Die Erweiterung der Ersten Hilfe wird 2025 in Angriff genommen.
Nun gehen die Bauarbeiten an der Kraftwerkkette in die Endphase, hier ein Bild der Zahlfassungsstelle im Sommer 2024.

„Auf die Bremse treten“  

Gebührenerhöhungen und vermindertes Investitionsvolumen in Schlanders. 

Publiziert in 1 / 2025 - Erschienen am 14. Januar 2025

Schlanders - Kurz vor Weihnachten fand die letzte Gemeinderatssitzung im Schlanderser Gemeinderat statt. Da das Land eine 100%-Deckung der Gebühren und Tarife durch den Konsumenten vorschreibt, müssen für das Jahr 2025 verschiedene Gebühren angehoben werden. Die Grundgebühr fürs Trinkwasser wurde nur geringfügig erhöht und zwar von 56,67 Euro auf 59,63 Euro. Bisher wurden 0,53 Euro/m³ bezahlt, nun sind es 0,64 Euro/m³ für die Haushalte. Auch die Abwassergebühren steigen von 1 Euro auf 1,37 Euro. Wie Bürgermeister Dieter Pinggera wiederholt betonte, ist Schlanders eine jener Gemeinden in Südtirol mit einer sehr geringen Gebührenlast für den Bürger. Diese Erhöhungen sind auch notwendig, da die Abgaben der Gemeinde an das Land um 30 % erhöht wurden, ergänzte Generalsekretär Georg Sagmeitser. Gleich bleiben die Kita-Gebühren, erhöht hingegen werden die Kindergartengebühr, nämlich von 42 Euro auf 46 Euro/Monat. Erhöht werden ebenfalls die Mensagebühren. Lediglich im Centbereich teurer werden die Müllgebühren. Veränderungen gibt es auch bei den Steuersätzen der Gemeindeimmobiliensteuer GIS, die beispielsweise von 1,30 % auf 1,56 % auf nicht vermietete Wohnung angehoben werden. Alle weiteren Gebühren bleiben unverändert. 

Geringeres Haushaltsvolumen 

Deutlich geringer fällt das Gesamtvolumen für den Haushaltsvoranschlag für 2025 aus und beläuft sich auf 28,955 Mio., so Generalsekretär Georg Sagmeister. Wie er unterstrich, müssen die relativ hohen Beiträge der Gemeinde, damit sich die Gebühren für die Bürger geringhalten, reformiert werden, da mit dem geringeren Haushalt, diese im bisherigen Ausmaß nicht mehr möglich seien, so Sagmeister. Pinggera konterte, dass die voraussichtlichen Finanzeinnahmen aus dem Stromverkauf, genügend Geld in die Gemeindekasse spülen würden. 2025 hofft die Gemeinde auf Einnahmen aus dem Stromverkauf in der Höhe von 10,3 Mio. „Ich glaube, wir müssen ein bisschen auf die Bremse treten, wir können nur mit dem Geld wirtschaften, das wir in der Tasche haben“, mahnte der Generalsekretär zur Vorsicht. Der größte Einnahmeposten der Gemeinde bleibt mit 2,2 Mio. Euro die Gemeindeimmobiliensteuer GIS sowie die Zuwendungen des Landes, die sich auf insgesamt 3,6 Mio. Euro belaufen.

Finanzieller Engpass

Da es einen finanziellen Engpass aufgrund der Finanzierung des Schlandraunprojektes gibt, fällt im Rückblick das Investitionsvolumen für 2024 geringer aus. Von den 4,2 Mio., die die Gemeinde vom Land aufgrund des erzwungenen Verkaufs des Glasfasernetzes noch guthat, stehen derzeit lediglich 1,919 Mio. in Aussicht.  „Ich muss zur Kenntnis nehmen, dass wir in dieser Periode als Verwaltung kein Geld beispielsweise für die Gestaltung der Grüblstraße zur Verfügung haben“, bedauerte der Bürgermeister. Die Schlandraun Konsortial GmbH hat inzwischen 14,2 Mio. von den geplanten 18 Mio. Euro für Investitionen ausgegeben. Es sind noch 3 Mio. Euro notwendig, die eigentlich aus den Einnahmen aus dem Verkauf des Glasfasernetzes kommen sollten. Derzeit sind sechs Werke in Betrieb, das Beregnungswerk Zahlwaal sowie jenes am Hubschrauberlandesplatz werden derzeit fertiggestellt. Der Anstieg der Schuldenbelastung der Gemeinde ist u. a. auf die Aufnahme eines Darlehens für die Finanzierung der Kraftwerkskette im Schlandrauntal zurückzuführen. Die Kapitalrückzahlung wird sich jährlich auf ca. 1,881 Mio. Euro belaufen, die Zinsbelastung auf 750.000 Euro. Bei den Ausgaben scheint das Personal mit 3,7 Mio. Euro als größter Posten auf.  „Wenn Personal kommt und gerne bei uns arbeitet, dann ist das ein gutes Zeichen“, schlussfolgerte Sagmeister und betont, wie sehr ihm das Personal am Herzen liege. Da Schlanders nicht zwei Vize-Generalsekretäre beschäftigen darf, wird Lisa Schrott von der Gemeinde Graun angestellt. Weiter bestehen bleibt die übergemeindliche Zusammenarbeit mit den Gemeinden Graun, Martell, Taufers in Münstertal und Glurns. 

Mehrere Sanierungen stehen an

Geplante Projekte für das Jahr 2025 sind u.a. die Sanierung verschiedener Leitungen in der Musikschule (225.000 Euro), die Sanierung des Bahnhofsareals (150.000 Euro), die Fertigstellung der Kita in Kortsch (u.a. 253.000 Euro) sowie sonstige Sanierungsarbeiten an Straßen und Plätzen (insgesamt 347.000 Euro).  Stolze 260.700 Euro gehen, wie jedes Jahr, an die lokalen Vereine. Die Erhöhung der Ortstaxe von 1 Euro pro Person und Nacht wurde auf Vorschlag des Tourismusvereins Schlanders-Laas von den anwesenden Räten gutgeheißen. 60 % der Einnahmen gehen an den Tourismusverein, 30 % an den IDM und 10 % an die Gemeinde. Abschließend lediglich eine positive Stellungnahme war zur Abänderung des Bauleitplanes notwendig, da es sich im ein Bauprojekt des Landes handelt. Die Erste Hilfe wird mit einem kubusförmigen Zubau erweitert. 

Andrea Kuntner
Andrea Kuntner

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