AIDS klopft an jede Tür
Publiziert in 21 / 2013 - Erschienen am 5. Juni 2013
Am 18. April fuhren die Schüler der Klasse 3B der MS Mals im Rahmen des Projekts „Let’s talk about love and mvore...“ nach Leifers. Sie besuchten dort die Gäste im Haus Emmaus. Das Haus Emmaus ist eine geschützte Wohneinrichtung für HIV-infizierte und AIDS-kranke Menschen. Begleitet wurden die Schüler/innen von den Lehrpersonen Folie und Janser. Im Haus Emmaus wurden sie von Petra, einer Betreuerin, sehr herzlich empfangen. Sie führte die Gruppe durch das Haus und zeigte ihnen die Küche, das Esszimmer, die Gemeinschaftsräume und eine Kapelle. Petra erzählte die Entstehungsgeschichte des Hauses, das 2012 sein 15-jähriges Bestehen feierte und bis heute die einzige Einrichtung dieser Art für HIV-infizierte und AIDS-kranke Menschen ist. Christine, eine Betroffene, sprach mit den Schülern/innen über Ansteckungswege, Risikoverhalten und ihr Leben als AIDS-kranke Frau. Sie zeigte der Gruppe ihre vielen, sehr kostspieligen Medikamente, die sie täglich einnehmen muss und sprach über ihre Arbeit bei Propositiv Bozen, einem Verein, der vor allem in der Prävention tätig ist und der ganzjährig kostenlose und anonyme HIV-Tests an interessierten Personen durchführt. Ausdrücklich wies Christine darauf hin, dass heute das HI-Virus nicht mehr von Risikogruppen weitergegeben wird, sondern durch das Risikoverhalten der Menschen jeden betreffen kann. „AIDS klopft an jede Tür“, so Christine, „es ist nur wichtig ob man öffnet oder nicht!“ Jeder Mensch trägt somit für seine Gesundheit selbst die Verantwortung. Eine Schülerin der Klasse 3B bedankte sich im Namen aller bei Petra und Christine und überreichte zum Abschied eine kleine Geldspende aus der Klassenkasse. Mit vielen neuen Eindrücken und Gedanken trat die Gruppe am frühen Nachmittag die Heimreise an. Das Gespräch mit Christine wird nicht spurlos an den Jugendlichen vorüber gegangen sein und sie an den eigenverantwortlichen Umgang mit der persönlichen Gesundheit und dem eigenen Leben immer wieder erinnern.
Julia Marx, 3B