 2. Satz ging mit 25:15 an die Gastgeber. Etwas mehr Widerstand leisteten die Gegnerinnen im 3. Satz, den sie mit 25 zu 20 verloren.
![Günther Schöpf](/grafik/resize/100x100_upload-newspaper-editor--guenther-schoepf--33_17991.jpg)