Almauffahrtstagung mit Neuigkeiten
Erstmals Zertifikate für die berufliche Qualifikation „Almsennerin“ und „Almsenner“ verliehen.
Burgeis - Zum ersten Mal wurden im Rahmen der heurigen Almauffahrtstagung, die am 31. Mai in der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg in Burgeis stattgefunden hat, Zertifikate für die berufliche Qualifikation „Almsennerin“ und „Almsenner“ verliehen. Entgegennehmen konnten die Zertifikate 12 Absolventinnen und Absolventen des Sennkurses 2023. „Sie haben im Anschluss an den dreiwöchigen Sennkurs, der mittlerweile über 100 Weiterbildungsstunden umfasst, ihre Kenntnisse und Fertigkeiten in einer schriftlichen und praktischen Prüfung erfolgreich unter Beweis gestellt“, freute sich Elisabeth Haid, Fachlehrerin für Nutztierhaltung und Milchverarbeitung, die den Kurs zusammen mit dem Fachlehrer Christian Peer sowie mit dem Almberater Bertram Stecher vom Sennereinverband Südtirol geleitet hat. Die Landesregierung hatte erst im März beschlossen, die Qualifikation für Almsenner oder Almsennerin in das Landesverzeichnis der beruflichen und schulischen Abschlüsse aufzunehmen. „Mit dieser neuen Qualifikation wird die bereits seit Jahren bestehende Qualität des Sennkurses noch einmal gesteigert“, sagte Christian Tecini von der Koordinationsstelle Berufliche Weiterbildung, der zusammen mit dem Koordinator Martin Stieger zur erstmaligen Verleihung der Zertifikate gekommen war.
„Alle waren hoch motiviert“
Einen besonderen Dank richtete Christian Tecini an Elisabeth Haid, Bertram Stecher und Christian Peer für die hohe Professionalität bei der Abwicklung des Sennkurses bzw. des Lehrganges für die Erreichung der beruflichen Qualifikation. Besonders überrascht habe ihn die hohe Motivation aller Teilnehmenden. Laut der Direktorin des Sennereiverbandes, Annemarie Kaser, werden mit der beruflichen Qualifikation die Wichtigkeit der Arbeit der Sennerinnen und Senner hervorgehoben sowie auch deren Verantwortung. Neben Elisabeth Haid dankte auch Annemarie Kaser allen, die erneut zum Gelingen des Sennkurses beitragen haben, wie etwa dem Tierärztliche Dienst, der Forstbehörde sowie allen Referentinnen und Referenten.
Vinschger Alpkäse bekannter machen
Die Produkte, die auf den 27 Sennalmen im Vinschgau erzeugt werden, haben zwar eine hohe Qualität, „aber in der Präsentation der Produkte nach außen gibt es noch Nachholbedarf“, sagte Bertram Stecher. Mit den Fragen, wie es gelingen kann, das Produkt Vinschger Alpkäse aufzuwerten, seine Besonderheiten aufzuzeigen und die Vinschger Almkultur für Einheimische und Gäste erlebbar zu machen, hat sich ein eigenes Team unter der Leitung von Vinschgau Marketing befasst. Es wurden Ideen gesammelt und auch erste konkrete Vorschläge erarbeitet. „Wir wollen bestimmt kein Hollywood auf den Almen, sondern möchten den Bekanntheitsgrad dieses hochwertigen Produktes auf sanfte Art und Schritt und Schritt steigern“, sagte Gerald Burger, der Geschäftsführer der Ferienregion Reschenpass, der das Projekt und die ersten Ergebnisse zusammen mit Katharina Fritz, der Geschäftsführerin der Ferienregion Obervinschgau, vorstellte. Für das laufende Jahr ist u.a. geplant, sowohl die Kommunikation als auch das Produkt zu stärken, zum Beispiel mit Angeboten und Veranstaltungen rund um die Südtiroler Alpkäseverkostung.
Tag der offenen Almen
Für den 27. Juli ist ein Tag der offenen Almen geplant, bei dem Einheimische und Gäste Einblicke in die Arbeit auf den Sennalmen gewinnen können. Anmelden können sich interessierte Almen noch bis zum 30. Juni (Vinschgau Marketing: Tel. 331 4195703; E-Mail: silvia.tumler@vinschgau.net oder Bezirksamt für Landwirtschaft West: Tel. 0473 736140; E-Mail: markus.joos@provinz.bz.it). Unterstützung und Hilfe wollen Vinschgau Marketing bzw. die Tourismusvereine auch bei Veranstaltungen bieten: Käseanschnitt, Almfest, Almabtrieb und weitere Veranstaltungen. Annemarie Kaser begrüßte das Projekt: „Eure Almprodukte sind eine Schatzkammer, die nur der Vinschgau hat. Es ist schade, dass die Produkte noch relativ unbekannt sind.“ Laut Gerald Burger sollten die Produkte nach Möglichkeit auch vermehrt in den Hotels und Betrieben angeboten werden.
„World Wide – Sennalmen“
So hat Julian Perkmann aus Martell, Maturant an der Fachschule Fürstenburg, die neue Webseite für die Arbeitsgemeinschaft der Vinschger Sennalmen getauft. Er hat die alte Webseite mit Hilfe und Unterstützung der Lehrpersonen Daniel Trafoier und Elisabeth Haid sowie von Bertram Stecher und Markus Joos (Bezirksamt für Landwirtschaft West) von Grund auf erneuert und mit aktuellen Inhalten und Fotos bestückt. Auf der neuen Webseite (vinschgauer-alpwirtschaft.it) gibt es auch einen Mitgliederbereich, wo mit einem Password auf nützliche Infos, Rundschreiben und Dokumente zugegriffen werden kann.