Georg Wunderer war ein Energiepionier. Seine Kenntnisse, Visionen und Erfahrungen waren im Vinschgau, in ganz Südtirol und weit darüber hinaus gefragt und geschätzt.

Abschied von einem Pionier

Publiziert in 21 / 2018 - Erschienen am 13. Juni 2018

Prad am Stjilfserjoch - Die Energie darf nicht dem Kapital dienen, sondern den Menschen. Das war das große Credo des Energieexperten, Visionärs und Pioniers Georg Wunderer aus Prad. Groß war die Zahl der Trauernden, die am 5. Juni in Prad von Georg Wunderer Abschied nahmen. Er war am 1. Juni im Alter von 69 Jahren gestorben. Das Mitgefühl der Trauergemeinschaft galt in erster Linie seiner Frau Greti, den Kindern Rainer und Ruth und den 5 Enkelkindern. Georg Wunderer war Fachsportlehrer, leidenschaft-
licher Fußballer und Trainer sowie Funktionär im Sportverein und VSS. Das Interesse für das Thema Energie hatte sein Vater in ihm geweckt. Jahrzehntelang setzte sich Georg Wunderer als Obmann des E-Werks Prad für eine dezentrale, auf erneuerbare Energiequellen aufbauende und genossenschaftlich orientierte Energieversorgung ein. Er war in Sachen Energie stets ein Vordenker und Visionär. Auch auf Bezirks- und Landesebene war er ein gefragter Fachmann und Berater, der sich zudem auch aktiv einbrachte, etwa bei der Gründung des Vinschgauer Energiekonsortiums oder als Mitbegründer des Raiffeisen Energieverbandes, den er 5 Jahre als Präsident führte und aus dem nach dem Zusammenschluss mit dem Biomasseverband der Südtiroler Energieverband SEV hervorgegangen ist. Wunderer war bis zu seinem Tod SEV-Vize-Präsident. Auch an seine Tätigkeit als langjähriges Ausschussmitglied der Gemeinde Prad erinnerte Rainer, der den Lebenslauf seines Vaters nachzeichnete. 2015 wurde Georg Wunderer für sein Lebenswerk mit dem Verdienstkreuz des Landes Tirol geehrt. Auch an die menschlichen Qualitäten und die Werte, die ihr Vater vertrat und vorlebte, erinnerten Rainer und Ruth. Das Wichtigste sei für ihn stets die Familie und der Zusammenhalt in der Familie gewesen. Er habe das Glas immer halb voll gesehen, immer an das Gute in den Menschen geglaubt und sei der Überzeugung gewesen, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt. Auch an seine Begeisterung und Leidenschaft für die Natur wurde erinnert. Laut Pfarrer Florian Öttl sei Georg Wunderer ein Mann gewesen, der Spuren hinterlässt, „denn er hat seine Begabungen und Fähigkeiten nicht für sich selbst, sondern für viele Menschen eingesetzt.“ 

Josef Laner
Josef Laner

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