Unentschieden bringen Schluderns/Glurns nicht weiter
Publiziert in 40 / 2010 - Erschienen am 10. November 2010
Glurns – Ähnlich wie ihre Nachbarn Laatsch/Taufers in der Saison 2009/2010 scheint sich Schluderns/Glurns zum Remispezialisten zu entwickeln. Die daraus resultierende Tabellensituation schaut momentan jedoch besorgniserregend aus. Auf dem regennassen und sehr rutschigen Sportplatz in Glurns sahen die zahlreichen Derbybesucher im Spiel gegen Prad zwar eine umkämpfte, ansonsten aber eher zerfahrene Partie. Alle Schuld auf das glitschige Spielfeld abzuschieben wäre aber nicht richtig, viele Abspielfehler, Fehlpässe und manchmal auch das fehlende Auge für den besser positionierten Mitspieler wirkten sich negativ auf den Spielaufbau und Spielfluss aus. Den besseren Start erwischten die Prader, die bereits in der 10. Minute durch Lucas Gianordoli mit 1:0 in Führung ging. Doch schon fünf später durften auch die Glurnser Fans jubeln, nach einem guten Zuspiel von Werner Wallnöfer erzielte Stefan Ortler den Ausgleichstreffer. Für die weiteren Höhepunkte in der 1. Hälfte sorgten Lucas Gianordoli (Prad) mit einem zu hoch angetragenen Freistoß, auf der Gegenseite setzte Sandro Kofler nach Flanke von Peter Sapelza einen Kopfball über das Gästegehäuse. Um eine Spur hitziger gestaltete sich die zweite Spielhälfte. Nach einem missglückten Spielzug der Gäste eroberte Michael Christandl fünf Minuten nach Wiederanpfiff an der Mittellinie den Ball und leitete damit einen erfolgreichen Angriff ein. Über Thomas Rainer gelangte das Spielgerät zu Sandro Kofler, der in echter Torjägermanier das 2:1 für die Hausherren erzielte. Eine Riesenchance eröffnete sich kurze Zeit später für Peter Sapelza (Schluderns/Glurns), der nach einem missglückten Abwehrversuch den abgefälschten Ball jedoch nicht richtig traf und Tormann Michael Veith die aufs Tor zurollende Kugel noch vor Linie abfangen konnte. Für Diskussionen und Emotionen sorgte die für den Spielausgang vorentscheidende Szene in der 67. Minute. Nach einem mutmaßlichen Stürmerfoul von Lucas Gianordoli an Torhüter Fabian Mair und an Werner Wallnöfer ließ sich Letzterer zu einem Revanchefoul verleiten. Der Schiri schickte Wallnöfer vom Platz, zeigte Gianordoli Gelb und entschied auf Elfmeter für die Gäste. „Mit den Disziplinarmaßnahmen des Schiedsrichters sind wir einverstanden, nicht jedoch mit der technischen Entscheidung (sprich Elfmeter)“, schimpfte nach dem Spiel ein erboster Funktionär der Hausherren. Lucas Gianordoli verwandelte den Strafstoß sicher zum 2:2 Ausgleich. Prad bekam dadurch Aufwind, vor allem Gianordoli konnte sich im restlichen Verlauf über die rechte Angriffsseite noch zweimal gut in Szene setzen. Zuerst scheiterte er nach einer guten Aktion mit einem zu zentral geschossenen Ball am gegnerischen Keeper, dann sorgte er mit einer guten Flanke in die Mitte für Verwirrung vor dem Tor. Die letzte gefährliche Aktion setzte Simon Wallnöfer (Prad) mit einem knapp am linken Torpfosten vorbeizischenden Distanzschuss. Nach der gelb-roten Karte für Christian Tscholl spielte auch Prad ab der 77. Minute nur mehr mit zehn Mann.

Oskar Telfser