Im Bild (v.l.) Alissa, Teresa und Stefania
Paola Ogechi Egonu

„Trofeo delle Regioni“

Drei Spielerinnen des ASC Schlanders mit dabei.

Publiziert in 20 / 2023 - Erschienen am 7. November 2023

Schlanders - Ende April fand das „Trofeo delle Regioni“-Turnier statt, eine der am meisten beachteten Veranstaltungen im Jugendvolleyball auf regionaler Ebene in Italien. Das Turnier wurde zum 21. Mal ausgetragen. Gespielt wurde in Schio, Santorso und Torrebelvicino. Die Teilnehmenden in den Kategorien U14 weiblich und U15 männlich kamen aus Venetien sowie aus der Region Trentino-Südtirol. Es gab drei Tage mit einem vollen Spielkalender, die mit dem Sieg von Trient bei den Männern und von Venedig bei den Frauen endeten. In der 14-köpfigen Auswahlmannschaft der Damen aus Südtirol befanden sich gleich drei Spielerinnen des ASC Schlanders. Wir haben die drei Mädchen zu kurzen Interviews gebeten.

der Vinschger: Seit wann spielt ihr Volleyball und wie seid ihr dazu gekommen?

Teresa: Ich spiele seit 5 Jahren Volleyball. Zuerst habe ich Kunstturnen probiert, das hat mir aber nicht richtig gefallen. So habe ich an einem Volley- Schnuppertag teilgenommen und war sofort „infiziert”.
Alissa: Ich spiele seit 7 Jahren Volleyball. Ich habe mit meiner damaligen Freundin jeden Tag auf dem Spielplatz Volleyball gespielt und dann einen Schnupperkurs besucht.
Stefania: Ich spiele seit 3 Jahren Volleyball und habe wegen meiner besten Freundin Miriana damit angefangen. Während der Corona-Lockdowns konnte ich Kunstturnen nicht mehr weitermachen und habe jeden Tag mit Miriana im Garten gespielt.

Wie würdet ihr Euch mit drei Worten selbst beschreiben?

Alissa: Ehrgeizig, fleißig, humorvoll.
Stefenia: Zielstrebig, genau, streng.
Teresa: Ehrgeizig, ruhig, kollegial.

Habt ihr sportliche Vorbilder?

Stefania: Ja. Paola Egonu* ist eine bekannte Volleyballspielerin und für mich ein Vorbild. 
Alissa: Ich habe kein wirkliches sportliches Vorbild, aber das Spiel von Paola Egonu gefällt mir auch sehr gut.
Teresa: Auch bei mir ist es Paola Egonu. 

Als Auswahlspielerinn steht man im Fokus und hat viele Stärken. Habt ihr auch Schwächen?

Teresa: Ich verliere nicht gerne und das macht mich dann nach einem verlorenen Spiel sehr traurig und verletzlich.
Alissa: Meine größte Schwäche ist, dass ich manchmal zu wenig an mich glaube.
Stefania: Wenn ich während des Spiels einen kleinen Fehler mache und dadurch den Fokus verliere. Dann brauche ich meine Freundinnen, um mich wieder zu motivieren.

Wie habt ihr von der Einberufung in die Auswahlmannschaft bzw. dem Turnier erfahren?

Alissa: Ich habe es durch eine WhatsApp-Nachricht von meinem Vater erfahren.
Teresa: Alissa hat es mir erzählt, noch bevor unsere Trainerin Steffi (Tavernini – Trainerin U14/U15] mich angerufen hat.
Stefania: Steffi (Tavernini) hat mich beim Training zu sich gerufen und mir gesagt, dass ich es geschafft habe.

Was ging in euch vor nach dieser Nachricht? 

Alissa: Ich war sehr nervös, aber gleichzeitig auch sehr glücklich.
Stefania: Ich war bereits letztes Jahr bei der Auswahlmannschaft dabei. Damals hat mich die Nachricht sehr stolz gemacht, da ich zu diesem Zeitpunkt erst zwei Jahre Volleyball gespielt hatte.
Teresa: Ich war sehr aufgeregt und nervös, habe mich aber sehr geehrt gefühlt, dabei zu sein.

Wie sind die Turniertage abgelaufen?

Teresa: Wir mussten um 6.00 Uhr bzw. 7.00 aufstehen. Nach dem Frühstück ging es mit zwei Bussen zur jeweiligen Halle. Dann gab es eine Stunde gemeinsames Aufwärmen und danach das Spiel. Nach dem Spiel hieß es rasch umziehen, zur nächsten Halle fahren und das nächste Spiel bestreiten. Es war manchmal sehr stressig und man war am Abend sehr müde. Ich habe aber sehr viel dazu gelernt, sei es beim Spielen oder auch nur beim Zuschauen. Die Mannschaften waren sehr stark und wir Südtiroler sind leider nicht auf diesem Niveau. 

Hattet ihr auch Freizeit?

Alissa: Wir hatten fast keine Freizeit, und wenn, dann sind wir zusammen spazieren gegangen und haben Zeit zusammen verbracht.
Stefania: Wir mussten außerdem unsere Handys abgegeben und haben diese nur am Abend für zwei Stunden erhalten. Dann mussten wir sie wieder abgeben.
Alissa: Im Bus hatten wir aber immer sehr viel Spaß zusammen und auch vor dem Einwärmen war es oft lustig.

Bei einer Auswahlmannschaft treffen die besten Spielerinnen zusammen. Wie ist es, mit Spielerinnen zusammenzuspielen, die eine Woche vorher noch Gegnerinnen waren?

Alissa: Eigentlich war das kein Problem für mich, man fühlt sich sofort als Mannschaft.
Teresa: Am Anfang war es ein komisches Gefühl, das sich dann aber bald änderte. Man muss sich ein bisschen kennenlernen und miteinander reden, dann geht es leichter.
Stefania: Ja, das stimmt. Zu Beginn war es wirklich etwas komisch, aber mittlerweile habe ich mich mit einigen sogar angefreundet.

Hat es sich gelohnt, mit der Auswahlmannschaft das Turnier zu spielen? Würdet Ihr anderen Mädchen auch raten, diese Möglichkeit anzunehmen?

Alissa: Es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Es war eine sehr tolle Erfahrung.
Teresa: Ja, auf jeden Fall! Es ist eine super Erfahrung! Man kann so viel lernen und schon die Turnieratmosphäre zu erleben und das Gefühl, in der Südtirol Mannschaft in einem Turnier zu spielen, ist supertoll.
Stefania: Ich kann dem nur zustimmen. Die Teilnahme hat sich auf jeden Fall gelohnt, weil ich viel gelernt habe und es nie langweilig wurde.

Was sagt ihr uns sonst noch?

Stefania: Träume werden wahr, wenn du Ziele vor deinen Augen hast!
Alissa: Ich würde jedem empfehlen, eine Mannschaftssportart auszuüben.
Teresa: Volleyball ist ein super Sport, und ich würde jedem empfehlen, es einmal zu probieren! 

*Paola Ogechi Egonu (im Bild) ist Diagonalangreiferin. Sie ist als Tochter zweier nigerianischer Einwanderer 1998 in Cittadella geboren. Sie war 2021 bei Olympia in Tokio Fahnenträgerin und wurde im gleichen Jahr mit Italien Europameisterin. 2022 gewann sie die Nations Leauge und wurde bei der WM Dritte. Seit 2022 spielt sie beim türkischen Spitzenclub „Kulübü“.

Redaktion

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