Bürgermeister Peter Trafoier (links) und sein Stellvertreter Andreas Hauser haben ein waches Auge auf die Energiegewinnung.
Der Schweizer Rom und der Vinschger Rambach hat die Bevölkerung gespalten und die Verwaltungen zusammen gebracht.

Am Rambach fanden sie zusammen

Publiziert in 20 / 2018 - Erschienen am 29. Mai 2018

Schluderns - Zentrales Thema der jüngsten Gemeinderatssitzung von Schluderns war die Einflussnahme auf die Energiegewinnung. 12 Tagesordnungspunkte hatten Bürgermeister Peter Trafoier und Sekretär Christian Messmer den 12 anwesenden Gemeinderäten zugemutet. Den Auftakt machte das Zahlenwerk der Abschlussrechnung und die 2. Bilanzänderung. Man merkte dem Rat die Erleichterung an, als mit einstimmigen Beschlüssen der zähen Materie ein Ende bereitet wurde. Bedeutend reger und lebhafter wurde dann über den „Erwerb von zusätzlichen Quoten bei der Selfin GmbH“ diskutiert. Es bedurfte einer eindringlichen Empfehlung vonseiten des Bürgermeisters, dem Erwerb zuzustimmen, um gemeinsam mit Land und Gemeinden bei der Alperia AG „einen Fuß in der Tür“ zu haben. Während Mirko Stocker (SVP) Aufklärungsarbeit in Sachen Aktien, Dividenden und Mitbestimmung leistete, warnte Armin Bernhard (Mitnond) vor allzu großen Hoffnungen. Laut Vizebürgermeister Andreas Hauser (SVP) hänge eine Einflussnahme auf den „Koloss Alperia“ von der gemeinsamen Linie aller beteiligten Gemeinden ab. Im Abstimmungsergebnis von 8 Ja-Stimmen und 5 Enthaltungen äußerte sich dann auch ein deutlicher Restzweifel. Keine Zweifel hegte der Schludernser Rat aber an der „Abtretung von Gesellschaftsanteilen“ der Rambach Konsortial GmbH. Bürgermeister Trafoier versicherte seinen Räten, dass man „nach dem Vier-Augen-Prinzip“ vorgegangen sei. Er meinte, zusammen mit seinem Stellvertreter die Angelegenheit „Kraftwerk am Rambach“ sehr genau verfolgt zu haben. Nachdem Ingenieur Johannes Hepperger bereit war, die Konzession an die „Rambach Konsortial“ abzutreten, wenn sein Projekt realisiert wird, war man bestrebt, die Gemeinde Glurns wieder mit ins Boot zu holen. Taufers sei dafür bereit von 48 auf 39 Anteilen zurück zu gehen, berichtete Trafoier. Mals würde auf 8 der 35 Anteile verzichten. Die Eigenverwaltung Laatsch trete einen der 9 Anteile ab, die Schludernser Energiegenossenschaft (SEG) verzichte auf 2 der ursprünglichen 5 Anteile. Für die Gemeinde Schluderns bleibe es bei 3. Glurns würde dadurch auf 20 von 100 Anteilen kommen. Laut Business-Plan und basierend auf den Strompreis von 6 Cent pro KW/h würde der Bau des Hepperger-Projektes für eine Jahresproduktion von 21 Millionen KW/h 14 Millionen Euro kosten. Dazu seien 4 Millionen an Eigenmitteln aufzubringen. Die Gemeinde Schluderns müsse demnach 120.000 Euro aufbringen. Rudolf Stocker (SVP) meinte in seiner Stellungnahme: „Eines ist klar, wir brauchen die Energie, ob wir daran verdienen oder nicht“. Vizebürgermeister Hauser dazu: „Wichtig ist, dass die Konzessionen hier bleiben. Bis zuletzt wird sicher etwas Gescheites rauskommen.“

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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