Im Bild (v.l.): Kulturhauspräsidentin Monika Holzner Wunderer, Bibliotheksleiter Raimund Rechenmacher, Johann Thoman (Bildungsausschuss Kortsch), Christine Holzer (Bildungsausschuss Schlanders), Karin Meister (Schlanders Marketing), Kulturreferentin Monika Wielander Habicher, Brunhilde Kofer (Tourismusverein) und Anna Gruber (Vinschgau Marketing).

Auf dem Weg zum „Kultur Ort“

Publiziert in 4 / 2017 - Erschienen am 8. Februar 2017
Schlanders gibt sich ein neues Profil. Akteure ziehen an einem Strang. Schlanders - „Kultur wird in Schlanders schon seit vielen ­Jahren auf höchstem Niveau und sehr facettenreich angeboten und gelebt.“ Das ist laut Karin ­Meister, der Leiterin von Schlanders ­Marketing, der Hauptgrund, warum man sich im Marketingbeirat dafür entschieden hat, die Gemeinde Schlanders in Zusammenarbeit mit den vielen Akteuren, die kulturell tätig sind, als „Kultur Ort“ zu profilieren. Das neue Profil und das Programm für 2017 wurden am 2. Februar bei einer gemeinsamen Pressekonferenz im Rathaus vorgestellt. Mit am Tisch saßen Vertreter der Gemeinde, des Kulturhauses, der Bibliothek, der Bildungsaus­schüsse, des Tourismusvereins sowie von „Vinschgau Marketing“. „Sehr viele der 82 eingetragenen Vereine unserer Gemeinde sind im kulturellen Bereich tätig“, ­schickte die Kulturreferentin ­Monika ­Wielander Habicher voraus. Keine Vorführkultur Geboten werde keine Vorführkultur bieten, sondern ­authentische und gelebte Kultur. Schlanders habe mit seinen Einrichtungen, Institutionen, Vereinen sowie Kulturschaffenden und Kulturträgern gute Voraussetzungen, um sich als „Kultur Ort“ im Vinschgau und darüber hinaus zu profilieren. Auch an innovativen Ansätzen fehle es nicht. So sei vorgesehen, im Zuge der Errichtung eines Gründerzentrums im Kasernenareal eigene Räume für eine Plattform vorzusehen, die sich speziell an junge Kunstschaffende aus Schlanders, dem ganzen Tal und darüber hinaus richtet. Es soll gelingen, junge Künstler aus aller Welt nach Schlanders zu holen. Kräfte bündeln „Wir möchten unsere Kräfte bündeln und nach außen geschlossen kommunizieren, was Schlanders zu den Themen ­Literatur, Musik, Design und Kunst, Theater sowie Architektur zu bieten hat“, ergänzte Karin Meister. Das heiße aber nicht, dass andere Themen keinen Platz mehr haben werden. Über die Tätigkeiten und das Programm der Bildungsausschüsse Schlanders und Kortsch anlässlich des ersten „Kultur Ort Schlanders“-Jahres informierten Christine Holzer und Johann Thoman. Die ehrenamtlich arbeitenden Bildungsausschüsse können laut Holzer flexibel und aktuell auf Bedürfnisse der Bevölkerung oder Vereine reagieren. Auf viel Zuspruch sei die Fotoausstellung „Bauernhöfe in Schlanders – früher und heute“ gestoßen. Die Ausstellung ist nur ein Teil des großen Projektes „Spurensuche bäuerlicher Kultur in Schlanders“, das Ende 2017 mit einem Film von Günther Vanzo und Alfred Habicher den Höhepunkt erreichen soll. Im Herbst ist ein Vortrag über Baukultur in Schlanders geplant. Über die vielfältigen Angebote und Tätigkeiten der Bibliothek Schlandersburg informierte deren Leiter Raimund Rechenmacher. Das Team der Bibliothek bemüht sich u.a., Kinder beim Lesen zu ­unterstützen und aktuelle ­Themen aufzugreifen. Außerdem sei die Schlandersburg ein idealer Ort für kleinere Kulturevents. Die beliebten Schlandersburger Sommerabende erleben heuer die 17. Auflage. Geplant sind Konzerte, Kabaretts und Lesungen. Auch als Treffpunkt für Senioren fungiert die Bibliothek sowie als Mittelpunktbibliothek für den Vinschgau. Groß geschrieben wird die Zusammenarbeit mit Vereinen und Verbänden. In Zusammenarbeit mit dem Verein Kulturhof Rimpf werden immer wieder interessante Künstler und Persönlichkeiten in die Bibliothek geholt. Auch auf die „Schatz­kammern“ der Lokalgeschichte verwies Rechenmacher, zum Beispiel auf das Gerichtsarchiv, das auf Nachfrage zugänglich ist, sowie auf das digitale Bildarchiv mit über 30.000 Fotos. Im März wird in der Kapelle der Schlandersburg das neue Dokumentations­zentrum zu den in Vetzan gefundenen Menhiren eröffnet. „Kultur ist keine Einbahnstraße“ Dass es auch im Bereich der Kultur wichtig ist, gemeinsam aufzutreten und zusammenzuarbeiten, unterstrich die Kulturhauspräsidentin Monika Holzner Wunderer: „Kultur ist keine Einbahnstraße.“ Das vorzüglich ausgestattete Kulturhaus „Karl Schönherr“, in dem sich die Künstler stets wohl fühlen und das 2018 das 20-jährige Bestehen feiert, habe sich zu einem gut besuchten und stark ausgelasteten Haus der Kultur entwickelt, dass nicht nur für die Gemeinde, sondern den ganzen Bezirk große Strahlkraft hat. Im Vorjahr fanden an 201 Tagen insgesamt 270 Veranstaltungen statt. Dank der Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Kulturinstitut, dem Verein „musica viva Vinschgau“, den Vereinigten Bühnen Bozen, dem Filmclub und weiteren Partnern, gelinge es immer wieder, niveauvolle und hochkarätige Kulturveranstaltungen anzubieten. Auch die Zahl der Kinobesucher kann sich sehen lassen. Im Vorjahr waren es insgesamt 34.000. In Bezug auf „Kultur Ort Schlanders“ hielt Holzner Wunderer fest, dass die Angebote aller Kulturträger und Kulturschaffender gut ­koordiniert werden sollten, „sodass wir uns sinnvoll ergänzen.“ Auch das Programm 2017 des Kulturhauses umfasst ein umfangreiches und vielfältiges Programm. Sepp
Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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