TeilnehmerInnen Jahrestreffen 2024 in Naturns
Baumschläfer & Co im Fokus

Auf der Suche nach Baumschläfer und Co.

Publiziert in 1 / 2025 - Erschienen am 14. Januar 2025

Naturns - Unlängst fand in Naturns das erste Jahrestreffen des laufenden Interreg-Projektes „Der Baumschläfer und Co in der Terra Raetica“ statt. In grenzüberschreitender Zusammenarbeit der Regionen im Dreiländereck Österreich, Italien und der Schweiz wollen die teilnehmenden Expertinnen mehr über diese seltene und europaweit streng geschützte Kleinsäugerart erfahren. Aus den Forschungsergebnissen sollen Schutzmaßnahmen abgeleitet und umgesetzt werden. Eine Wanderausstellung zu den vier Bilcharten Baum-, Garten-, Siebenschläfer und Haselmaus wird konzipiert. Der Baumschläfer (Dryomys nitedula) ist nur knapp 10 Zentimeter groß, wiegt etwa 25 Gramm und ist an seinem grauen, dichten Fell und an seiner schwarzen Gesichtsmaske von der Nase bis zu den Augen erkennbar. Ihn im Wald oder Unterholz zu entdecken, gilt als eine kleine Sensation. Denn der Baumschläfer, der zur Familie der Bilche zählt, ist selten. Um mehr über den kleinen Allesfresser zu erfahren oder ihn überhaupt zu finden, tragen Expertinnen aus verschiedenen Regionen der Terra Raetica laufend Informationen über seine Lebensweise, seine Ernährungsgewohnheiten und seinen Lebensraum zusammen. „Es geht darum, mehr Wissen über diese seltene Tierart zu erlangen und um einen langfristigen grenzüberschreitenden Artenschutz gewährleisten zu können“, so Projektkoordinator Thomas Schmarda, Geschäftsführer des Naturpark Ötztal. Im Projekt werden an mehreren Standorten im Naturpark Ötztal, Nationalpark Stilfserjoch und im UNESCO Biosphärenreservat Engiadina Val Müstair verschiedene Aspekte wie Nahrung, Lebensraumansprüche, Aktivitätsrhythmus und Populationsbiologie untersucht. Aus den Ergebnissen werden grenzüberschreitende Schutzmaßnahmen abgeleitet. Ergänzend soll in der Naturpark-Region Kaunergrat im Zuge eines Citizen-Science-Projektes mit den regionalen Förstern der erste Nachweis eines Baumschläfer-Vorkommens gelingen. Durch gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit und eine Wanderausstellung soll die Tiergruppe der Bilche bekannter gemacht und die Bevölkerung dafür sensibilisiert werden.

Funde melden 

„Wenn Sie in Ihrem Umfeld, im Gartenhaus oder bei Ihren Wanderungen durch den Wald einen Baumschläfer oder einen seiner engen Verwandten – den Siebenschläfer, Gartenschläfer oder die Haselmaus – sichten, so teilen Sie uns das bitte mit. Sie unterstützen damit aktiv die Erforschung dieser seltenen Tiere“, appellieren die Projektverantwortlichen. Infos unter www.naturpark-oetztal.at.

Redaktion

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.