Und jetzt die Welt-Tour
Publiziert in 46 / 2016 - Erschienen am 20. Dezember 2016
Es war eine Saison, wie aus dem Bilderbuch. Bergläufer Daniel Jung
eilte von Sieg zu Sieg. Der Lohn: Die World Tour.
Latsch - Es waren harte Ziele, die sich Daniel Jung vor der Saison gesteckt hat. Dass er diese gar übertreffen würde, daran hätte er wohl selbst nicht gedacht. Der Reihe nach: Vor einigen Jahren kam der ehemalige Mountainbiker zum Berglauf. Und rockt seitdem die heimischen Trails. Diese Saison sollte ein Jahr der Wahrheit werden. „Immer besser werden, um den Sport, der nach wie vor mein Hobby und meine große Leidenschaft ist, semiprofessionell betreiben zu können“, setzte sich der 33-Jährige hohe Ziele. Es war im Sommer, beim „Südtirol Ultra Sky Race“, dem härtesten Trail-Rennen der Welt, das über 121km und 7554hm in den Sarntaler Alpen führt, als Jung den endgültigen Durchbruch schaffte. Der Latscher benötigte 17 Stunden, 34 Minuten und 37 Sekunden und sorgte für einen neuen Rekord. Beim Transalpin Run etwas später setzte er einen drauf. Jung konnte die einwöchige Alpenüberquerung von Deutschland bis nach Brixen gemeinsam mit seinem Partner Helmut Schiessl aus dem Allgäu souverän gewinnen. Und auch die letzten beiden Rennen, den „Ultra Lago „D’Orta“ und den „Ultra Trail del Cinghiale“ entschied Jung kürzlich souverän für sich, mit 40 bzw. 35 Minuten Vorsprung.
In der Weltelite etablieren
Doch Ausruhen? Kommt für den Vollblut-Sportler kaum in Frage. Der verdiente Lohn einer überaus erfolgreichen Saison mit neun Siegen ist der Sprung zur Weltelite. Und ein Terminkalender der es in sich hat. Bereits im Jänner beginnt die „Ultra World Tour“ in Hong Kong. Dann kann sich Daniel Jung mit den weltbesten Extrem-Bergläufern messen. „Wenn dabei das ein oder andere Top 15 Resultat raus schaut, wäre das super“, zeigt sich Jung motiviert. Dennoch, Druck will er sich keinen machen: „Man darf den Spaß am Sport nicht verlieren“.
Das Training? „Noch härter, noch intensiver“, blickt Jung voraus. Und vor allem, noch spezieller angepasst auf die Wettkämpfe. Für die Regeneration hat er mit dem Latscher Thomas Stricker, der die „Gesundheitspraxis Regeneration“ betreibt, einen starken Partner an seiner Seite.
Jung, der beruflich selbstständig tätig ist, hat sich seinen Traum erfüllt: Den Sport semi-professionell zu betreiben. „Ein Vollzeit-Beruf wäre bei dem Pensum mittlerweile auch schwer“, erklärt er. Durch die Hilfe von Sponsoren, wie Hauptsponsor Gore Running wear oder Sportler sowie zahlreichen anderen lokalen Unterstützern wie Elektro G. des Gluderer Andrè will er auch international durchstarten. „Das geht sich nur aus, weil ich eine großartige Unterstützung von Freundin und Familie erfahre“, so Jung. am
Michael Andres