Unterhaching und der Geist von Schlanders
Nochmal aufsteigen. Richtung Bundesliga marschieren. Die SpVgg Unterhaching hat große Ziele. Und legt den Grundstein in Schlanders.
SCHLANDERS - Fußball-Deutschland 1999: Die Bundesliga begrüßt einen Neuling. Die Spielvereinigung Unterhaching steigt erstmals in die höchste deutsche Liga auf. Und mischt dort als Underdog rund zwei Jahre lang kräftig mit. Dann der Fall. Von der Bundesliga in die dritte Liga. Nachdem sich der Verein meherere Jahre dort etablierte, ging es 2015 in die Regionalliga Bayern, Liga 4. Tristesse. Neue Ideen, neue Initiativen waren gefragt. Haching, der Vorort Münchens, als Ausbildungslager. Und im letzten Sommer schließlich das Trainingslager von Schlanders. Fußball-Deutschland Ende Mai 2017: Unterhaching kämpft als Meister der Regionalliga gegen Elversberg in der Relegation um den Aufstieg in die 3. Liga. Mit einem 3:0 im Hinspiel wird der Grundstein gelegt, durch ein 2:2 auswärts der Aufstieg perfekt gemacht. Hunderte Haching-Fans stürmen den Rasen. Und jubeln. Genauso wie Karl Pfitscher vom Tourismusverein Schlanders-Laas, der bei den Aufstiegsspielen dabei war: „Das waren großartige Emotionen. Freundschaften wurden geschlossen“. Und der Schlanderser Bürgermeister Dieter Pinggera weiß: „Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Saisonvorbereitung für diesen Aufstieg mit ausschlaggebend war“. Die Saisonvorbereitung hatte Unterhaching voriges Jahr nämlich erstmals auf den Schlanderser Sportstätten absolviert. Und es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein. In der vergangenen Woche hielt sich der frisch gebackene Drittligist erneut in Schlanders auf. Und das Team hat ehrgeizige Ziele. „Die Mannschaft hat sich den neuerlichen Aufstieg zum Ziel gesetzt. Wir wollen in die 2. Liga“, betont Coach Claus Schromm. Die Bedingungen für eine gelungene Vorbereitung seien in Schlanders ideal. „Wir fühlen uns hier sehr wohl“, lobt Schromm. Er selbst war bereits öfters in Schlanders, jahrelang als Coach der U19 von 1860 München. Helmut Tumler aus Schlanders, ein eingefleischter Löwen-Fan war es, der die Kontakte herstellte. Freundschaften entwickelten sich, Bekanntschaften sind geblieben. Genauso wie Tumlers Liebe zu 1860. Auch wenn diese nun in der Regionalliga, eine Klasse tiefer als Haching, spielen. „Einen alten Baum kann man halt nicht verpflanzen“, gesteht Tumler.
Vinschgau-Auswahl ohne Chance
Der Höhepunkt des Trainingslagers war ein Spiel am Wochenende gegen eine Vinschgau-Auswahl. Standesgemäß siegte Haching mit 8:0. „Doch die Vinschger haben lange gut mitgehalten“, kommentiert Sportreferent Manuel Trojer. Schlussendlich sei die Erfahrung der Hachinger ausschlaggebend gewesen. Mit dem Geist von Schlanders wolle man nun in einigen Wochen in die Saison starten. Und um den Aufstieg kämpfen. Und dann wiederkommen. Als Zweitligist.