2 Großprojekte für Stilfs
„Mobilitätszentrum“ und „multifunktionale Gemeinschaftsstruktur“ vorgestellt. 11 Millionen Euro an PNRR-Geldern.
STILFS - „Dass so viele hier sind, zeigt das Interesse an diesen beiden Großprojekten“, betonte der Stilfser Vizebürgermeister Armin Angerer kürzlich bei der Bürgerversammlung im Haus der Dorfgemeinschaft. Dabei wurden die beiden größten Bauvorhaben des PNRR-Projektes „Stilfs - Resilienz erzählen“, für das insgesamt rund 20 Millionen Euro fließen, vorgestellt: Eine multifunktionale Gemeinschaftsstruktur und ein Mobilitätszentrum zur besseren Erreichbarkeit des Dorfes. Die beiden Projekte verschlingen insgesamt über die Hälfte der PNRR-Gelder, die Kosten pro Projekt belaufen sich nämlich jeweils auf rund 5,5 Millionen Euro.
„Bedeutender Moment für Stilfs“
Von einem bedeutenden Moment für Stilfs sprach Verena Wopfner, die gemeinsam mit Daria Habicher die Koordinationsarbeit für das Projekt übernommen hatte. „Armin wollte immer ein Gebäude, wo sich alle Generationen wohl fühlen und treffen können“, erinnerte sie an den vor über einem Jahr verstorbenen Armin Bernhard. Der Regionalentwickler hatte den Antrag für die PNRR-Gelder auf den Weg gebracht und die Koordination des Projektvorschlages „Stilfs – Die Resilienz erzählen“ inne. „Es wird nun das wichtigste Jahr für die PNRR-Projekte. Es heißt Vollgas geben, um bis Juli 2026 fertig zu sein“, betonte Daria Habicher. Man sei viel unterwegs gewesen in letzter Zeit und habe viele Gespräche geführt. Bürgerinnen und Bürger wurden in die Vorhaben miteinbezogen, konnten Vorschläge und Anregungen einbringen, insbesondere was die neue Gemeinschaftsstruktur betreffe. Wolfgang Simmerle stellte diese vor. Im Erdgeschoss befinden sich ein Foyer, eine Bank und ein multifunktionales Geschäft. Im Obergeschoss eine Einrichtung für Physiotherapie und eine großzügige Terrasse, im ersten Untergeschoss die Bibliothek, ein Atelier, ein multifunktionaler Raum und ein Archiv. Im zweiten Untergeschoss vier Wohnungen, zwei größere und zwei kleinere, sowie vier Keller und der Heizraum. Darunter gibt es noch eine Terrasse.
„Ich glaube, es ist uns gelungen, hier viel unterzukriegen“, so Daria Habicher. Derzeit arbeite man bereits an Konzept und Ausschreibung für das Lebensmittelgeschäft. Die Mietwohnungen seien in erster Linie für ältere Menschen da, weil man jedoch in Stilfs keinen Leerstand wolle, sollen je nach Bedarf auch jüngere Menschen zum Zuge kommen. Das Gebäude entstehe dort, wo sich das alte Gemeindehaus befindet, das im Herbst 2024 abgebrochen wird. Aus dem Publikum kam viel Lob, insbesondere die Nachbarn unterstrichen die gute Zusammenarbeit.
Viele Probleme auf einem Schlag gelöst
Architekt Roland Baldi stellte das Mobilitätszentrum vor, welches beim Dorfeingang entstehen soll. Es diene als Bushaltestelle mitsamt Wendeplätzen. Drei verschiedene Busse finden hier laut Planungen gleichzeitig Platz. Zudem entstehen überdachte Wartebereiche mit Infotafeln. Für die Autos geht es über eine Rampe in das Untergeschoss, wo sich 14 Parkplätze befinden, davon zwei mit Ladestationen für Elektroautos. Noch einen Stock darunter befinden sich weitere 16 Parkplätze. Das Parkhaus ist mit Aufzug und Treppe ausgestattet. Ganz unten befinden sich schließlich der Gemeindebauhof mit Büros und Lager. Auch öffentliche Toiletten werden errichtet, diese werden mit einer Wärmepumpe beheizt. Der Strom kommt von Photovoltaikanlagen, die sich auf den überdachten Bereichen der Haltestelle befinden. Auch die Rampe für die Pkw wird im Winter bei Bedarf beheizt. Die Vorteile seien zahlreich: „Das Busproblem mit Wendeplätzen ist gelöst und es gelingt, die Autos aus dem Dorf draußen zu halten“, so Architekt Roland Baldi. Auch hierfür gab es viel Lob aus dem Publikum. Daria Habicher betonte: „Erstaunlich, wie schön man ein Mobilitätszentrum bauen kann. Es fügt sich gut in die Gegend ein“.