Skilaufen im Dorf: zurück zu den Wurzeln
Latsch - Erst herrschte Trubel und Bewegung im Stadion. Vereinspräsident Werner Kiem, Sektionsleiterin Tanja Plörer und der langjährige Übungsleiter Horst Tscholl konnten nach Jahrzehnten wieder den Weihnachtsskikurs für Langlauf im Dorf durchführen. Die ergiebigen Schneefälle am 6. und 28. Dezember 2020 hatten das Anlegen von Loipen und Skating-Pisten im Sportzentrum ermöglicht. 24 Kinder nutzten mit ihren Eltern begeistert und dankbar das überraschende Angebot. Gestandene Vereinsmitglieder erinnerten sich, dass im Winter 1980/81 zum letzten Mal eine längere Loipe vom Stadion aus durch das benachbarte Biotop und durch schütter bepflanzte Obstwiesen führte. Athleten, die als Kinder und Jugendliche in den frühen 1970er-Jahren das Langlaufen gelernt hatten, konnte es kaum fassen. Sie durften wieder in Dorfnähe Wintersport betreiben und die eigenen Kinder in die Geheimnisse des Gleitens auf den schmalen Langlaufskiern einführen. Auch der frisch gewählte Sportreferent Manuel Platzgummer wurde sanft, aber bestimmt überzeugt, sich auf die Skier zu stellen. Auch er ließ sich von der Begeisterung anstecken und fand nur lobende Worte „für die tolle Initiative“ in Zeiten der Pandemie. Angemerkt werden muss, dass gleichzeitig in Tarsch die ehemalige Rodelbahn zwischen Talstation Sessellift und „der Sog“ oberhalb des Dorfes präpariert worden war. Zur Erinnerung: Skilanglauf war und blieb immer eine der Säulen von Südtirols ältestem Dorfsportverein. Italiens nationaler Skiverband FISI hatte die Aktivität in Latsch offiziell im Jahre 1952 anerkannt. Zusammen mit den Leichtathleten begründeten die Skilangläufer den Ruf von Latsch als Sporthochburg. Olympia-Teilnehmer und Medaillengewinner im Biathlon Werner Kiem ist aus der Latscher Langlaufgruppe hervor gewachsen.
