Im Bild (v.l.): Landesrat Luis Walcher, VIP-Obmann Thomas Oberhofer, VOG Products-Obmann Johannes Runggaldier sowie VOG- und „alpoma“-Obmann Georg Kössler.
Verwaltungsratsmitglieder von VOG, VIP und VOG Products vor dem Haus der Apfels in Terlan.

„alpoma“ aus der Taufe gehoben

VOG, VIP und VOG Products bauen Zusammenarbeit der Südtiroler Obstwirtschaft weiter aus.

Publiziert in 7 / 2025 - Erschienen am 8. April 2025

Terlan/Vinschgau - „Wir haben heute einen ‚Apfelbaum’ gepflanzt und wir sind gemeinsam dafür verantwortlich, dass er gut gedeiht.“ Mit „Apfelbaum“ bezog sich VOG-Obmann Georg Kössler auf die neue Vereinigung „alpoma“, zu der sich die drei Südtiroler Erzeugerorganisationen VOG, VIP und VOG Products am 27. März im Haus des Apfels in Terlan formell zusammengeschlossen haben. Das Ziel der neuen Vereinigung der Erzeugerorganisationen (VEO) ist es, die Zusammenarbeit der Südtiroler Obstwirtschaft zu stärken und gemeinsame Ziele zur Weiterentwicklung der heimischen Obstwirtschaft effizienter zu erreichen. Neben Georg Kössler unterstrichen auch der VIP-Obmann Thomas Oberhofer und der Obmann von VOG Products, Johannes Runggaldier, dass die Eigenständigkeit und Identität der drei Erzeugerorganisationen weiterhin erhalten bleiben. Grundsätzlich gehe es darum, mit der neuen VEO die Interessen der Bauern und Bäuerinnen wirkungsvoller zu vertreten und die Wettbewerbsfähigkeit der Südtiroler Obstbaubetriebe weiter zu stärken. 

Langfristige Planungssicherheit

Von der verstärkten Zusammenarbeit erwarten sich VOG, VIP und VOG Products eine bessere Abstimmung von Prozessen in mehreren Bereichen. Wie Kössler, seines Zeichens auch Obmann von „alpoma“, ausführte, „profitieren wir dabei auch von der EU-Marktordnung für Obst und Gemüse, denn diese fördert Erzeugerorganisationen, die sich zu einer VEO zusammenschließen, und gewährt diesen damit eine langfristige Planungssicherheit.“ Für die Bauern und Bäuerinnen sowie die Handelspartner der drei Erzeugerorganisationen ändere sich im Alltagsgeschäft kaum etwas. Wie auch Thomas Oberhofer und Johannes Runggaldier betonten, werden VOG, VIP und VOG Products nach wie vor eigenständig für den Verkauf ihrer Produkte verantwortlich sind. Neu sei lediglich, dass bereits bestehende Synergien noch koordinierter ablaufen und bei Bedarf intensiviert werden können.

Sortenmanagement und Forschung 

Das Sortenmanagement und die Forschung sind zwei zentrale Bereiche, in denen künftig eng zusammengearbeitet wird. Die Suche und das Management von bestimmten Apfelsorten werden künftig unter der Führung von „alpoma“ abgewickelt. „Auch im Bereich Forschung und Entwicklung bündeln wir unsere Kräfte“, sagte Thomas Oberhofer. Die Obstbaubetriebe stünden im Anbau vor großen Herausforderungen, „da der Druck durch Krankheiten und Schädlinge ständig zunimmt.“ Es werde daher gemeinsam mit dem Versuchszentrum Laimburg nach nachhaltigen Lösungen für die gesamte Südtiroler Obstwirtschaft gesucht. Oberhofer: „Derzeit macht uns zum Beispiel die Apfelblutlaus zu schaffen. Im Zuge eines Forschungsprojekts wollen wir Strategien zur wirksamen Bekämpfung dieses Schädlings entwickeln.“ Ebenso wichtig seien Forschung und Entwicklung auch auf der Ebene der Obstgenossenschaften. So seien etwa Arbeitsprozesse weiter zu automatisieren. 

Umweltmaßnahmen

Auch bei der Umsetzung von Umweltmaßnahmen sollen Synergien optimal genutzt werden. „Unsere Umweltmaßnahmen umfassen sowohl betriebliche als auch produktionstechnische Verbesserungen, beispielsweise den Ausbau erneuerbarer Energiequellen wie Solar- und Photovoltaikanlagen, oder die nachhaltige Wassernutzung durch Aufbereitungssysteme“, sagte Johannes Runggaldier. Im Anbau gehören unter anderem die konsequente Einhaltung der Richtlinien für den Integrierten und biologischen Anbau oder die Schädlingsbekämpfung durch die Verwirrungstechnik dazu, „um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren.“ Auch im Bereich der verarbeiteten Apfelprodukte seien künftig strategische Investitionen nötig. „Auch hier werden wir über die VEO als starke Plattform gemeinsam agieren und Finanzierungsvorteile nutzen“, so Runggaldier.

„Wichtiger Schritt“

Von einem wichtigen Schritt für die Stärkung des Südtiroler Obstwirtschaft sprach Landesrat Luis Walcher. „Es war eine lange und nicht immer leichte Diskussion“, blickte er zurück. Die „alpoma“ sei ein positives Beispiel verbandsübergreifender Zusammenarbeit in der Landwirtschaft. Mit rund einer Million Tonnen Äpfel pro Jahr, die von über 6.000, vorwiegend kleinstrukturierten Betrieben auf landesweit rund 18.000 Hektar angebaut werden, komme der Obstwirtschaft eine Schlüsselrolle zu, die es zu erhalten und zu stärken gelte. 

„alp“ und „poma“

Die Bezeichnung „alpoma“, die ihren Sitz im Haus des Apfels in Terlan hat, setzt sich übrigens aus den Elementen „alp“ (Alpen als Herkunftsregion) und „poma“ (lateinisch für Äpfel) zusammen. Mit der Bezeichnung „alpoma“ wird die enge Verbindung von Region und Produkt unter-
strichen.

Josef Laner
Josef Laner

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