Vinschger gründen besonderen Fußballverein
Publiziert in 24 / 2014 - Erschienen am 2. Juli 2014
Zwei Vinschger und ein Pusterer haben in Wien einen etwas anderen Fußballklub gegründet, den FK Rüdengasse.
Vinschgau/Wien - Der Schlanderser Dietmar Meister, der Gomagoier Felix Reinstadler sowie der Pfalzner Daniel Harrasser gründeten im März des vergangenen Jahres den FK Rüdengasse. Das Besondere daran? Der Verein versteht sich als integrativ, will den Fußballsport in Wien fördern und das Gemeinschaftsgefüge in der Nachbarschaft stärken sowie den Fokus auf das interkulturelle Zusammenleben legen. Wie der Name sagt, entstand der Verein in der Wiener Rüdengasse. Mittlerweile spielen neben den Südtirolern, Menschen aus verschiedenen Teilen Österreichs, aus Deutschland, Chile und Syrien beim FKR.
„Ich habe erkannt, dass Fußball verbinden kann, über Grenzen hinweg. Wir haben früher im Freundeskreis im Wiener Prater gespielt. Gemeinsam mit Jugendlichen aus der Nachbarschaft, darunter einige, deren Eltern aus Afrika, der Türkei oder von woanders nach Wien gekommen sind. Daraus entwickelte sich die Idee, einen integrativen Verein zu gründen, in dem niemand fremd ist“, blickt der 29-jährige Schlanderser Dietmar Meister zurück. Der Verein ist abseits des Sports rege tätig. „Wir sammeln Spenden für Flüchtlingsorganisationen und organisieren Straßenfeste“, erzählt Reinstadler. „Mittlerweile gibt es sogar einen FKR-Chor, der im Rahmen des FKR-Liedermacherabends mit Dominik Plangger aufgetreten ist“, ergänzt Meister, der in Wien studierte und lebt. Heute arbeitet der seit jeher politisch aktive Schlanderser als Redakteur bei der Produktionsgewerkschaft. „Motivation bezogen wir aus den kleinen Fortschritten, die wir immer wieder beobachten konnten“, so der Politikwissenschaftler und Journalist. Organisiert werden auch Treffen mit aktiven und ehemaligen Fußballern, um sie zu FKR-Unterstützern zu machen - unter anderem bereits mit David Alaba, Mats Hummels und Paul Breitner. „Die gemeinsame Arbeit für den Verein und das wöchentliche Training sind ein Ausgleich zum Studium“, betont Reinstadler. Der Germanist schreibt zurzeit an seiner Doktorarbeit. Zu Beginn der Saison war es so weit: Die Kicker fassten den Entschluss, in die 4. Wiener Kleinfeldliga einzusteigen. Zu diesem Zeitpunkt umfasste der Verein bereits 25 Mitglieder von überall her. Bereits in der ersten Saison der Vereinsgeschichte spielte das Team lange vorne mit. „Viel schöner finden wir aber, dass wir bereits einige treue Fans haben, aus vielen Nationen. Kürzlich konnten wir unseren ersten Sponsor gewinnen, ein Burrito-Lokal“, freut sich Meister. Anfang Juli geht es für den FKR in die Emilia Romagna zu den Mondiali Antirazzisti. Vereine, Organisationen und Fangruppen aus der ganzen Welt nehmen jährlich an den antirassistischen Fußballweltmeisterschaften teil. Aktuelle Infos: www.facebook.com/
fk.rudengasse
Michael Andres
Michael Andres