Der neue Vorstand der Umweltschutzgruppe Vinschgau (v.l.): Helmut Schönthaler, Stephan Platzgummer, Eva Prantl (Vorsitzende), Karl Zerzer, Albert Pritzi, Josef Gruber, Ingrid Karlegger, Johannes Ortner, Adrian Telser und Pia Telser

40 Jahre Einsatz für die Umwelt

Publiziert in 16-17 / 2021 - Erschienen am 13. Mai 2021

Vinschgau - In virtueller Form wurde kürzlich die Vollversammlung der Umweltschutzgruppe Vinschgau (USGV) abgehalten. Dabei wurde nicht nur zurück, sondern vor allem nach vorne geblickt. Kein Wunder, schließlich ist das Jahr 2021 in vielerlei Hinsicht ein besonderes Jahr. So feiert die Umweltschutzgruppe Vinschgau, gegründet am 16. Juni 1981, heuer ihr 40-jähriges Jubiläum. „Die Pandemie stellte uns vor neue Herausforderungen. Anfangs lag vieles auf Eis. Es galt, sich an die digitale Welt anzupassen. Versammlungen und Vorträge wurden dann regelmäßig virtuell abgehalten. Dies hatte aber auch den Vorteil, dass man so mehr andere Leute als sonst erreicht“, erklärte Ingrid Karlegger, die scheidende Vorsitzende der USGV. Auch im Corona-Jahr 2020 zeigte sich die Umweltschutzgruppe aktiv und bot eine Lobby für Natur und Umwelt. Unter anderem wurden mehrere Informationsveranstaltungen abgehalten, wie etwa in Sachen Verkehrsprojekte im Vinschgau. Auch in Sachen Ökologisierung der Landwirtschaft und Biodiversität zeigte sich die Gruppe wieder aktiv. So habe man die Europäische Bürgerinitiative „Bienen und Bauern retten“ unterstützt. Auch zum Gewässerschutzplan habe man Stellung bezogen: man sprach sich für „mehr Messungen und Konsequenzen – auch Sanktionen –
zu Restwassermengen, bei absichtlichen und unabsichtlichen Gülleeinträgen sowie bei Pestizideinträgen“ aus. Zudem fordere man mehr Uferschutzstreifen. Es gelte konkrete Maßnahmen zu setzen, „nicht nur Erhebungen“. Auch mehrere Exkursionen und Lokalaugenscheine wurden 2020 durchgeführt. 

Lobby für die Umwelt 

Die Lobby-Arbeit kam im Vorjahr freilich nicht zu kurz. Erfreut zeigte sich die USGV etwa darüber, dass die Skiverbindung Langtaufers-Kaunertal abgelehnt wurde. Auch wurde ein Einspruch bei der Gemeinde Prad hinterlegt – aufgrund der Eintragung der neuen Fahrradtrasse in den Bauleitplan der Gemeinde. Der Fahrradweg von der Suldenbachbrücke beim Prader Tennisplatz am Uferdamm entlang bis zur Schmelz wurde im vergangenen Winter von der Landesregierung genehmigt. Die Variante entlang dem Suldenbach habe eine Zerstörung und Schädigung der Amphibienteiche und weiterer ökologisch wertvoller Lebensräume zur Folge, kritisiert die USGV. Aber auch zu weiteren Themen äußerte man sich regelmäßig, von Pestizidkritik bis hin zu geplanten Bauvorhaben. Mit zahlreichen Presseaussendungen sei man in den Medien präsent gewesen und habe für Umweltthemen sensibilisieren können. Auch über das soziale Netzwerk facebook zeigte sich die Gruppe engagiert. 

Vorstand neu gewählt 

Bei der Versammlung standen Neuwahlen auf dem Programm. Pia Oswald, Stephan Platzgummer, Eva Prantl, Albert Pritzi, Helmut Schönthaler und Ingrid Karlegger blieben dem Vorstand erhalten. Neu im Vorstand sind Josef Gruber, Johannes Ortner, Adrian Telser und Karl Zerzer. Karlegger wurde als Vorsitzende bestätigt. Erich Daniel, Inge Schgör, Christoph Hohenegger wurden als Vorstandsmitglieder bzw. Gerhard Kapeller als Rechnungsprüfer verabschiedet. Inge Schgör und Klaus Bliem übernahmen die Rechnungsprüfung.  Zur neuen Vorsitzenden wurde vom Vorstand Eva Prantl gewählt, die diese Funktion bereits früher inne gehabt hatte. „Wir haben einen tollen, kompetenten Vorstand und hoffen, einiges bewegen zu können“, so Prantl.

Noch viel vor 

Im Jubiläumsjahr 2021 steht noch einiges auf dem Programm. Neben der Zusammenarbeit mit dem Dachverband für Natur- und Umweltschutz und mit anderen Organisationen konzentriert man sich in erster Linie auf Themen, die den Vinschgau betreffen. So wird etwa die 10. Ausgabe des Vinschger Ökologiepreises in Kooperation mit den Trägervereinen organisiert. Auch Veranstaltungen mit Experten und Forschern stehen wieder auf dem Programm. Mit diversen Themen, etwa der Erweiterung von Skigebieten, touristischen Anlagen, Planierungen, der Gülleausbringung in schützenswerten Landschaften und dergleichen wird man sich weiterhin – auch kritisch – auseinandersetzen.  

Michael Andres
Michael Andres

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