Starke Vinschgerinnen in Gsies
Gsies - Der Gsieser Tal Lauf gilt als traditionsreichster und größter Volkslanglauf in Südtirol. Mehr als 2.000 Skilangläufer/innen aus allen Teilen der Welt nehmen regelmäßig daran teil. Am 15. und 16. Februar war es wieder soweit – diesmal mit Vinschgerinnen in der Hauptrolle. Allen voran Michaela Patscheider. Die 25-Jährige aus Burgeis, die das prestigeträchtige Rennen in den vergangenen drei Jahren auf der kürzeren Distanz über 30 Kilometer im klassischen Stil für sich entschieden hatte, triumphierte nun erstmals im Klassik-Rennen auf der Langdistanz über 42 Kilometer. „Ich bin sehr glücklich“, freute sich Patscheider. Momentan laufe es bei ihr gut. Dass sie den Gsieser diesmal über die lange Distanz läuft, dazu sei sie von ihrem Team quasi verpflichtet worden. Patscheider ist derzeit nämlich die einzige Südtirolerin sowie auch die einzige Athletin aus Italien, die regelmäßig international bei den Ski Classics, einer Art Weltcup für Langstreckenläuferinnen, mitmischt. Da der Gsieser Tal Lauf diesmal nicht nur Teil der internationalen Euroloppet-Serie war, sondern auch über die lange Distanz als Ski Classics Challenger gewertet wurde, war für Patscheider die Marathonstrecke diesmal Pflicht. Diese bewältigte sie schlussendlich mit Bravour, mit einer Zeit von 1:58.57 Stunden war sie um mehr als dreieinhalb Minuten schneller als die zweitplatzierte Schwedin Malin Boerjesjoe. Patscheider hat sich seit einigen Jahren auf Langstreckenrennen konzentriert und zählt dabei zu den stärksten Südtiroler Athletinnen. Dabei muss sie Beruf und Spitzensport unter einen Hut bringen. Die 25-Jährige arbeitet im „Belvedere Hotel Familie“ im schweizerischen Scuol. Obwohl für die Grenzpendlerin insbesondere mit den Rennen im Winter jährlich ein intensives Programm ansteht, schafft sie es den Spitzensport mit dem Beruf zu vereinbaren. Trainiert wird dabei in Schlinig, dem Langtauferer Tal oder in Scuol. Vieles sei eine Sache der Planung, so die Vinschgerin, die für das Trentiner Team Robinson startet. Am 2. März steht für sie mit dem Wasalauf in Schweden der nächste große Höhepunkt auf dem Programm. Der Lauf gilt mit rund 16.000 Teilnehmer/innen als größte Langlauf-Veranstaltung der Welt. Eine starke Leistung beim 41. Gsieser Tal Lauf zeigte auch Ylvie Folie. Die 21-Jährige aus St. Valentin auf der Haide schaffte es im 42-Kilometer-Rennen im freien Stil als Dritte auf das Podest. Auf die siegreiche Cristina Pittin fehlten Folie 2.54 Minuten. Der zweite Platz ging ebenfalls an eine „Azzurra“ und zwar an Martina Bellini (+2.16). „Ich wurde Dritte, also kann ich mich nicht beklagen“, so Folie, die nach knapp 30 Kilometern den Anschluss an die Spitze verlor. Die 23-jährige Laaserin Sara Hutter wusste derweil auf der Skating-Kurzdistanz zu überzeugen. Nach 30 Kilometern landete sie auf dem vierten Platz, 2.04 Minuten hinter der siegreichen Tschechin Ilona Plechakova, die sich vor der „Azzurra“ Laura Colombo (+10,8) und der Sarnerin Marie Schwitzer (+11,1) durchgesetzt hatte.
