Das „Marzadro-Haus“ in Schlanders: für die einen eine verkehrs­technische Katastrophe, für die anderen erhaltenswert.

19 Ensemble-Schutzzonen

Publiziert in 46 / 2012 - Erschienen am 19. Dezember 2012
Schlanders - Das Kapuzinerkloster und seine Umgebung, die Schlandersburg und ihr Umfeld, die Eisenbahnbrücke und ein Teil der Etsch in Glöflan oder die Überreste der einstigen Ziegelei in Vetzan: Schlanders und seine Fraktionen sind reich an ortsbildprägenden Zonen, die einen besonderen Schutz verdienen. Der Gemeinderat hat am 13. Dezember beschlossen, insgesamt 19 Ensemble-Schutzzonen im Gemeindegebiet als solche in den Bauleitplan einzutragen. Vorgestellt hat die Ensembles der Architekt Peter ­Constantini. Ein beträchtlicher Teil der Vorarbeiten war bereits von der früheren Gemeindeverwaltung unter dem damaligen BM Johann Wallnöfer bzw. der eigens eingesetzten Fachkommission geleistet worden. Die neue Verwaltung führte ebenfalls viele Gespräche. Wie BM Dieter Pinggera auf Anfrage von Erwin Dilitz bestätigte, habe man alle betroffenen Eigentümer informiert und involviert. Mit Ausnahme eines einzigen Eigentümers bezüglich der Schutzzone Kortsch/Unterdorf hätten sich alle mit den Ausweisungen einverstanden gezeigt. „Das Instrument des Ensemble-Schutzes ist ein sehr flexibles und mit Auflagen, wie sie zum Beispiel für denkmalgeschützte Gebäude gelten, nicht vergleichbar,“ sagte Pinggera. Für die Zone Kortsch/Unterdorf (Platz und Umgebung) kündigte Referent Reinhard Schwalt für 2013 erste verkehrsberuhigende Maßnahmen an. Auch das „Marzadro-Haus“ in Schlanders wird samt dem dortigen Palabirn-Anger als Ensemble ausgewiesen. „Verkehrstechnisch gesehen ist dieses Haus eine Katastrophe,“ gab Dilitz zu bedenken. Monika Habicher Wielander hingegen meinte, dass gerade die verkehrshemmende Funktion vorteilhaft sein könnte. „Meine Angst ist, dass wir eine bleibende Ruine im Dorf haben werden,“ meinte Kurt Leggeri. Laut BM Pinggera verhindere der Ensembleschutz einen Abriss und Wiederaufbau nicht. Was mit dem Haus geschieht, dürfte sich in gar nicht langer Zeit weisen, denn der neue Eigentümer heißt seit wenigen Tagen Peter Paul Pohl. Der Eintragung der 19 Ensembles stimmten 17 Räte zu. Dilitz sprach sich dagegen aus, Lukas Theiner (Freiheitliche) enthielt sich der Stimme. Sepp
Josef Laner
Josef Laner
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