Spaßig und lehrreich: Das Fußball-Camp für Nachwuchsspieler in Zusammenarbeit zwischen Unterhaching und dem ASC Schlanders.
Freudiger Empfang (v.l.): Haching-Verteidiger Marc Endres, BM Dieter Pinggera, Tourismusvereins-Präsident Karl Pfitscher, Sportreferent Manuel Trojer, Haching-Stürmer Stephan Hain und Kapitän Josef Welzmüller.
Gute Freunde (v.l.): Unterhachings Trainer Claus Schromm, der Schlanderser Helmuth Tumler und Unterhachings Präsident Manfred Schwabl.
Sie sind für das Juniorcamp verantwortlich: Jürgen Tragust (links) und der Leiter der Haching Fußballschule Wolfgang Schwarz.

Trainingslager in Schlanders wirkt

Auch heuer hat sich die SpVgg Unterhaching in Schlanders den Feinschliff für die neue Saison geholt. Mittelfristig will der Verein in die 2. Liga. 

Publiziert in 24 / 2019 - Erschienen am 9. Juli 2019

SCHLANDERS - „Es freut uns, wenn die Infrastrukturen euren Erwartungen entsprechen und wir hoffen, dass ihr es bald in die 2. Liga schafft“, betonte der Schlanderser Bürgermeister Dieter Pinggera vor einer Woche im Rahmen des Empfangs der Spielvereinigung Unterhaching. Es sei zu einer Tradition geworden, dass die Fußballprofis aus Unterhaching mit einem bescheidenen Empfang im Rathaus begrüßt werden. „Es ist jedes Jahr wieder schön, mit euch hier zu feiern. Mittlerweile sind wir alle Fans von Unterhaching. Trainer Claus Schromm und sein Team sowie der gesamte Verein leisten eine großartige Arbeit“, lobte der Schlanderser Sportreferent Manuel Trojer. „Wir fühlen uns sehr wohl“, bestätigte Kapitän Josef Welzmüller. Unterhaching, vor 2 Jahren in die 3. Liga aufgestiegen, zeigt sich in den letzten Spielzeiten vor allem in der Vorrunde immer stark. „Daran sieht man, wie das Trainingslager hier wirkt. Ich glaube, wir sollten auch im Winter in Schlanders vorbeischauen“, scherzte Welzmüller. 

Hachinger Börsen-Rummel 

In den vergangenen Wochen, kurz vor dem Trainingslager in Schlanders, war es um den sonst so ruhigen Sportverein laut geworden. Der Grund: Ein geplanter Börsengang sorgte für mediales Aufsehen. Nach Borussia Dortmund ist die Spielvereinigung aus Unterhaching nämlich erst der zweite deutsche Verein, der den Sprung an die Börse wagt. Die Gründe: Als kleiner Verein sei es insbesondere in der 3. Liga schwierig, das finanzielle Minus in Grenzen zu halten. Daher wurde bereits im vergangenen Jahr die Profiabteilung und die Nachwuchsmannschaften von der U16 bis zur U19 aus dem Verein ausgegliedert, um den finanziellen Spielraum zu erhöhen. Der Börsengang sei nun der nächste Schritt. „Damit wollen wir aus einer finanziell gesicherten Position heraus mittelfristig in die 2. Liga aufsteigen“, brachte es Unterhachings Präsident Manfred Schwabl auf den Punkt. Innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre wolle man in die 2. Liga und sich dort etablieren. „Das muss das Ziel sein“, bestätigte auch Trainer Claus Schromm gegenüber dem der Vinschger.

Klassenerhalt gesichert 

Vorerst gelte es jedoch weiterhin, sich in gesicherten Mittelfeldregionen der 3. Liga, mit Blick nach oben, zu bewegen. In der abgelaufenen Saison konnte Haching sich am 37. und vorletzten Spieltag mit einem 3:0-Heimsieg gegen die Sportfreunde Lotte den Klassenerhalt sichern – nach zuvor elf sieglosen Spielen in Serie. Schlussendlich belegten die Bayern mit 48 Punkten Rang 10, 3 Punkte vor Abstiegsplatz 17, auf dem Ost-Klub Energie Cottbus landete. „Wir haben mitgefiebert und uns über den Klassenerhalt gefreut“, betonte Karl Pfitscher, der Präsident des Tourismusvereins Schlanders-Laas. Auch für Schlanders und die gesamte Ferienregion sei das Trainingslager eine große Aufwertung. Auch deshalb unterstützten Tourismusverein und Gemeinde den Aufenthalt der Fußballprofis mit einem finanziellen Beitrag. Pfitscher selbst, Bürgermeister Dieter Pinggera, Sportreferent Manuel Trojer und viele weitere Vinschger sind seit einigen Jahren gerne gesehene Gäste im Sportpark von Unterhaching. Heuer fand dabei unter anderem im März ein „Schlanderser Tag“ im Rahmen eines Drittliga-Spiels auf dem Programm. „In der Halbzeit spielten die Prader Schuhplattler auf, wir konnten Schlanders und die Ferienregion Vinschgau präsentieren. Die Leute waren begeistert“, erklärte Pfitscher. Die Kontakte nach Unterhaching hatte übrigens Helmuth Tumler vor einigen Jahren hergestellt. Der Schlanderser, selbst 1860-München-Fan, kennt Hachings Trainer Claus Schromm aus seiner Zeit bei der U19 der Münchner Löwen. Damals waren Schromm und seine Nachwuchs-Truppe nach Schlanders zum Training gekommen.

Unterhaching holt Favoritensieg

Ein Höhepunkt des Trainingslagers in der vergangenen Woche war ein Testspiel am Samstag gegen Regionalligist TSG (Turn- und Sportgemeinschaft) Balingen. Dabei feierte der Drittligist gegen das Viertliga-Team einen souveränen 4:1-Sieg. Balingen absolvierte ein Trainingslager in St. Valentin auf der Haide. Das Team aus dem süddeutschen Bundesland Baden-Württemberg ist 2018 in die Regionalliga Südwest aufgestiegen und belegte in der abgelaufenen Saison dort den elften Platz. 

Fußball-Camp für Nachwuchs 

In diesem Jahr ging erstmals zusätzlich zum Trainingslager der Profis in der vergangenen Woche von Montag bis Freitag ein „Juniorcamp“, ein Fußball-Trainingslager für Kinder und Jugendliche, in Zusammenarbeit zwischen dem ASC Schlanders Sektion Fußball und der Haching Fußballschule über die Bühne. Durchschnittlich waren rund 50 Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 14 Jahren täglich mit dabei, der Großteil aus der Gemeinde Schlanders. Zwei Trainingseinheiten standen pro Tag auf dem Programm, eine am Vormittag und eine am Nachmittag. Professionelle Nachwuchs-Coaches aus Unterhaching trainierten dabei die Kids. Für die Koordination von Seiten des ASC Schlanders zeichnete sich Jürgen Tragust verantwortlich, als Leiter der Haching-Fußballschule war Wolfgang Schwarz in Schlanders zu Gast. In den kommenden Jahren soll das Camp erneut stattfinden, man wolle auf dem Erfolg der ersten Ausgabe aufbauen und das Nachwuchs-Trainingslager stetig ausbauen. Und freilich wollen auch die Profis in den nächsten Jahren zurück nach Schlanders kommen. Und wer weiß, bald vielleicht als Zweitligist. 

Michael Andres
Michael Andres

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